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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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erquicket haben. Markomir ließ auff solche Rede einen herzbrechenden Seufzer aus /und gab damit den Anwesenden schon zuverstehen /daß seine Reise ümsonst gewesen währe; fing auch bald darauff an: Gnädigste Fr. Mutter / ich möchte von Herzen wünschen daß ihr Rätzel eintreffen solte; aber ich muß ihr aus betrübter Seele klagen / daß meine ehemalige Wald Göttin leider leider zur Meer Göttin worden ist. Ich verstehe dein Rätzel nicht / lieber Sohn / sagte sie. Darumb last uns schweigen /sagte König Hilderich / damit wir wissen mögen /was vor eine Wirkung diese andermahlige Gesandschafft gehabt habe / nach welcher wir unsere Anschläge richten werden; dann solte an Böhmischer seite Beschimpfung mit unterlauffen / würde ich gezwungen ihnen sehe lassen müssen was die zusammen gesetzete Frankische Sikambrische Macht kan und vermag; wird demnach mein Gesanter Dagobert anzeige tuhn alles dessen / was vorgangen ist. Dieser wahr darzu bereit / erzählete alles mit volkommenen Umständen / und legte der junge Fürst seine träulich gehaltene Schrifft dabey. Worauff der König dieses antwortete: Der Anschlag das Fräulein durch Kriegsmacht zuerhalten / ist ausser zweifel gleich bey eurer Ankunfft zu Prag verrahten; darauff haben sie ihre Grenzen mit Reuterey / und die Festung mit Fußvolk klüglich verwahret. Daß man sich bey Ankunfft vor der Stad nicht hat teutsch und auffrichtig melden wollen / ist ein schlimmes Versehen / / unlöblich / und eine gnugsame Ursach zum hochstschädlichen Mißtrauen / welche zugeben / ein jeder Vernünfftiger sich hüten muß. Redliche Erklärung hat die löbliche Königin gegeben / aber eine unverantwortliche Grobheit ist es / daß Dagobert dieselbe aus eigener Einbildung hat dürfen lügen straffen / ehe uñ bevor er einigen gewissen Fuß falscher stellung gehabt / daher er billich von Böhmischer seite ausgehechelt ist / woselbst man doch mehr Höfligkeit gebrauchet hat / als man schuldig gewesen. Der Fräulein räuberische Entführung ist ein Werk der Götter / die solches nicht ohn Ursach verhänget haben / und ist ein wolgemeinter Vorschlag / mit der Nachfragung zu Padua / woselbst ich einen heimlichen Kundschaffer halten wil / welcher von dannen nicht weichen sol / ehe und bevor er von dem verlohrnen Fräulein gewisse Zeitung hat / wo sie sey /und wie sie gehalten werde; stehets dañ in Frankischer Macht / sie loßzumachen / und zur Heyraht zuerhalten / sollen weder Kosten / noch Mühe noch Blut daran gesparet werden. Nur liegt mir des jungen Teutschen einzige Nachsuchung mehr im Sinne als ihr Verlust selber; und da die Götter ihm das Glük würden verleihen / sie anzutreffen uñ loßzumachen / bedarff man keines Dolmetschers darzu / was zur Dankbarkeit ihm auff sein instendiges begehren dürfte geliefert werden. Ich wil aber den Göttern vertrauen / sie werden es dahin nicht lassen kommen; jedoch / wann ihr Schluß also gehen solte / wird an unser Seiten nichts übrig seyn / als in deren Willen sich zuergeben / und wil nimmer mehr hoffen / daß ich einen Sohn werde gezeuget haben / der so verwägen / unvernünfftig und gottloß seyn wolte / sich dem Himmel selbst zuwidersetzen / oder der grossen Krafft / deren sich die ganze Welt willig unterwirfft / entgegen zustürmen; Doch / wie gesagt / stehe ich annoch fest in der Zuversicht / die gütigen Götter / welche bißher noch allemahl mein Vornehmen gesegnet / werden uns einen angenehmen Ausschlag erleben lassen / als welche in dieser kurzen Zeit mich von meiner / äusserlichem Ansehen nach / unheilsamen Krankheit über alles verhoffen befreyet / und bessere Gesundheit verliehen / als ich vor nie gehabt. Also redete dieser hochvernünftige König / welcher zu seiner Zeit an Tapferkeit / kluger Weißheit und auffrichtiger Gerechtigkeit sehr wenig seines gleichen hatte. Aber sein Sohn / welchen die übermässige Einbildung der aller volkommensten Schönheit der Böhmischen Königlichen Fräulein / zu der unbezwinglichen Begierde der wirklichen Niessung / je länger je mehr anhetzete /kunte solche wolgegründete Ursachen nicht zuherzen nehmen / weil die starke Liebes-Bewägung seine Vernunft ganz übermeistert und nider geworffen hatte; deswegen er darauf sinnete / wie er den Vater / der ihn mehr als sich selbst liebete / auff andere Gedanken bringen möchte; wie er dann vor dißmahl dessen Vortrag also beantwortete: Gnädigster Herr und Vater; ich bin von Kindesbeinen auff von ihrer Gn. darzu angehalten / daß der Götter

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