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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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aus; was ihr bey denselben findet /sol euer seyn; ohn das eurem Herren Herkules die beyde Geharnischte vorbehalten werden; die übrigen drey Teile sollen meines Sohns Reuter zur Beute haben. Diese sagten davor grossen dank / nahmen den jungen Räuber zu sich der ihnen die vornehmsten zeigen muste / und schleppeten der erschlagenen XLIII auff einen Ort allein / bey denen sie XIV Halßketten /ingesamt 5000 Kronen am wert; XXXII par Armbänder / auff 4500 Kronen geschätzet; C Ringe auff 8000 Kronen; und an Baarschafft 15000 Kronen erschnappeten / welches sie aller Schmerzen vergessen machte / und sie meineten / ihre Mühe währe ihnen schon zehnfach ersetzet. Bey den übrigen erschlagenen /deren CXXXII wahren / funden die Reuter an Geschmeyde und Baarschafft 66400 Kronen wert. Und weil die unsern sich verwunderten warumb diese Räuber so grosse Baarschaften an Gold bey sich hätten; zeigete Servilius ihnen an / weil es alle / Obristen und vornehme Hauptleute währen / hätten sie solches Geschmeyde täglich am Leibe; die Baarschaften aber währen nichts als Spielgelder / weil sie mit Würffeln und Karten die Zeit pflegeten zuzubringen; Und ob zwar viel unzüchtige Buben mit drunter gewesen /håtten doch ihre Fürsten nie zugeben wollen / dz einiges Weibesbilde herein gebracht würde. Nun hielt Herkules sich viel zu ädel / die erschlagenen zuentwapnen / und ließ Fabius solches durch den jungen Räuber thun / welcher ihre Kleider von güldenen Stücken gemacht / und mit 1000 Zahlperlen (deren jedes Stük 100 Kronen kostete /) gestikt / herzu brachte / nebest zwo Demanten Halsketten und so viel par Armbänder gleicher gattung / auff zwo Tonnen Goldes an wert. Sechs Ringe wurden von ihren Fingern gezogen / gleicher Schatzbarkeit / daß also diese stolze Räuber V Tonnen Goldes kostbarkeiten an ihrem nichtwerten Leibe trugen. Dieses alles lieferte Fabius seinem Vater / welcher es Herkules mit diesen Worten einreichete: Hier ist das Zeichen eures herlichen Sieges / da der Himmel euch die Ehre gegönnet hat / die grössesten Feinde des Römischen Reichs mit eurer siegreichen Faust zuerlegen / welches Käyserl. Hochwürde / und der Raht zu Rom schon erkeñen wird. Was nun diese Buben vor hohe Gedanken geführet haben / ist auß diesem Pracht in etwz abzunehmen / und wird mein geliebter Herr sich nicht wegern / dieses Siegzeichen anzunehmen / da ihm sonst seine angewante Mühe nicht gereuet / welches ich nimmermehr hoffen wil. Herkules / nachdem ers zu sich genommen hatte / antwortete hierauff: Hochwerter Herr und Vater; dem grossen Gott sey Dank vor seine unaußsprechliche gnade und kräftigen Beysand / durch welchen ich diese Wüteriche hingerichtet / dann sonst würde meine geringe Krafft viel zu schwach gewesen seyn / ihren Streichen zuentgehen; der Allmåchtige wolle meinen Wunsch bestätigen / daß an ihren Häuptern aller mitverschwornen Frevel zugleich mit abgehauen sey; und ob dieses Kleinot-geprånge gleich mehr vor eine Belohnung als Gedenkzeichen könte gerechnet werden / wil ichs doch unter beyderley Benenung annehmen; jedoch daß meinen lieben Freunden auch ein Stük davon werde / wobey sie sich dieses unsers Glüks erinnern können. Hiemit teilete er die vier Armbänder unter das Frauenzimmer aus; dem Stathalter und seinem Sohn steckete er einen Ring an / uñ warff Ladisla eine Kette umb den Halß; das übrige samt den abgeschnittenen 1000 Perlen / nahm er zu sich / und mahnete die Geselschafft an / den Abzug zubeschleunigen / weil man der verschriebenen Wagen Ankunfft vernahm. Servilius trat hervor / und zeigete an; Es währe noch das silberne und güldene Geschir / samt den gearbeiteten Kleidern (welches er vergessen) nicht gezeiget; schloß einen grossen Kleiderkasten auff / in welchem XXX Fürstliche Mannes-und Frauenkleider hingen / die nicht unter V Tonnen Schaz gezeuget wahren; Allernähest dabey wahr die Silberkammer / in welcher auf drey Fürstliche lange Speisetische alles beyeinander wahr; und hierüber viel ander silber und gülden Geschir / ingesamt auf zwo Tonnen Goldes gerechnet. Der Stathalter nahm vier kleine köstliche Goldbecher davon / und stellete sie dem Frauenzimmer zu; zeigete daneben an / daß er gesinnet währe / alle eroberte Sachen nach Padua zu schaffen / und biß auff Kåyserl. Hocheit fernere Anordnung in Verwahrung zu nehmen; welches ihnen allen wolgefiel. Wurden demnach LXXX Wagen mit gemünzetem Silber / XXV mit gemünzetem Golde; XVI mit Kleinoten und Geschirren / und LXXIIX

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