Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
Ort zubringen; ritten ingesamt eilig fort / und kahmen vor erst nach des Bauren anßsage an die leere Gutsche / hernach in das Gehölze / da der Baur ihnen anzeigete / diß wåhre die Stelle / da er die Reuter leztmahls gesehen / würden sich demnach bemühen / bey ihnen anzulangen / weil er seinem Versprechen gnug getahn / und ein mehres nicht zu leisten wüste. Herkules hies den Bauren etwas warten / weil er zweiffelte / ob ihm auch zutrauen stünde / sendete Leches / Klodius und Markus mit der meisten Reuterey den geraubeten Pferden nach /mit dem Befehl / alle wiederspenstigen niderzuhauen /und die übrigen gefangen zunehmen / insonderheit sich zu bemühen / daß sie den Führer lebendig bekähmen / welcher nachricht würde geben können / wohin die übrigen sich gewendet hätten. Diese ritten alsbald fort und folgeten dem frischen Hueffschlage / unter der Hoffnung etwas nüzliches außzurichte. Nachgehends ermahnete Herkules den Bauren / er müste etwas besser außbeichten / wie und wo er die Räuber gesehen sich verteilen; welcher aber mit hohen Schwüren bekräfftigte / daß er davon nicht daß geringste zu sage wüste / weil sie ihm gar zu hart verbohten / zuzusehen; jedoch gedäuchte ihn / man hätte den schönen Jüngling samt der Jungfer nach der rechten Hand hingeführet / und dürffte ich schwören /sagte er / eben der Jüngling währe euer leiblicher Bruder / so gar åhnlich ist er euch. Herkules antwortete ihm: Freund / ihr habt vielleicht so gar unrecht nicht gesehen; lies ihn von sich / und hielt mit den andern Raht / wie es forthin anzugreiffen. Diese wahren sehr betrübt und stunden ihnen die Augen vol Wasser /daß Herkules sagete: O wolte Gott daß ich mich mit den Räubern drum schlagen solte / aber mit der Unwissenheit zu kämpffen / daß ist über mein vermögen. Doch ich wil meinem Gott trauen / und nicht zweifeln / er werde mich leiten und führen / daß ich erfahre /und finde / was ich suche. Stieg hiemit vom Pferde /und wolte von Ladisla und Fabius abschied nehmen /umb allein in den Wald zugehen / und zu vernehmen /wohin die Räuber sich gewendet håtten. Aber Ladisla zohe ihn zurük / sprechend: Liebster Bruder / meinestu ich werde dich allein lassen? es ist meine leibliche Schwester / der ich so wol und mehr nachzusuchen schuldig bin / als sonsten niemand. Doch währe mein Raht / wir sendete zuvor unsers mittels etliche durch de Wald / etwas Kundschafft einzuhohlen / und erwarteten alhie Leches Ankunfft / ob er uns Zeitung brächte / worauff wir ohn Irtuhm fortgingen; dann die Zeit unnüzlich verzehren / wird meiner Frl. Schwester am schädlichsten seyn. Fabius sagte; auff euer verbessern ihr Herren / währe meine Meynung daß wir Leches nachfolgeten / das Werk desto glüklicher zubeschleunigen / dann hätten wir nur einen gefangenen von den Räubern / wolten wir schon erfahren / wohin man sich wenden müste. Herkules wahr so verwirret /daß er seiner Vernunfft fast nicht mächtig wahr / hielt endlich diesen Raht vor den besten / und in dem er sich wieder auff das Pferd setzete / sagte er: Nun so lasset uns in dem Nahmen des Almächtigen Gottes reiten und Leches folgen / vielleicht bedürffen sie unsers rahts und Hülffe; ordente doch zuvor zehne aus ihrer Geselschafft / welche den Wald hin uñ wieder durch reiten solten / ob sie etwas außforschen möchten; er mit den übrigen folgete Leches Spuhr / kunten ihn doch nicht erreichen / weil er einen grossen Vorsprung vor ihnen hatte; dann er jagete mit seinen leuten immer fort biß an den späten Abend / da sahe er ein Dörflein vor ihm liegen / worauff die Råuber nach außweisung des Hueffschlages / zugezogen wahren. Er baht Klodius voraus zusetzen / und in der Stille nachzuforschen / ob sie in diesem Dorffe blieben /oder weiter fortgezogen währen; welcher dann schnelle forteilete / und die andern der weil sich hinter einer Hecken verborgen hielten / traff eine erwachsene Bauren Dirne an / welche der Kälber hütete / und fragete sie / ob nicht Reuter mit ledigen Pferden daher geritten währen. Ja sagte sie / es währen Reuter und ledige Pferde dahergezogen / ob sie aber alle geritten / oder etliche zu fusse gangen / hätte sie so eigentlich nicht acht gehabt. Klodius wie betrübt er wahr / muste doch der Einfalt lachen / und fragete ihn die Dirne / ob er zu den andern gehörete / und sie gedächte zuerreichen / müste er nicht lange Gefatternsprache halten / dann sie währen sehr eilig fortgezogen / und hätte sie im vorüber reiten von

Weitere Kostenlose Bücher