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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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so verkehrt auslegen / da er bloß umb deiner Liebe willen dieses Fräulein verachtet hat? Vielmehr soltestu daher ein unfehlbares Kennezeichen seiner aufrichtigen Träue nehmen / und ihm solches hinwiederumb geniessen lassen. Fr. Schwester / antwortete sie / es hätte Herr Pupienus eine bessern Vorsprach in ganz Rom nicht angetroffen / als eben dich / so dz ich fast zweifeln muß / ob ich dir auch meines Herzen Gedanken offenbahren darf. Zweifelstu an meiner Träue /sagte Sibylla / so handelstu wider Schwesterliche Aufrichtigkeit; Was bißher ich vorgebracht / ist nicht mehr ihm als dir zum besten geschehen; dann wer ist in Rom deiner mehr wirdig / als eben Herr Pupienus? daher ich nicht absehen kan / auß was ursachen du ihm so gar ungnädig bist. Die Ursach kan ich dir leicht sagen / antwortete sie: Ich habe mich berichten lassen / er habe anfangs das gute Frl. Perilla mit süssen Worten zu seiner Liebe gereizet / und sie hernach gehasset / da sie sich nach seinen Willen nicht hat wollen auffs Eyß leiten lassen. Daß mirs nun nicht eben also wiederfahre / habe ich vor sicherer gehalten / ihn zu meiden / als mich in Gefahr zu setzen / dann du weist / wie leicht zu Rom ein Fräulein antüchtig werden kan. Wie aber? sagte Sibylla / wann ich meinen Glauben vor ihn setze / nit allein / daß er dir nimmermehr unträu werden sol / sondern auch / daß er mit dergleichen gedanken niemahls umgangen ist; Ja versichere dich / HerzenSchwester / daß ich ihn viel zu scharf auf die bewehrung gesetzet habe / in dem ich ihm zu unterschiedenen mahlen die trefflichsten Fräulein vorgeschlagen / aber mit so grossem seinen Unwillen / daß er daher meines Gesprächs sich zuentäussern angefangen; sagte mir auch dürre in die Augen / eine einzige nur lebete in seinem Herzen / die übrigen währen ihm alle tod. Solches betrachte doch /bitte ich freundlich / uñ lasse ihn meiner Vorbitte geniessen. Das Fräulein lächelte hierauf / und antwortete: Ich gläube schier / Herzen Fr. Schwester / du dürfftest mich gar bereden wollen / daß ich hin zu ihm lieffe / und ihm meine Liebe und Hulde anböte; hastu es dañ mit deinem Fürsten auch so gemacht / so muß das Paduanische Brod dein Gemüht gar verendert /und auß einer schamhaften die allerverwägenste gemacht haben. Uber das kan ich ja Herrn Pupienus nicht ins Herz sehen / oder aus seinem stilleschweigen vernehmen / wie er mir gewogen sey; befinde ich aber dereins seine Anwerbung also beschaffen / daß ich verwahret bin / werde ich wissen mich zu erklären /daß du mit mir guten Frieden haben solt; dann meine Eltern haben mir freie Wahl gegeben / einen Bräutigam zukiesen / und weiß schon wol / daß ihnen keiner so angenehm / als eben dieser sein würde. Hieraus vernam Sibylla / daß das Herz schon gewonnen wahr / baht demnach / sie möchte bey diesem Vorsaz bestendig bleiben; es würde Pupienus / dafern er Ehrerbietung halben nur könte / sein ganzes Herz vor ihr außschütten. Sie suchete darauf gelegenheit / mit ihm zureden / und erinnerte ihn / wie sehr er geirret hätte /in dem er ihm so wiedrige Gedanken von dem Fräulein eingebildet; der ganze mangel läge an ihm selbst /weil er gar zu blöde mit ihr ümgangen / und sich gar zu sehr gedemütiget hätte; solte demnach mit vernünftiger und bescheidener Herzhaftigkeit sich zu ihr machen / und am glüklichen Fortgange nicht zweifen. Pupienus ging auf solche Rede in sich selber / erkennete den Sachen zu wenig und zu viel getahn haben /und bedachte sich in kurzer frist / was gestalt er forthin sich verhalten wolte. Hierzu ward ihm nun gute anlaß an die Hand gegeben / dann Fr. Sophia foderte ihn auff mit dem Fräulein zu tanzen / welches er sehr wol verrichtete / nachgehends sie wieder an ihren Ort führete / und sich / weil Raum gnug da wahr / zu ihr niedersetzete / suchete auch gelegenheit / auff seine Liebe zukommen / wozu sie selbst ihm gute Anleitung gab / indem sie ihn fragete / wie ihm die Paduanischen Fräulein gefielen / welche ihrer Urtel nach /den Römerinnen in vielen stücken es zuvor tähten; und ob er seinem Oheim Herrn Skaurus nicht folgen wolte / dem / wie der Ausgang bezeugete / kein Römisches Fräulein gut gnug gewesen / und daher seine Liebe bey dem vortreflichen Fräulein / Frl. Helene nidergelassen hätte / als welcher / müste sie gestehe /nicht bald eine Römerin an Schönheit uñ höflichen geberden gleich wäre. Pupienus antwortete ihr: Hochgebornes Fräulein / ich habe mich wegen meines Oheims Skaurus umb

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