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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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nahmen. Herkules und Ladisla ritten vorne an / ihnen folgeten die drey Fürsten / und zwar Arbianes in Medischer Kleidung / denen Klodius und Prinsla in vollem köstlichen Reitharnisch nachritten; aller nähest hinter denen / 150 Bömische ädelknaben / in ihren rohten Scharlaken Manteln mit Golde reichlich verbremet; zulezt wahren Leches und Neda / welche obgedachte wolbewapnete Reuterey führeten / und auff ihren Helmen allemiteinander die allerschönsten langen schneweissen Federbüsche aufgestecket trugen. Die vier Fürsten wahren gleich gekleidet in Persischem Gülden Stük / mit herlichen ädelgesteinen besetzet / die einen grossen Schein von sich gaben. Auff ihren Hüten hatten sie weisse Federbüsche / an welchen trefliche Kleinot geheftet wahren. Der Käyser wahr der Hofnung / seine ankunft würde zu Padua ungemeldet seyn / doch auff wiedrigen fall hatte er sich über seine Gewohnheit herlich angelegt / und in eine verdeckete Gutsche sich gesetzet / vor welcher 50 Mann her ritten / und 250 hinten nach folgeten. Nun wurden die Vorreuter der unsern in ihrer schimernden Kleidung von ferne gewahr / jedoch unwissend / wer sie seyn möchten / meldeten es dem Käyser an / und führeten ihm seinen hochmuhtigen Hengst zu / auff welchen er sich setzete / und zween Hoffjungkern an die unsern abschickete / mit freundlicher Frage / ob sie von Padua kähmen; denen Herkules zur Antwort gab; Ja /sie als fremde / die sich zu Padua eine Zeitlang auffgehalten / währen ihrer Käyserlichen Hocheit ankunft inne worden / hätten demnach / ihre Schuldigkeit abzulegen / deroselben auffwärtig entgegen reiten wollen. Diese jageten schleunig zurük / und überbrachten solche Antwort / daneben vermeldend / es sähen die vier ersten den Göttern ähnlicher als den Menschen /insonderheit der / so ihnen die Antwort gegeben. Also zweifelte der Käyser nicht mehr an der Warheit / ritte sanftmühtig fort / und sahe mit grosser verwunderung an / was gestalt Herkules seinen Blänken tummelte /und wie artige Sprünge das Pferd sehen lies; biß sie etwa auff 50 Schritte beysamen wahren / da sprungen unsere Fürsten ab von ihren Pferden / entblösseten die Häupter / und erzeigeten dem Käyser sehr grosse Ehrerbietung; und als sie so nahe kamen / fasseten sie seinen Stegrieff an / welches er ihnen doch nicht zulassen wolte / sondern einem nach dem andern die Hand sehr freundlich boht / die von ihnen höflich geküsset ward. Nach solcher verrichtung traten sie etliche Schritte zurük / und fing Herkules diese Rede an: Großmächtigster unüberwindligster Käyser / gnädigster Herr; niemahls ist von meinem Gesellen Ladisla und mir / grössere Undankbarkeit begangen / als die eurer Käyserl. Hocheit wir leider haben sehen lassen müssen / in dem vor die hohe unverdienete Gnade und Ehre / uns vor zweien Jahren angetahn / eurer Hocheit wir uns zu Rom nicht dargestellt / umb / den höchst schuldigen Dank in etwas blicken zulassen / welchen gänzlich abzulegen / unser vermögen viel zu unvermögen ist. Wann wir dañ dieses unser verbrechen billich und willig erkennen / auch ihrer Hocheit höchstruhmwirdige Sanftmuht und Gütigkeit uns wol bewust ist / als bitten wir untertähnigst / diesen unsern groben Fehler uns gnädigst zu übersehen / insonderheit / weil zwar unser Herz hierzu ganz willig und bereit wahr / und nur durch den unvermuhtlichen Verlust meiner Frl. Wasen / jetzigem Gemahl hintertrieben / und biß auff diese unsere Wiederkunft auffgeschoben seyn müssen. Da wir gleichwol nicht willens gewesen sind / diese eurer Käyserl. Hocheit eigentühmliche Länder zuverlassen / ehe und bevor wegen empfangener hohen Käyserl. Gnade / vor eurer Hocheit / wir uns zu Rom würden eingestellet / uñ nach äusserstem / wiewol schwachen vermögen / unsere untertåhnig- dankbegierige herzen ausgeschüttet haben. Weil aber solches anjezo hieselbst geschehen kan; sey eurer Käyserl. Hocheit vor die unerhörte höchst milde Käyserliche Gnade und Güte von uns untertähnig Dank gesaget; und ob solche wir gleich nimmermehr ersetzen können / wollen dannoch eurer Käyserl. Hocheit / wir / uñ gegenwärtige / mein Oheim Siegward und Bruder Baldrich / Fürst- und träulich angeloben / daß wir Zeit unsers Lebens seyn und bleiben wollen / vor unser Häupt / eurer Käyserl. Hocheit ergebene Knechte / und in künftiger Herschung / Freunde des Römischen Reichs / dergestalt /daß wir alles / was Teutsche / Bömische und Schwedische Freiheit nicht bricht / dem

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