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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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unvermuhtlich / und ohn Geselschafft? diese antwortete: Sie währe vor wenig stunden von dem schnöden Silvan geraubet / håtte auch ohn zweiffel Ehr und Leben einbüssen müssen / wann dieser tapffere Ritter und Herr sie nicht errettet und den Räuber erschlagen hätte. Worauff Fr. Sophia sagte: Muß dann Herr Herkules den Fabier Töchtern zum Heyl und ihrer ehren Rettung gebohren seyn? O wie hoch ist ihm Herr M. Fabius hierumb verbunden / weil er nur dieses einige Kind hat / durch deren Verlust alle seine Freude zugleich mit würde verschwunde seyn. Herkules antwortete; seine schlechte Dienste währen dessen nichts wirdig; aber hat mein Klodius / sagte er / sich noch nicht eingestellet? O ja / sagte sie / er hat meinen Gemahl und Bruder mit der ganzen Reuterey auffgemahnet / sind auch biß auff meinen H. Vater und IV Reuter alle fortgangen. Herkules hörete solches gerne /lies ihm ein geruhetes Pferd und das hinterstellige seines Harnisches geben / und setzete ihnen frisch nach. Der Stathalter und sein Gemahl empfingen das Fråulein / als ihr eigen Kind / und frageten / wie ihre Eltern sie so einsam hätten reisen lassen / freueten sich nicht minder ihrer Zukunfft / dann ihr Vater H. Markus Fabius wahr des Stathalters einiger Bruder / ein trefflicher Herr zu Rom / der die höchsten Ehrenämter bedienete / und am Käyserlichen Hoffe viel vermochte / auch bey des Käysers Mutter Fr. Mammea in sonderlichem Ansehen wahr. Ihre Mutter Fr. Plazida /Herren Cassius Apronianus / gewesenen Römischen Bürgemeisters Tochter / hatte sie zu allen jungfräulichen Tugende erzogen / daß ihres gleichen zu Rom wenig gefunden ward. Als nun die Geselschafft zu wissen begehrete / wie sie von Herkules gerettet worden / der vor wenig stunden von ihnen geritten wåhre; antwortete sie. Hochwerter Herr Vetter; nachdem mein H. Vater der gluklichen Heyraht meiner Fr. Schwester ist berichtet worden / und daß das Hochzeitfest in weniger Zeit folgen würde; habe ich der Zeit nicht können erwarten / sondern bey meinen Eltern bitlich angehalten / daß ich alsbald herüber reisen / und meiner Fr. Schwester Geselschafft und auffwartung leisten möchte / welches sie mir endlich bewilliget / und mit XVI Reutern mich auff meiner Gutsche begleiten lassen; wie ich nun in guter Sicherheit fortgezogen bin / hat ein Hetrurischer Herr / nahmens Silvan mit seiner grosse Geselschaft mich heut überfallen / meine Reuter alle erschlagen / und mich noch eine Stunde fortfahren lassen / jedoch mir etliche Räuber nach geschicket / welche mich und meine Dienerin aus der Gutsche in einen Pusch getragen / und mich dem Silvan / welcher sich daselbst allein befand / eingelieffert. Dieser Räuber hat vor sechs wochen bey meinen Eltern umb mich angehalten / und als er abschlägige Antwort bekommen / sich hefftiger Dräuunge vernehmen lassen / wie hart er diesen vermeinten Schimpff zurächen / und dannoch meiner /wo nicht zu ehren / doch zu seinem Willen mächtig zuwerden / Raht wüste; hätte auch ohn zweiffel seine Boßheit an mir volstrecket / wo nicht Herr Herkules durch mächtige Erlosung mich von ihm loßgemacht hätte. Der Stathalter tröstete sie / wegen überstandener Gefahr / und daß sie diesen Unfal nicht zu sehr solte zu herzen nehmen / weil noch alles durch der Götter schickung wol abgelauffen / und ihre Ehr und Gesundheit unverletzet blieben währe. Inzwischen hatten Silvans abgelauffene Knechte seinen Völkern angedeutet / daß ihr Herr von einem Ritter angesprenget / und schon so weit gezwungen wåhre / daß er ihm das Fräulein zustellen müssen / dürffte auch wol gar Lebensgefahr außstehen / wo man ihm nicht zu Hülffe kähme. Worauff Silvans Schwester Sohn / nahmens Vinius / ein verwägener frecher Mensch / mit der ganzen Reuterey sich auffmachete / und den Fußknechten zu folgen / Befehl erteilete. Er kam bald bey Silvans Leichnam an / und verstund von Sosius / wie sichs begeben hatte; bekümmerte sich doch wenig wegen des Unfals / weil er ihm alsbald Hoffnung machte /das Fräulein vor sich wieder zuerstreiten / ging also fort / und folgete Klodius seiner Spuhr nach / da er der Fräulein Magd antraff / und sie bey sich behielt /umb / wie er sagte / sie dem Fräulein wieder zuzuführen. Ladisla setzete mit seinen Leuten auch frisch fort / und wahr kaum bey der Heerstrasse angelanget / da er von ferne den Staub vor sich sahe; hielt darauff stille / und stellete die seinen in Ordnung dafern man ihn rechtfertigen würde. Vinius stach vor seinen

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