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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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/ und nach befindung gestraffet würde / welches in des alten GroßFursten abwesenheit geschahe / als welcher ihn seines ausschauens nicht wirdigen wolte. Als derselbe vor dieses Hochfürstliche Gericht gestellet werden solte / begehrete er zuvor vergünstigung /mit seinem gefangene Fürsten zu reden / welches alle Fürsten ihm zu wegern willens wahren / ohn daß Ladisla riet / man könte ihm solches gönnen / jedoch daß es in Leches und Prinsla gegenwart geschehen solte. So bald Niklot zu seinem Fürsten nahete / empfing derselbe ihn also: Sihe da mein lieber geträuer /sind wir also beyderseits unter der Feinde Ketten und Banden gerahten? es ist mir sehr lieb / daß du zu mir komst / nach dem ich ein und anders in diesem Unfal mit dir zubereden habe; ihr beyden aber / sagte er zu Leches und Prinsla / tretet mit der ubrigen Wache etwas ab / damit ich diesem meinen Geträuen anzeigen möge / was meinetwegen eurem GroßFürsten sol vorgetragen werden. Wir sind unter des gefangenen Wendischen Fürsten gehorsam nicht / sagte Leches /sondern bereit und schuldig unsern gnädigsten Herren zugebohte zustehen / deren ausdruklicher befehl ist /daß wann sie miteinander reden wollen / solches laut /und in unser gegenwart geschehen solle. Wil man mir verbieten / mit meinen Leuten zu reden? sagte Krito /daß würde ein ungütlicher handel seyn. Fürst Krito hat keine Leute mehr / antwortete Leches / sondern sie sind unter des Teutschen GroßFürste Gewalt; so haben wir uns darüber nicht zuzanken; befahl auch den Steckenknechten / mit Niklot wieder davon zugehen. Welcher aber also anfing: Mein Herr / sagte er zu Leches / gönnet mir zuvor ein Wort mit meinem Gn. Fürsten zu reden / wie mir solches von euren Gnn. Fürsten erläubet ist. Wendete sich hernach zu Krito / und sagete: Gn. Fürst uñ Herr / eure Hochfürstl. Durchl. weiß uñ sihet / wie unglüklich unser Anschlag gerahten ist / in welchem ich mich als ein geträuer und gehorsamer Diener habe lassen gebrauchen / und nichts über Befehl getahn / fürchte aber sehr / man werde solches nicht ansehen / sondern allerhand Ursachen / mich hart zustraffen / hervorsuchen; doch helffen die Götter / daß Eure Hoch-Fürstl. Durchl. einen guten und ehrlichen Vergleich erhalten mögen / alsdann wil ich mit Freuden vor ihre Wolfahrt sterben. Mein Kerl / sagte Leches / ob du würdest sterben müssen / wird solches gewißlich nicht vor eines andern Wolfahrt / sondern wegen deines befindlichen Verbrechens geschehen / würde euch auch beyderseits die Demuht und Anruffung der Gnade viel zuträglicher seyn / als solcher Stolz und eigene Rechtfertigung. Als auch Leches des Wendischen Fürsten weiteres Großsprechen nicht anhören wolte / eilete er mit Niklot davon / welcher als er vor die Versamlung der Fürsten trat / fragete er ohn einige Ehrerbietung /ob sich geziemete / einen redlichen gefangenen Ritter und freyen Herren des ädlen Wendischen Volkes mit Hundes Ketten zubelegen. Worauff Ladisla ihm antwortete: Du stolzer und verwägener Tropff wirst ohn mein erinnern wissen / daß du deine wolverdienete Ketten nicht als ein Ritter / oder freier Herr / wie du dich nennest / sondern als ein gefangener Räuber /Menschendieb / und Beleidiger eines grossen freyen Fürsten trägest. Hastu nun etwas einzuwenden / welches dich von solcher kurzen aber sehr harten Anklage frey machen kan / wird man dir mehr Gnade erzeigen / als du gedenken magst. Ein Diener / antwortete Niklot / wann derselbe tuht und verrichtet / was seine höchste Obrigkeit ihm aufleget und anbefihlet / sol und muß wegen seines Gehorsams vielmehr gerühmet / als gescholten werden / woher wird man dann ursach finden köñen / ihn zustraffen? Wann ein Diener auff seines Herrn Befehl etwas gutes und löbliches verrichtet / wiederantwortete Ladisla / ist es lobens wert; aber die Bosheit und übeltaht muß so wol an dem Knechte / der sie verrichten hilfft / als an dem Herrn /der sie anstifftet / gestraffet werden; wiewol man sich hieruber mit dir einzulassen nicht gesinnet ist / sondern weil du nicht leugnen kanst / was vor grosse und unverschämte Beschimpfung du nichtwerter Tropf dem Großmächtigsten herschenden GroßFürsten der Teutschen durch Verrähterey / Meinäid / und schändliche eigentähtliche Beleidigung angetahn hast / soltu einen kurzen Abtrit nehmen / und deiner wolverdienten rechtmässigen Urtel gewärtig seyn. Er wolte in seiner Großpralerey fortfahren / fing auch schon also an: Ein redlicher Diener ist seinem

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