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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Heyraht durch ihre mütterliche Gewalt und kräfftig-geltende Unterhandlung zubefodern und in Richtigkeit zu stellen / solches würde der junge GroßFürst Zeit seines Lebens mit kindlichem Gehorsam erkennen / und nach ihrer Hocheit Willen sich verhalten. Die Königin wahr froh / daß ein so guter Abscheid vor dißmahl solte genommen werden / und gab durch den Kanzler zur Antwort; Sie bedankete sich nochmahls sehr /beydes gegen den König / und den jungen GroßFürsten / des guten willens / welchen ihre Liebden gegen sie und ihre Frl. Tochter trügen / bähte / in solcher Gewogenheit zu verbleiben / und nicht zuzweiffeln /daß sie alles dz vornehmen und leisten wolte / was zu der angetragenen wirdigen Heyraht könte gedeilich seyn / dafern nur die Götter ihre Frl. Tochter wieder zu Lande brächte / und ihr Herr Sohn dieselbe nicht unterdessen etwa einem andern verheyrahtet hätte /welches sie dann nicht hoffen wolte; befahl / den König und GroßFürsten zugrüssen / und zeigete an /daß nach verlauff zwo Stunden der Kanzler ihm ein Schreibe an seinen König zustellen würde. Hiemit nahmen sie abscheid / und zeigeten an / sie hätten beydes von dem Könige und dem jungen GroßFürsten Geschenke bey sich an das Königliche Fräulein / welche sie aber wegen des leidigen Unfalles würden müssen mit sich wieder zurük nehmen / es währe dann /daß ihre Königl. Hocheit dieselben verwahrlich bey sich behalten / und auff glükliche Wiederkunfft sie dem Fräulein einliefern wolte; ward aber geantwortet /weil der Fräulein Wiederkunfft in der Götter Händen und Gewalt stünde / würde daß beste seyn / daß der Herr Gesanter solche Sachen bey sich behielte. Ward ihnen also Glük auff die Reise gewünschet / und so wol dem Gesanten als Schreiber eine statliche güldene Kette mit angehengetem Kleinot verehret; welche sie mit Danksagung annahmen / und Markomir dabey blicken ließ / daß viel eine grössere Höfligkeit / als eines Schreibers / bey ihm währe. Sie eileten selbst fort zuzihen / legeten allen Vorsaz des feindlichen überfalles ab / und gingen in möglicher eile fort /unter der Hoffnung / es würde diese Heyraht noch einen Fortgang gewinnen. Als sie bey dem grossen Kriegsheer anlangeten / muste die Reuterey mit ihnen geschwinde fort / und die Fußvölker nach mögligkeit folgen / ruheten auch keinen Tag / biß sie bey dem Könige ankahmen. Der junge GroßFürst hatte auff der Reise mannicherley einfälle / welche auff der Fräulein Erlösung gerichtet wahren / und zieleten alle dahin /wie er solche mit seiner Faust und Völkern verrichten / und durch solchen Dienst ihre Liebe erwerben möchte / so daß sie sprechen müste / sie währe sich ihm schuldig; aber wann er sich erinnerte / daß ihm der Teutsche GroßFürst Herkules (dessen Tapfferkeit ihm Herr Krokus so hoch gerühmet hatte) / wie auch der Fräulein Bruder selbst im Vorfange wahren / und sie antreffen möchten / ehe er erführe / wo sie auffgehalten würde / gab ihm solches lauter Schwermühtigkeit / so daß er wünschete / sie möchten ihr Nachsuchen vergebens tuhn / oder gar im Meer ersauffen / damit ihm die Ehr und das Glük dieser Rettung von ihnen nicht entrissen würde. Zu zeiten traff eine hefftige Verzweiffelung sein Herz mit scharffen Anfechtungspfeilen / ob sie auch noch lebete / und ihre Ehre annoch unverletzet hätte; Und wann ihm Dagobert (welcher viel bey ihm vermochte) diese Zagheit benommen hatte / brach eine andere loß / ob er ihr auch gefallen würde / weil sie sein so gar nicht geachtet hatte / als er sie vor Prag im Walde angeredet / und alle seine Freundligkeit hervorgesucht. Wann dann die erinnerung darzu kam / daß sie weder sein geheimes LiebeSchreiben / noch die übergeschikten Geschenke von Klogio hatte annehmen wollen / brachte ihm solches eine solche Raserey / das er sich nicht anders geberdete / als wolte er vor Zweiffelmuht vergehen; und muste hieselbst Dagobert allen Wiz zusammen suchen / ihn wieder in Ruhe und Hoffnung zustellen; über welche Herz-fressende Einbildungen er sehr von Leibe / und kräfften kam / daß seine Eltern / da er zu Hause anlangete / sich darüber entsetzeten / uñ seine Fr. Mutter zu ihm sagete: Den Göttern sey dank /mein Sohn / daß sie dich so bald wieder hieher begleitet haben / zum Trost deinen Eltern und dem ganzen Lande; und ob dich gleich die Liebe in etwas an deinem Fleische gemindert hat / hoffe ich doch / deine Göttin (wie du sie nennest uñ schätzest) werde dein Gemüht gelabet und

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