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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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durch der GötterWillen und ihrer sonderlichen Schickung / antwortete er / denen wir durchaus nicht können widerstreben; Drum so du mich und dich / ja wo du die köstliche WeltPerle Frl. Valisken recht und vernünfftig liebest / so gehorche mir / stehe in Geduld / als einem tapffern Herzen gebühret / und laß uns vernünfftig fahren / welches nicht seumen heisset /alsdann wird das Glük uns beyrähtig / und der Himmel uns behülfflich seyn. Dieses wahr zwar der Beschluß dieser Unterredung / aber gar kein Löschewasser auff Markomirs flammichte Brunst. Ein verständiger Frankischer Ritter / in der Lateinischen und Griechischen Sprache wol erfahren / nahmens Farabert /ward alsbald erwählet / selb dritte nach Padua zureiten / sich daselbst als ein schweiffender Ritter auffzuhalten / und an des Römischen Stathalters Hofe daselbst Kundschafft zusuchen / damit er sich beydes des geraubeten Fräulein und des GroßFürsten Herkules Zustandes erkündigte / und alle Woche fleissigen schrifftlichen Bericht tähte. Dieser / als er daselbst ankam / und den Ruhm der unvergleichlichen Tapfferkeit des Teutschen Herkules von jungen und alten hörete / dann auch / daß derselbe über der Fräulein Verlust sich mehr / als über kein Ding in der Welt entsetzet hätte / und ohn alles seumen ihr als ein geworbener Räuberknecht gefolget währe / auch wie man davor hielt / schon in Erfahrung gebracht / an was Ort und Enden er das geraubete Fräulein antreffen könte; überschrieb er dieses an den König / wie es an sich wahr / und schickete es bey seiner Diener einem über; welcher zwar von Farabert befehlichet wahr / es niemand als dem Könige einzuliefern / aber Markomir hatte seine Leute bestellet / welche ihm des Klodimirs (also hieß dieser Diener) Ankunfft zuwissen tahten /noch ehe er zu dem Könige kam; begehrete demnach /er solte sich straks angesichts zu ihm auff sein Gemach verfügen. Dieser / den jungen Fürsten so ungestalt / bleich und mager sehend / als welcher in steter Wehmuht sein Leben zubrachte / entsetzete sich darüber / und wolte ihm allerhand Trost einsprechen; Er aber fragete also bald nach / ob er ein Schreiben an seinen Herr Vater hätte? Ja / antwortete er; bin aber schuldig / solches niemand als dem Könige selbst zuliefern. Umb so viel schlimmer vor mich / antwortete er; doch wolte er ihm das Schreiben nicht mit Gewalt abnehmen / sondern ging mit ihm hin nach dem Könige / umb / den Inhalt desselben zuvernehmen. Der König sahe ihn ungerne dabey / merkete auch schon aus Klodimirs Gesichte / daß noch zur Zeit wenig Trostes vor seinen Sohn würde verhanden seyn / und durffte ihm doch das übergeschriebene nicht hinterhalten. Welches sie beyde mit einander lasen / und der König alles zum guten auszudeuten bemühet wahr /aber die Muhtmassung wahr viel zustark vor den so hochgerühmten Herkules; daher Markomir also mit betrübetem Herzen anfing: Nun ihr Götter / dann euch allein muß ichs zuschreiben; Ihr habet mich vor unwirdig erkant / diesen Schatz zubesitzen / der über eines Menschen Wirdigkeit gehet / dann sonst hättet ihr meinem Herr Vater die Gedanken eingeblasen /daß er mir gegönnet hätte nachzufolgen / da vielleicht auch noch ein mitleidiger Gott mir den Weg zu dem Fräulein gezeiget hätte / daß ich ehe als Herkules /oder mit ihm zugleich angelanget währe / und auffs minste aus ihrem Munde meine letze Urtel angehöret hätte; Weil aber nun ein solches verseumet / und unwiderbringlich ist / würdet ihr Götter dem elenden Markomir keine höhere noch angenehmere Gnade erzeigen können / als daß ihr seine mühselige trostlose Seele aus der ungenehmen Herberge des schon abgematteten Leibes abfodertet; fürchte aber sehr / ihr werdet ihn noch länger zuquälen Lust tragen. Der Vater wolte ihm Trost einreden / aber er baht denselben / sein zuverschonen / weil seinem Herzen unmöglich währe / dessen ichtwz anzunehmen / und währe ihm nichts liebers als die Einsamkeit. Es brachte dieses dem Könige die Trähnen aus den Augen / und hielt vor rahtsam / ihn vorerst ihm selber zu gönnen /nur fürchtete er am meisten / er möchte aus Verzweifelung sich selbst entleiben / welches abzuwenden / er allerhand Gewehr und Messer von ihm abnehmen ließ / welches er geduldig erlitte / unter der Hoffnung /man würde daher desto weniger Aufsicht auff ihn haben / dann sein ganzer Vorsatz wahr / seinem Leben ein Ende zumachen. Zween ädle Frankische Jünglinge / welche mit ihm aufferzogen / und von ihm sehr

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