Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Virginien Vater / ein mächtiger Römer / und nach ihm noch 16 andere Römische Herren / unter denen auch Zinna / Herkules ehmahliger Herr wahr. Zulezt kahmen Klodius Schwäger mit Markus / und endlich Sabinus mit Galehn / welche beyde / Herkules und Ladisla Bildnissen am Halse trugen / die ihne neulich geschicket wahren. Hierauff folgete das Römische Frauenzimmer; die Fräulein zuerst / unter denen Frl. Kordula / des Römischen Bürgemeisters Pupienus Tochter / und Frl. Virginia / H. Aquilius Tochter den Vorgang hatten; hernach Frl. Felizitas / des anwesenden Herrn Lollianus Tochter /und Frl. Benigna / des jungen Sulpitius Braut; nach ihnen noch 14 hochädle Römische Fräulein / unter denen auch Frl. Zezilia / Herrn Zinna Tochter wahr. Hinter ihnen her gingen die Römische Frauen / unter welchen die dritte Fr. Plazida wahr / Herr M. Fabius Gemahl / die mit ihrem lieben SchwiegerSohn unter dem empfangen auch die erste Kundschafft machete. Sonsten ward dieses sämtliche Frauenzimmer auff dem Saal von unsern Fürstinnen auffs neue gewilkomet / da Sibylla von ihrer Mutter mit Freuden Trähnen umfangen ward. Noch ehe man sich zum essen setzete / begab sichs / dz Herr Dio mit Ladisla zum absonderlichen Gespräche kam / welcher zu ihm sagete: Hochwerter Herr / Euer Liebe Diener / der ehmalige Winnibald / erinnert sich billich der hohen Befoderung ihm in Erlösung seines lieben Freundes des Oedemeiers erzeiget / und verpflichtet sich zu ihrer Liebe angenehmen freundschafft. Dio sahe ihn an / erkennete auff solche Erinnerung ihn alsbald / und fing an: Wie dann / Großmächtiger König / ist dann Eure Hocheit selbst der Manfeste Ritter und Sieger Winnibald / dem auch unter diesem Nahmen das Römische Reich / wegen Erlegung des Pannonischen Trotzers schuldig ist? gewißlich hat Eure Durchl. ihr selbst groß unrecht getahn / daß dieselbe ihren Königliche Stand uns allen verborgen gehalten / uñ von einem schlechten Reuter Häuptman sich befehlichen lassen. Ladisla gab zur Antwort; seines liebsten Freundes Oedemeiers / gegenwärtiges GroßFürsten Herkules damahliger knechtischer Zustand hätte es nicht anders leiden wollen. Der Käyser hörete diese Reden / und gewan Lust / es ausführlich zuvernehmen; weil aber die Tische mit Speise schon besetzet wahren / machte man sich hinzu / so daß bey dem ersten niemand als Fr. Mammea / Valiska / Sophia / der Käyser / Herkules / Ladisla / Bürgemeister Pupienus / und der Feld Herr Dio gesetzet wurden. Den andern nahmen Lukrezie und ihre Mutter; Sibylla und ihre Mutter; Baldrich und Siegward mit ihren SchwiegerVätern ein. Bey dem dritten funden sich Arbianes und Kordula; Skaurus und Helena; Pupienus und Virginia; der junge Fabius und Fr. Ursula. Darauff folgeten vier lange Tische / deren zween mit Frauenzimer / und zween mit Herren besetzet wurden. Bey den übrigen Tischen ward keine sonderliche Ordnung in acht genommen. Vor dem obersten Tische warteten Klodius und Leches nebest Euphrosynen und Agathen auff /und hatten Böhmische ädelknaben hinter sich stehe /welche das Geschir von ihnen nahmen. Zeitwehrender Mahlzeit erschallete allerhand Seitenspiel; da etliche wol abgerichtete Knaben mit drein sungen. Nach abgetragenen Speisen hielt Herr Pompejus eine trefliche Rede an Käyserl. Hocheit / und deren Frau Mutter / in welcher er sich vor ihre allergnädigste Gegenwart im Nahmen der jungen Eheleute und sämtlichen Anverwanten untertähnigst bedankete; wie imgleichen hernach M. Fabius an die Römische und andere anwesende Herren und Frauenzimmer ein gleiches verrichtete; Nach dessen Endigung die GroßFürstin dem Käyser Fürstin Lukrezien zuführete / den ersten EhrenTanz mit ihr zuhalten; wobey der Käyser ihr eine freye Bitte gab; worzu nach geschehener Danksagung / sie 24 Stunden Bedenkzeit baht. Den andern Tanz hielt Herkules mit Sibyllen; den dritten Ladisla mit Helenen; den vierden Baldrich mit Frl. Kordula; den fünfften Siegward mit Frl. Virginia; den sechsten Skaurus mit Frl. Luzilla Atenoria; den siebenden der junge Pupienus mit Frl. Felizitas; den achten Sulpitius mit seiner Benigna. Es wahr aber Kordula mit einem Römischen Ritter / nahmens M. Zelius Balbinus / des Römischen Bürgemeisters / D. Zelius Balbinus Bruder ehelich versprochen / welcher erst folgendes Tages sich einstellete / und ritte Prokulus der Römer in seiner Geselschafft unerbehten mit / des Vorsatzes / sich an Baldrich und Siegward zurächen /daß sie ihm die beiden Fräulein so stilschweigens vor der
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