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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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angehetzet und fast gezwungen / nachdem er schon über anderthalb Jahr sich gewegert hat /ihnen Folge zuleisten; hätte auch noch diese Stunde nit eingewilliget / wann nicht dieser ruchlose / Tugend- und Ehr-vergessene Mensch / sein gewesener /(ja den Göttern sey Dank / gewesener) Stathalter und Feldmarschalk / der ungeheure Dropion / den grösten Teil der Königlichen Råhte und Beamten eingenommen und auff seine Seite gezogen hätte / so daß mein König und wenig andere wol folgen müssen / wolten sie nicht gar / als Verrähter des Vaterlandes / über Bort geworffen werden. Da stehet das Unglük unsers Königes und des algemeinen Pannonischen Reichs gegenwärtig / unter dreyen Brüdern der allergottloseste / der seiner Brüder Tod und Leibeigenschafft zuräche / keine Gelegenheit aus der acht gelassen ungeachtet sie ihres Frevels wolverdienten Lohn bekommen haben; aber es ist ihm leider dergestalt gelungen / daß ganz Pannonien mit samt ihrem Könige alles drüber haben eingebüsset. Wolte Gott / seine Mutter /das Gottlose Weib / hätte ihn im ersten Bade ersäuffet / oder in der Geburt erdrücket / so dürffte Pannonien heut nicht seuffzen / und den UnglüksNahmen Dropion verfluchen. Doch die Götter müssen ihn ja uns zur Straffe haben lassen groß werden / sonst währe unmöglich / daß er nicht vorlängst schon von der Erden verschlungen / oder vom Donner erschlagen währe /als welcher / da er noch nicht 16 Jahr alt gewesen /mit seines Vaters leiblicher Schwester / das Blut-schandlose Früchtchen den Bato / welcher unweit von ihm stehet / und sein an Untugend und Gesichte ganz ähnlicher Sohn ist / gezeuget; Ein Jahr nach seines Vaters Tode kam seine Mutter nider / und hat man festiglich gegläubet / kein Mensch als dieser ihr Sohn trage schuld daran. Seine zwo leibliche Schwestern hat er hernach geschändet / da sie kaum manbar gewesen / und mit der ältesten eine Tochter gezeuget /mit welchem seinem eigenen Fleisch und Blute er nachgehends die allerverfluchteste Blutschande getrieben; daß ich anderer / mit Vieh und Menschen begangener Abscheuhligkeiten geschweige / die vor keusche Ohren nicht zubringen sind / wozu er doch diesen seinen Bato selbst angeführet und abgerichtet hat. O du hochmuhtiger Freveler / wie ist dir nun die Böhmische Kron bekommen / welche du dir so fest eingebildet hattest / und bey dieses unglüklichen Krieges Beredung sie von deinem Könige fodern durfftest / wiewol sie dir dazumahl / und biß gestern von unserm Könige ist gewegert worden. Zwar du hast dieselbe in etwas geschüttelt / und teuflischer weise in ihrem wirdigsten Könige beschimpffet / aber leider deinem Könige die seine gar vom Häupte geschlagen / dannoch aber / Gott Lob / deren keine auff deine Stirn bekommen / wiewol du nach beyden zugleich strebetest. O du Verderben deines Vaterlandes! O du Unehr alles Pannonischen Blutes! du stinkender schäbichter Hund! Dropion kunte vor Ungeduld und Rachgier långer nicht schweigen noch sich einzwingen / und sagte: O du Raben-Vieh / ist deine Zunge doch schärffer als die Schwerter aller meiner Feinde; zückete zugleich den linken Fuß / welcher ihm frey wahr /und stieß diesen Redener / daß er zurük prallete. Welcher Frevel unsern Königen so sehr zu herzen ging /daß er aüff Befehl von vier Bütteln dergestalt geprügelt ward / daß er als ein wilder Ochse brüllete / und als ein Erdwurm sich krümmete; Worauff Agis also fortfuhr: Ich wil es zu meiner Entschuldigung nicht sagen / daß allein ich und gegenwärtiger Mastyes /nebest wenig andern / unserm Könige diesen unseligen Zug wiederrahten haben; nur allein führe ichs zu dem Ende ein / daß Ihre Königl. Hocheiten sehen /wie mächtig dieser boßhaffte Mensch in unserm Vaterlande gewesen / daß er nicht allein aller übrigen Rähte Willen zu sich lenken / sondern auch seinen König zwingen können / sein begehren gut zuheissen. Niemand wird mirs leugnen / daß der Bluthund mich schon vor etlichen Jahren als einen LandVerrähter hat wollen hinrichten lassen / weil ich uber Gerechtigkeit hielt / und hat bloß meines Königes mühselige Vorbitte mein Leben erhalten. Eben dieser / ja allein dieser ist des Galgen Angeber und Meister; Er hat ihn lassen zimmern und richten / daß Könige und Fürsten daran sterben solten / und hätte ihm jemand eingeredet / müste derselbe als ein Verrähter hingerichtet worden seyn / nachdem ers auch seinem eigenen Könige nicht vor gut halten kunte / daß derselbe bey der Auffrichtung zu

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