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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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verstorbene König seiner Schwester Sohn gewesen. Ich geschweige / daß es von allenthalben her an Vorschrifften / den Räuber zubegnaden / nicht ermangeln wird / denen man offt / wie ungerne auch / weichen muß. Hingegen / wann er kalt ist / bricht sich solches fast alles auff einmahl; Die Untertahnen / als von ihrem äide hiedurch entlediget / werden unsere Macht scheuhen /und vor unsern Waffen sich demühtigen; ja vielleicht der Dänische junge Fürst selber / als ein berümter friedliebender und gerechter Herr / dürffte seine Festung / darinnen er sich auffhält / in der Gute abtreten / nach dem man ihm vielleicht da es eurem väterlichen Willen also gefiele / mit dem Wendischen Fürstentuhm an die Hand gehen könte. Der GroßFürst verwunderte sich zum höchsten ihrer vernunfftreichen Anführungen / umfing sie mit einem Kusse / und gab zur Antwort: Meine herzgeliebete Fr. Tochter hat recht und wol geurteilet / und kan ich mir solches sehr wol gefallen lassen. Ward demnach Prinsla abgefertiget / nachdem Niklot eine gute halbe stunde zuvor gespiesset war / de gefangene Krito diese Urtel mündlich vorzutrage: Nachdem er Krito der Wenden Fürst sich sehr wol eriñern würde / und durchaus nit leugne könte / wie unredlicher / verrähterischer uñ räuberischer weise er den Großmächtigsten GroßFürsten /samt seinem Königl. Gemahl und Frl. Tochter / unabgesaget / und unter dem schein einer freundlichen Beredung / durch seine meinäidige Niklot hintergange /gefange genomen / uñ aus seinem eigene Reiche hinweg geschleppet / auch sonst allerhand unverantwortliche Händel vorgenommen / die keinem ehrliebenden Menschen / geschweige einem Fürsten und Königlichen Vorsteher zustunden / so hätte er sich dadurch nicht allein der Königlichen Verwaltung dieses Friesischen Reichs / sondern auch feines eigenen Wendischen Fürstentuhms / ja seines Leib und Lebens verlustig gemacht; solte demnach auff ernstlichen Befehl des großmächtigsten Großfursten der Teutschen /Herre Henrichs / und Beltebung des auch Großmåchtigsten Königes auß Böhmen / Herren Ladisla / dann auch der beyden Durchleuchtigsten Großfürstlichen Herren als Herrn Herkules und Hern Baldrichs / und endlich des auch Durchleuchtigsten Königlichen Schwedischen Fürsten Siegwards / sich zum willigen Tode gefasset halten / und nicht unerschrockener zur empfahung der Straffe seyn / als verwägen er gewesen / solche zuverdienen / wie dann nach Endigung einer Stunde er durch des Nachrichters Hand als ein gewaltähtiger Strassen Räuber und Menschen Dieb vom Leben zum Tode mit dem Schwerte solte hingerichtet werden. Der Furst erschrak der gesträngen Urtel hefftig / machte aber doch ihm Hoffnung / es würde zum Schrecken angesehen seyn / daß er seiner Königlichen Verwaltung sich desto leichter begäbe / daher er diese Antwort gab: Gehet hin Ritter / uñ nähst Vermeldung meiner Dienste und Grusses / zeiget der hochgedachten Fürstlichen Geselschafft an / daß ob ich gleich auß Liebes Zwang habe eine Taht begangen / die ich nicht aller Dinge zuverantworten weiß / so ist sie dannoch der Wichtigkeit bey weitem nicht / daß sie nicht auff andere Weise / als mit meinem hochfürstlichen Blute solte können / abgetragen und gebüsset werden; vielmehr zeiget ihnen an / sie haben wol und fleissig zuerwägen / was vor ein Gewaltiger und mit vielen Königen und mächtigen Fursten nahe befreundeter Fürst ich bin / dessen Blut auff unerhörete Weise von den Pannoniern / Pohlen / Dänen / Wenden / und andern Völkern würde an ihnen sämtlich / und an ihren Helffers Helffern gerochen werden; dann auch daß ich nicht der erste Fürst bin und gefunden werde / der auff solche Weise / die ehmals vor rühmlich und Tapffer gehalten worden / ihm ein wirdiges Gemahl gesuchet hat; daher ich bey ihnen bitlich begehre / sie wollen mich dieser schmähliche Hafft entnehmen / ihrem Väter-Brüder- und schwägerlichen Willen mir zuneigen / und durch freundwillige Außfolge des Durchleuchtigsten Fräuleins mich vor einen Schwieger Sohn / Bruder und Schwager auff und annehmen / alsdann wil ich nicht allein dem Großfürsten oder seiner Herre Söhne einem die Verwaltung dieses Königreichs willig abtreten / sondern auch die gar zu kühne Entfühung mit einer ansehnlichen Geldbusse ersetzen / welche sie mir nach ihrer Höffligkeit aufflegen werden. Prinsla wolte ihm diesen Dienst nicht versagen / vermahnete ihn gleichwol / seines verbrechens etwas bessere Erkäntniß sehen zulassen /

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