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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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ihnen der Käyser sein Verlangen nach ihrer Kundschafft wissen ließ / mit dem erbieten / er wolte ihnen aus seinen Landschafften gerne ein Heer von 50000 und mehr / in Persen zugeschikt haben / da er nur ihre Meynung hätte wissen mögen. Eine halbe Meile von der Stad kahmen die beyden Stathalter / Fabius und Pompejus mit dem treflichsten Paduanischen Adel ihm entgegen / und geleiteten ihn biß vor den neuen Hoff / weil unsere Fürsten ihn umb solche Ehre sehr hart anlagen / und er viel lieber sie alsbald mit sich auff das daselbst in der Stad belegene Käyserliche Schloß geführet hätte. Die GroßFürstin Valiska mit ihrer Fürstlichen Geselschafft / stunden haussen vor des Hofes Tohr in prächtiger Kleidung / den Käyser daselbst zuempfahen / welcher sie ersehend / zu Herkules sagete: Geliebter Herr Bruder / die Götter haben in Warheit Euer Liebe ein wirdiges Gemahl zugeführet; Und als er merkete / daß sie ihm entgegen trat / stieg er vom Pferde / ging zu ihr hin / und empfing sie sehr höflich; Wir erfreuen uns / sagte er / wegen Euer Liebe glüklichen Errettung heissen sie hieselbst freundlich wilkommen / und erbieten uns zu aller angenehmen Freundschafft. Die GroßFürstin neigete sich sehr tieff vor ihm / und antwortete: Eure Käyserl. Hocheit ich unwirdige Dienerin / bedanke mich dieser gar zu hohen Gnade in Untertähnigkeit / verbleibe derselben in Ehren gehorsamste / demütig bittend / dieselbe wollen meinem Bruder / Gemahl und Oheimben mit Käyserl. Hulde allezeit gewogen verbleiben. Der Käyser erboht sich abermahl zu aller brüderlichen Freundschafft / und geleitete die GroßFürstin in den Hoff auff den grossen GastSaal / dem Herkules mit Frau Sophien / Ladisla mit Fr. Lukrezien / und Baldrich mit Fr. Sibyllen folgeten. Jedoch baht das Fürstliche Frauenzimmer umb gnädigsten Urlaub / wieder hinunter zutreten / und die Käyserliche Fr. Mutter zuempfahen / welches er auff vielfältiges anhalten ihnen endlich erläubete. Diese ansehnliche Frau hatte sich über Herkules höchlich verwundert / und in offenem Felde ihn zu aller gnüge beschauet; aber da sie die GroßFürstin sahe / fing sie zu ihrem Frauenzimmer an: Ich habe nimmermehr gegläubet / daß solche Volkommenheit unter der Sonnen anzutreffen währe / und ist das gröste Wunder / daß dieser Schönheit eine so ungläubliche Herzhafftigkeit und Liebe zu den Waffen beywohnet. Sie stieg ab von ihrer Gutsche / und ging ihr entgegen / da die GroßFürstin sie mit dieser Rede empfing: Großmächtige Frau / gnädigste Fr. Mutter; Woher hat ihre unwirdige Dienerin diese hohe Gnade verdienet / daß von ihrer Vortrefligkeit sie dieses Orts besuchet wird? viel billicher hätte mir gebühren wollen / Ihrer Hocheit zu Rom auffzuwarten / und daselbst zu ihrem Dienste mich einzustellen; weil aber meiner gnädigsten Fr. Mutter es gefallen / der angesezten Hochzeit mit ihrer höchstansehnlichen Gegenwart / die treflichste Zierde zuerteilen / bedanken wir anwesende uns davor untertähnig / mit demühtiger Bitte / dieselbe wolle uns kühnlich anbefehlen /worin unsere Dienste können angenehm und behäglich seyn. Durchleuchtigste GroßFürstin / antwortete Fr. Mammea / ich habe nie längere Zeit / als auff dieser Reise zwischen Rom und Padua gehabt / wegen des grossen verlangens / welches nach ihrer Liebe Kundschafft mich hat sehnen gemacht / erfreue mich sehr / daß ich ihr Angesicht gegenwärtig sehe; bedanke mich wegen gar zu grosser übermachten Geschenken / deren ich mit gutem fuge mich zubeschweren hätte / und erbiete mich zu allen möglichen und mütterlichen LiebeDiensten / höchlich bittend / Ihre Liebe wollen hinfort mit dergleichen gar zu niderträchtigen Bezeigungen mich nicht mehr beschimpffen / dafern sie mir sonst nicht verargen wil / daß ich ihr den lieben TochterNahmen gebe. Umfing sie hierauff gar freundlich / wie imgleichen die übrigen drey Fürstinnen / und ging mit ihnen auff den Saal / woselbst der Käyser ihr Sohn sich mit den Fürsten besprachete /von denen sie daselbst sehr höflich empfangen ward. Fürst Siegward und der junge Fabius empfingen die übrigen Römische Herren; der erste wahr M. Klodius Pupienus Maximus / dazumahl sitzender Bürgemeister zu Rom; der ander Herr Kassius Dio / Römischer FeldHerr. Ihm folgete Herr M. Fabius / welcher Siegwarden von dem jungen Fabius gezeiget ward; daher diese beyden sich väter- und kindlich empfingen / und einer an dem andern gutes genügen hatten. Nach ihm kam Herr Aquilius / Frl.

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