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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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sondern dem almächtigen wahren Gott / und unserm Heylande JEsus Christ von herzen danken / daß er nicht weniger meine Ehr und jungfräuliche Keuscheit / als mein Leben väterlich behütet und errettet hat. Arbianes ward von König Henrich freundlich empfangen /welchen er nach geschehener Danksagung und geleistetem Handkusse also anredete: Großmächtigster unüberwindlichster König / gnädigster Herr; ob zwar zu jener Zeit / da eure Königl. Hocheit ich erstmahls angesprochen / mich unterstanden habe / das Durchleuchtigste Fräulein / eurer Königl. Hocheit Frl. Tochter aus Räubers Henden loßzuwirken / und ihren Eltern sie wieder zuzuführen / hat doch ein leidiger Fal / der gutenteils ans Irtuhm entstanden / nicht allein solches gehindert / sondern von höchstgedachtem Fräulein mich endlich gar hinweg gerissen / welche kaum vor sieben oder acht Stunden ich drey Meile von hinnen / durch Gottes sonderbahre schickung ohngefehr angetroffen / und von ihrer Durchl. die Ehre gehabt / daß sie mich im Betlerstande und Kleidern auf ihre Gutsche genommen / so daß dannoch nach Gottes Willen dieselbe ich nicht allein gesund und frisch / sondern auch im unbeflecketen jungfräulichen Stande hieher geleiten können. Wann nun vor diesem umb eine Heiraht bey ihrer Königl. Hocheit durch meine Gn. Fr. Schwester und Königin / Fr. Valiska / ich untertähnige ansuchung getahn / als wil anjezt ich solche Anwerbung selbst mündlich in untertähnigstem Gehorsam vortragen / demühtigst bittend / ihre Königliche Hocheit wollen mit angenehmer Antwort und väterlicher neigung mich beseligen / und ihre herzgeliebete Frl. Tochter mir versprechen; dagegen ich mich dann Christlich erklären und verpflichten wil / sie Zeit meines lebens als ein hochwirdiges Gemahl zu lieben und ehren / und nach meinem Tode mit einem Großfürstlichen Leibgedinge versehen. Mein geliebter Herr Sohn / antwortete der König; wem solte ich mein herzliebes Kind lieber goñen und geben / als der ihretwegen / wie ich verstehe / aus einem mächtige GroßFürsten gar zum Betler worden ist / und wol unsägliche mühe und arbeit uberstanden hat / wie euer Liebe bleich-mageres Angesicht gnugsam uñ überflüssig bezeuget. Fassete damit seine Frl. Tochter bey der Hand / und nachdem er sie etlichemahl geküsset hatte / sagte er zu ihr: Ich zweifele nicht / geliebtes Kind / du werdest die Träue und Liebe / dir von diesem GroßFürsten erwiesen / mit gebuhrlichem Dank zuerkennen gesonnen seyn / und nach meinem Schlusse ihn vor deinen Bräutigam und künftigen Gemahl annehmen. Gnädigster Herr Vater /antwortete sie; Dieser Durchleuchtigster GroßFürst hat meinetwegen äusserste Noht / Armut und Lebensgefahr ausgestanden / und über die 20 Wunden in meiner getråuen nachsuchung empfangen / so das mein Unglük gegen das seine nicht eins zu rechnen ist; auch hätte ich weder von dem Wendischen Gotschalk / noch von bevorstehender Todesgefahr ohn seine Hülffe können errettet werden; und welches ich vor das höchste halte / hat er die drey Tage über / so er mich in seinem gewarsam gehabt / mich nicht allein im Christlichen Glauben unterrichtet / ohn welche Erkäntnis ich mein ausgestandenes Elend unmöglich hätte ertragen können; sondern hat sich auch so ehrliebend und züchtig gegen mich verhalten / daß er mir nicht das allergeringste zugemuhtet / welches meiner jungfräulichen Keuschheit im wenigsten hätte zu wieder seyn können; daher / nach dem er sein ehrliebendes begehren mir vorgetragen / ich ihm die Versprechung getahn / seiner Durchl. nach eingehohletem Befehl und Raht / meiner herzlieben Eltern / Herrn Brüder / uñ Fr. Schwester / mit solcher Antwort zubegegnen / die eine anzeige eines dankbahren willens mit sich brächte. Weil dañ mein H. Vater mir solches anbefihlet / wil seinem Geboht zugehorsamen / ich diesen Durchl. Großfürsten vor meinen Bräutigam und künftigen hochwirdigen Gemahl annehmen / ihm alle Träue uñ Liebe versprechen / uñ daneben demuhtig bitten / seine Durchl. wolle mit meiner Schwacheit und geringem vermögen geduld tragen / wann allemahl ich mich nicht wurde der Gebühr nach verhalten köñen / wornach doch meine stete Bemühung streben sol. Da ging nun nicht allein das Glük wünschen /sondern auch das wilkome erst recht an / und erfreueten sich Königin Sophia / Lukrezia und Fürstin Sibylla von Herzen / als die höreten / daß das liebe züchtige Fräulein sie mit diesen Worten in lateinischer Sprache anredete: Großmächtigste

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