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Des Drachens grauer Atem

Des Drachens grauer Atem

Titel: Des Drachens grauer Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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Kopf zum Ruderhaus.
    Blake nickte.
    „Wenn ich Sie recht verstanden habe", sagte Wilkers, „dann hat bei Ihrer Entscheidung, hier zu bleiben, der Umstand eine Rolle gespielt, dass die Nachkriegspolitik Amerikas gegen Ihre persönliche Überzeugung ging?"
    „Sie widerte mich an", konstatierte Blake, „weil sie aus einer Kette von Manipulationen bestand, die dazu dienten, den imperialen Einfluss der Vereinigten Staaten auszuweiten."
    „Aber es war doch Ihr Land."
    Blake lächelte fast mitleidig. „Ich muss Ihnen sagen, dass ich mich in einer ganz anderen Weise befragte. Ich entschied mich zunächst vor allem gegen eine politische Konzeption. Dass diese von dem Land ausging, in dem ich geboren worden war, rangierte für mich an zweiter Stelle. Eine solche Entscheidung trifft man manchmal recht impulsiv. Außerdem hatte ich eine Frau gefunden, die ich um nichts in der Welt mehr aufgegeben hätte. Bei ihr wollte ich bleiben. - Meine ehemaligen Landsleute betrachteten mich als Abtrünnigen. Es gibt einige, die sogar einen Verräter in mir sehen."
    „Hat Sie das gekränkt?"
    „Nein. Es hat mir entscheidend geholfen, mich endgültig als Thailänder zu fühlen."
    Wilkers versuchte sich ein Bild von Blake zu machen. Dieser Mann war nicht einfach in eine Normvorstellung einzuordnen. Einer der vielen jungen Leute, die mit hohen Idealen in die Schlachten des zweiten Weltkrieges gezogen waren und die später feststellen mussten, dass sie nicht für diese Ideale gekämpft hatten, sondern für ihnen fremde, sehr nüchterne politische Fernziele. Die meisten hatten resigniert. Wenige waren Wege gegangen wie Blake. Nach dem Vietnamkrieg sah das schon wesentlich anders aus. Man konnte glauben, dass unter der Jugend politischer Weitblick und Erkenntnisfähigkeit einen gewaltigen Satz nach vorn gemacht hatten, wenn man sich die Anzahl der jungen Amerikaner vergegenwärtigte, die aus der Erfahrung des Vietnamkrieges ähnliche Schlüsse gezogen hatten wie Blake, oder solche, die sogar weit darüber hinausgingen. Ob dieser eigenartige Mann ehrlicher sein wird als Mister Warren, wenn ich ihn nach den Quellen des Opiums befrage?
    „Ich muss mich bei Ihnen für die Offenheit bedanken", sagte der Professor, „mit der Sie mir Einblick in Ihr Leben und Ihre Ansichten gegeben haben."
    „Ich habe nichts zu verbergen."
    „Sicher nicht. Mister Bloom erzählte mir, Sie betreiben Geschäfte mir Seide?"
    „Meine Frau erbte von dem Zweig ihrer Familie, der in. Bangkok ansässig war, eine der größten Webereien für traditionelle Thai-Seide. Wir haben dieses Geschäft gemeinsam ausgebaut. Es hat uns einen Wohlstand ermöglicht, wie ihn sich nur wenige Leute im Lande leisten können, ausgenommen die Schicht der völlig korrupten Militärs, die hier gegenwärtig die politische Szene beherrschen."
    Wilkers blickte ihn interessiert an. „Haben Sie mit den Leuten Konflikte?"
    Blake drehte seine Zigarre zwischen den Fingern, strich ein Zündholz an und ließ das ungleichmäßig abgebrannte Deckblatt verkohlen. Dabei sagte er langsam: „Wenn Sie sich aufmerksam umschauen, wird Ihnen kaum entgehen, dass unsere Frauen sich nur in seltenen Fällen noch in Thai-Seide kleiden. Sie tragen den Ramsch aus den Nylonfabriken von Philadelphia."
    „Insofern ist wohl auch Ihr Geschäft beeinträchtigt", fragte Wilkers.
    „Es ist nicht nur die Beeinträchtigung der Geschäfte, die uns drückt. Sehen Sie sich das Land genauer an, dann werden Sie schnell eine Vorstellung von seinen Problemen bekommen. Wenn ich Ihnen dabei helfen kann, will ich es gern tun."
    Wilkers nahm das Stichwort auf. Es war wohl an der Zeit, zur Sache zu kommen. Er sagte: „Ich danke für Ihr Angebot, Mister Blake. Sie könnten mir in der Tat helfen. Ich vermute, Sie wussten, von welcher Dienststelle Mister Bloom war?"
    „Er hat es mir gesagt."
    „Gut. Auch ich bin im Auftrage der Internationalen Kommission für die Bekämpfung des Drogenmissbrauchs hier. Wenn Sie gestatten, würde ich Ihnen in diesem Zusammenhang gern eine Frage stellen."
    Blake warf den Rest seiner Zigarre über die Reling und ermunterte Wilkers freundlich: „Bitte, Professor!"
    „Halten Sie es für möglich, dass jährlich etwa siebenhundert Tonnen Rohopium aus Thailand illegal auf die Drogenmärkte der Welt geschleust werden?"
    Blake antwortete, ohne lange zu überlegen: „Ja."
    Wilkers sah ihn erstaunt an, aber Blake nickte bestätigend und wiederholte: „Ja, das halte ich für möglich."
    „Was würden Sie

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