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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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und hinterbrachte diese Werbung an behörigen Ort / deren sich die Fürstliche Geselschafft nicht gnug verwundern kunte /gaben ihm endlichen Bescheid / und liessen ihn wieder hingehen / welcher nach empfangenem Befehl den Gefangenen also anredete; Krito / euer anmuhten ist sehr stolz und unverschämt / welches keine Stat finden kan / und lassen vor höchstgedachte meine allergnädigste und gnädigste Herren euch hiemit schließ-und unwiederrufflich andeuten; ob ihr euch darauff beruffet / erstlich / daß ihr Fürstliches herkommens /und mit hohen Häuptern nahe befreundet seyd / hättet ihr eben dasselbige ja auch von dem Großmächtigsten Großfürsten wissen und bedenken sollen / als an dessen Hochheit ihr gewaltsahme Hand unverwarnet legetet. Hernach / daß dergleichen boßhaffte Raub- und Entführung wol ehemals vorgangen und von unverständigen Gewalttähtern gelobet / sey dieselbe auch wol ehemahl am Leben gestraffet / wann man des Räubers hat können bemächtiget seyn; und gesetzet /daß frevelmühtige Wüteriche solche gottlose Art zu heyrahten vortrefflich mögen geschätzet haben / können sie doch dessen sich nicht bereden lassen / solches mit gut zuheissen; vernehmen aber noch nicht /wie ihr dieses verantworten oder beschönen wollet /daß ihr einen so mächtigen Beherscher Teutschlandes nicht allein Verrähterlich hintergangen / sondern ihn nebest seinem Gemahl als Hunde fort schleppen / und kaum nöhtigen Leibes Unterhalt habt abfolgen lassen / wie sie dann gestriges Tages ungegessen und ungetrunken auff euren außdruklichen Befehl haben in der Hitze zubringen müssen / welcher Schimpf von ihnen höher als die Ermordung selbst gerechnet wird / daher es weder mit Abtretung einer Verwaltung (deren ihr schon wirklich entsetzet seyd) noch Außzahlung etlicher Gelder / wans gleich etliche hundert Tonnen Goldes währen / sondern durchauß mit eurem Blute muß außgesöhnet werden / wornach ihr euch zurichten /und nach verlauff einer halben Stunde den Tod so willig antreten werdet / als wolbedacht und vorsetzlich ihr die Freveltaht an so Großfürst- und Königlichen Hocheiten begangen / und überdas noch neulich den Großmächtigsten König in Böhmen nicht wenig beschimpffet habt / welches mit eigener Faust an euch zurächen er keines weges unterlassen würde / wann ihr nicht als ein Ubeltähter schon verdammet währet. Das wil ich nimmermehr gläuben / antwortete Krito /daß man mit einem herschenden Fürsten und Königlichen Verwalter dergestalt verfahren wolle. Ich weiß nicht anders / sagte Prinsla / als daß der Stab schier über euer Håupt solle gebrochen werden / und alle fernere Einrede nur ein Uberfluß sey. Ging hiemit davon / und ließ den Gefangenen in erschreklicher Herzensprast sitzen / welcher nunmehr den Ernst spürend / einen von der Wache absendete / Prinsla zurucke zuruffen / welcher aber zuvor nach der Fürstlichen Geselschafft ging / und neben getahner Antwort berichtete / daß Krito ihn hätte zu sich fodern lassen. Also gab man ihm zum drittenmahle Unterricht / und ließ ihn gehen / ward auch von dem Gefangenen mit neuer Hoffnung empfangen / welcher inständig um Gnade anhielt; er wolte sich seines Fürstentuhms auff ewig verzeihen / und in Polen weichen / daneben äidlich angeloben / keine Ansprach nimmermehr an sein Fürstentuhm zuhaben; hoffete gänzlich / man würde ihm hierin zu Willen seyn / weil mit einer Hand vol Blut ihnen wenig / ja gar nichts gedienet währe. O nein / gnädiger Herr / sagte Prinsla / ein solches darff ich meinen allergnädigsten Herrn nicht hinterbringen / massen dieselben mit euch in keine Handelung sich einlassen / sondern als einen auff scheinbahrer Ubeltaht ergriffenen euch bestraffen wollen /als welcher durch seinen Raub zu so grosser gestriger Blutstürzung Ursach gegeben / daß ganze Bächlein Menschen-Blutes haben müssen rinnen / und demnach ihr so gewiß mit dem Kopfe bezahlen müsset /als gewiß ich lebe / weil derselbe euch zu dieser unverantwortlichen Taht verleitet hat. Die Hochfürstliche Geselschafft würde auch eurem äyde wenig zutrauen haben / sondern mit Polen ein neues Feur befürchten müssen / angesehen eures Vaters Bruders Sohn / welcher doch ein redlicher Fürst ist / daselbst die Herschafft führet; so ist über das nunmehr schon bey Leibes Straffe verbohten / daß kein Mensch eurer Begnadigung gedenken sol; man hat euch vor der Schlacht billiche Vorschlåge getahn / die habt ihr hochmühtig verachtet / und dadurch die Gnaden Zeit

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