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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Herkules / so befürchte ich ein grosses Blutbad / und schwere Landesverwüstung; dann es wird König Mnata seinen Bato / Pines / und was er sonst finden kan / zurächen suchen. Doch dem Allerhöchsten sey herzlich Dank gesaget / daß er unser Wiederkunfft von dem Wendischen Kriege erwartet hat / dann sonst würde er alles übern hauffen geworffen haben. Das Fürstliche Frauenzimmer entsetzete sich darüber / daß ihnen alle Lust zur Speise verging / und weil das Geschrey sich in wenig Stunden hefftig vermehrete / muste Neda mit etliche Teutschen / Ekharden folgen / umb / so viel Reuter und Fußvolk / als in der Eile möglich seyn würde / herüber zuschaffen / und sie reicher Beute zuvertrösten. Diese jageten eilend fort / und erreicheten jenen mit seiner Geselschafft an den Grenzen / gaben ihm den Königlichen Befehl / und kehreten wieder umb nach Prag / da sie 9000 Teutsche Reuter mit sich nahmen /auch von darab biß an Prag alle wehrhaffte junge Manschafft mit ihren Waffen auffbohten. Umb Prage her geschahe desgleichen / von Leches / Prinsla / Neklam und anderen. Herkules freuete sich seiner Teutschen / Friesen und Wenden / 34000 stark / zu welchen sich 14000 Böhmen tahten / und unter Baldrich und Siegward noch desselben Tages fortgingen /denen ernstlich eingebunden ward / nichts hauptsachliches wider den Feind vorzunehmen / noch durch ihre bekante List sich in Gefahr locken zulassen. Ich wundere mich dieses überfals nicht / sagete Herkules /sondern vielmehr / daß er sich nicht zeitiger gereget hat / weil mir stets vorgestanden / daß der Kampff wider Pines vor Padua angefangen / sich in Böhmen wurde endigen mussen; woran er dann gar nicht irrete; Dann weil König Mnata und seine Stände nicht allein jensmahls von den zurük kommenden Dienern vernommen hatten / was gestalt der Teutsche Großfürst Herkules nebest König Ladisla und andere mehr wider ihre Gesante vor Padua gestritte / uñ sie erlegt hätte / sondern auch wusten / dz ihre streiffende Schaaren zu unterschiedliche mahle von den unsern zurük geschlagen waren / wolten die Pannonier solchen Schimpff und Schaden nicht länger auf sich ersitzen noch ungerochen lassen; damit aber alles mit Raht und vorsichtigkeit angefangen würde / stellete ihr König eine Reichsversamlung an / und solches auff unablässiges getrieb seines Stathalters Dropion /des verwägenen Pines und Bato dritten Bruders / welcher ein uberaus Mañfester und hochmühtiger Mensch wahr / und nicht geringere Gewalt im Königreiche als Mnata selbst hatte. So bald die gesamten Landstände beyeinander wahren / trat derselbe auff / und hielt diese Rede: Ich weiß nicht / unüberwindlichster König / und ihr tapferen hochweisen Landstände dieses unvergleichlichen Pannonischen Reichs; ich weiß nicht / ob mirs anstehen wil / unsere jetzige Reichsnotturft vorzutragen; oder da mirs anstehen wird / ob ich in meinem vorbringen nicht etwa vor einen solchen angesehen werden möchte / welcher mehr umb sein eigenes anliegen als umb des Reichs beste redet. Zwar in meinem Gewissen bin ich versichert / daß ich nichts als gemeine Wolfahrt suche /welches einem jeden Biderman oblieget; ob ich aber auch von eurer Königl. Hocheit / und der anwesenden hochtapferen Versamlung davor gehalten werde / wird ihre allergnädigste und freundliche Erklärung entdecken. Wie hoch dieses unser Reich vor allen anderen zu schätzen sey / werden uns die Römer selbst Zeugnis geben / als denen wir die einige hinderung sind /daß ihr Reichsstab sich nicht über ganz Europa ausstrecken kan; sie sind bißher wieder uns zu felde gelegen / so lange ich ein Mann gewesen bin / aber unsers Bluts nichts umbsonst gekostet / und unserer Macht nicht grössern abbruch getahn / als wir ihnen. Wie lange wollen wir dann des tolkühnen Teutschen Jünglings / der sich Herkules nennen lässet / und seines verwägenen Gesellen des After Königes in Böhmen Hochmuht / beschimpf- und spottung dulden / und ihren Geifer / den sie uns ins Gesichte geworffen / unabgewischet lassen. Ich klage nicht eigentlich hieruber / was meinem Bruder / dem redlichen Bato /einem Königlichen Gesanten schon vor vier Jahren begegnet ist. Ich betraure eben meinen andern Bruder nicht / den ritterlichen und umb diese Kron hochverdienten Pines / daß er vor einen leibeigenen Ruderknecht sich auff der Römer Schiffen neben seinen tapferen Gesellen gebrauchen lassen muß; dann dieses /möchte jemand gedenken / währe mein eigenes Haußunglük / welches mit den

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