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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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gefährliche Anschlägen schon etwas nachricht hatte / gab zur Antwort; er hätte nicht weniger seinen Raht und Marschalk Agiß / als ihn Dropion darzu erwählet / daß sie gesamter Hand an seine stat alles richten uñ fortsetzen solten / wie solches dem Pannonischen Reich am vorträglichsten und heilsamsten währe / dessen auffnahme durch diesen Krieg gesuchet würde. Zwar Agiß stund auff / und baht inständig / Königliche Hocheit möchte allergnädigst ihre Meinung endern / und ihn dieser Last entheben; aber er blieb beständig auff seinem vortrage / nur daß er endlich einwilligte / es möchten Mastyes und er das Loß drumb werffen / wer unter solchem Amte mitgehen / oder im Reiche als Stathalter verbleiben solte. Welches Dropion vernehmend / darzwischen redete / es hätte die Meinung nicht / als ob er Herrn Agiß unlieber als einen andern neben sich dulden könte / sondern weil dem Könige gefiele / ihm ein Neben Häupt zuzuordnen / währe er mit dem Marschalk wol zu frieden / uñ hoffete in guter einigkeit mit demselben zu leben / und des Vaterlandes beste zu schaffen. Dieses aber brachte er aus ertichtetem Gemüht vor / dann er wahr Agiß von herzen feind /aber weil er vor Mastyes sich noch am meisten fürchtete / wolte er aus zweien vermeineten Ubeln das geringste wählen. Nach dem diese Versamlung von einander gelassen wahr / gingen Mastyes / Agiß / Hyppasus und Amythaon in geheim zu dem Könige / und stelleten ihm vor zubetrachten / mit was hohen Gedanken Dropion umginge / und nicht hätte verbergen können / dz er bloß zu seinem besten diesen Krieg triebe / damit er eine Krone anff sein Häupt bekähme / welches ausser zweifel nirgend anders hin gespielet währe / als daß er der Pannonischen auch bald teilhaftig werden möchte; währe demnach sehr nöhtig / daß man ihm nach äusserster Mögligkeit die Karte versteckete / also und dergestalt / daß ihm etliche des Königes Geträue zu hohen KriegsRähten und Befehlichshabern zugegeben wurden / und hinwiederumb /Verdacht zumeiden / dem Agiß etliche verdächtige; also würde allenthalben vielem Unheil vorgebauet werden können. Dieses ward angenommen / und musten Hyppasus und Amythaon dem Dropion zutreten; bey Agiß aber / welcher sonst lauter Geträue umb sich hatte / Pyrechmes und Pelegon verbleiben / welches abermahl Dropion sehr zuwider wahr / und sich dessen doch nicht durffte merken lassen / nahm ihm auch vor / im Anfange behuhtsam zugehen / und mit der Zeit allen Verdacht abzulehnen. Er wahr sehr geschäfftig / das Heer in aller stille zusamlen / welches mitten im Reich geschahe / da 180000 wolgeübete und bewehrete Pannonier zusammen gebracht wurden / als 93000 zu Pferde / und 87000 zu fusse / und in bestimmeter Zeit zum Auffbruch fertig lagen. Dropion bekam 55000 zu Pferde / und 50000 zu Fusse; Agiß 38000 Reuter / und 37000 Fußknechte; welche aber umb besserer Einigkeit willen offt durcheinander versetzet / sich lagern und fortzihen musten. Agiß taht dem Dropion als dem Ober Häupt grosse Ehre an /und willigte in alle seine Vorschläge / weil sie von diesem listigen anfangs also angelegt wurden / daß man sie dem Vaterlande vor ersprießlich halten muste; So wahren auch Hyppasus und Amythaon gnugsam unterrichtet / wessen sie sich / Verdacht abzulehnen / bezeigen solten / und nur darauff fleissig merken / was vor welche dem Dropion vor andern anhingen / und nicht unterlassen / die gemeinen Knechte und Unter-Befehlichshaber in des Königs Gewogenheit zuerhalten. Dieses grosses Heer / da es noch eine halbe kleine Tagereise von den Böhmischen Grenzen war / ward in sechs Reuterhauffen und so viel Fuß Heere verteilet / und einem jeden Befehl gegeben / an was Ort und Enden sie einfallen solten / welches auff eine gewisse Stunde des folgenden Tages geschehe muste; wie sie auch als eine stränge Fluht / ehemans inne ward / loß brachen / und die GrenzFestungen zuüberrumpeln meyneten / welches ihnen doch mißriet /dann Ladisla hatte sie aus Vorsorge bald bey seiner ersten Wiederkunfft mit starker Besatzung versehen /uñ gute Befehlichshaber hinein gelegt; / doch musten sie endlich gewonnen geben / dann der Feind stürmete Tag und Nacht unauffhörlich / biß er sie erhielt / und alles / so wol Inwohner als Besatzung nidermatzete /wiewol er über 20000 Mann davor sitzen ließ / welche zwar alsbald wieder ergänzet wurden / muhtmasseten aber daher / daß ihres Bluts in diesem Kriege viel drauff gehen würde. Eines taht ihnen grossen Schade / daß sie

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