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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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unbefugtes Joch uns anzuwerffen bemühet seid. Doch habe ich keinen Befehl / mich hierüber zuzanken / sondern dem Römischen Käyser oder seinen Gevolmächtigten anzusagen / daß mein König zum Frieden wol geneigt sey; weil er aber nicht absihet / was vor Mittel zum schleunigen Vergleich möchten vorgeschlagen werden können / oder ablanglich seyn / und dannoch durch Wurffel oder Kartenspiel sichs weder gewinnen noch verlieren lassen wil / als meynet seine Königl. Hocheit / den sachen nicht besser abgeholffen werden möge / als daß auff eines Mannes Spitze das ganze Hauptwerk gestellet werde / da sonst eine solche tapffere Erklärung von euch Römern angenommen werden darff. Jedoch / warumb woltet ihr euch dessen wegern / die ihr euch ja vor die Ritterlichsten und Streitbahresten der Welt haltet / auch durch überwindung vieler Länder und Städte gnug erzeiget / daß euch die Fäuste nicht schlaffen / noch die Waffen verrosten. So höret dann nun meines Königes Vortrag /worin sein ganzes Reich eingewilliget hat; Ich wil im Nahmen meines Königes und des Pannonischen Reichs (dessen ich satte schrifftliche Volmacht auffzulegen habe) euch einen Kämpffer stellen / mit Schild / Helm / Speer und Schwert / auch gnugsame Versicherung tuhn / daß / dafern derselbe von eurem Gegenkämpffer solte gefellet / das ist / erschlagen oder lebendig gefangen werden / der Pannonier König und sein Reich dem Römischen Käyser jährlich die angemuhtete Schatzung / zehn Jahr lang aneinander unwegerlich geben und entrichten sollen und wollen. Hingegen wann der unsere über eurem Kämpffer die Oberhand / wie er hoffet / erlangen würde / wil der Pannonische König und sein Reich von euch zehn Jahr lang aller Ansprache entlediget und benommen seyn / auch wehrender Zeit über sich aller Tähtligkeit (da ihm sonst nicht Ursach gegeben wird) enthalten. Sehet da eine billiche Rachtung / weder euch schimpflich noch uns verweißlich / und kan vielleicht in einer Viertelstunde aller Span geschlichtet / und der Krieg vertragen werden / wann ein solches euch nur anstehet / dessen ich gerne bald möchte verständiget seyn. Der Käyser hieß ihn nach geendigter Rede einen Abtrit nehmen / und beredete sich mit den anwesenden; da die Römer ingesamt Herrn Dions Meinung beypflichteten / man solte diesen Vorschlag nicht eingehen; massen die Pannonier in solchen absonderlichen Streiten sehr verwägen und doch gluklich währen /und mannichen streitbahren Römer auff solche weise oft schimpflich gnug erlegt hätten. Wolte man ihnen die Schatzung erlassen / könte solches aus freier Mildigkeit geschehen / so bliebe man ausser furcht der Beschimpffung. Es träffe ohn das nicht so gar ein übermässiges an / und währe zu dieser Zeit nicht undienlich / daß man einen Stillstand mit ihnen machete / damit das Reich in etwas ausruhen / und sich erhohlen könte. Ehre gnug / daß sie umb Friede anhielten /und stünde Römischer Hocheit nicht unrühmlich an /einem so mächtigen Feinde denselben auff ersuchen mitzuteilen. Als die Römer dieses Schlusses fast einig wahren / baht der Käyser unsern Herkules / seine meinung hierüber zuentdecken; welcher nun ihren Schluß nicht tadeln wolte / und diese Antwort gab: Ich bin zu geringe / Unüberwindlichster Käyser / so vieler hochweiser Herren Raht zuverwerffen / oder vor undüchtig zuhalten / angesehen mir überdas des Römischen Reichs Notturfft ganz unbewust ist / würde mir auch unbesoñen anstehen / mich in fremde Händel einzumischen; nur / da mirs nicht solte verarget werden / gebe ich ihnen vernünftig zubetrachten / ob diese ohndas tölpische Pannonier es den Römern nicht vor eine Zagheit auslegen werden / daß man ihnen die Schatzung erlässet / und doch des angebohrenen Kampffs sich entbricht. Freilich werden sie sich rühmen / und in ihren Zechen davon fingen / ein einiger Ritter habe dem Römischen Käyser diesen Vertrag abgetrotzet /und ganz Rom dermassen in Furcht gesetzet / daß man wegen Erlassung des Kampffs Gott noch darzu gedanket habe. Versichert euch / meine Herren / es wird nicht anders ergehen; Ihr angebohrner Stolz und eingesenkte Ruhmrätigkeit pfleget nicht anders zuverfahren; Dürffte demnach ich schier der unvorgreiflichen Meinung seyn / im falle man den unnöhtigen Kampff nicht annehmen wolte / bey der Anfoderung der Schatzung zuverharren / aufs wenigste noch eine zeitlang / als ihnen solche alsbald nachzulassen. Ich vor mein Häupt / nachdem ich vor einen Römischen Burger

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