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Des Koenigs Konterbande

Des Koenigs Konterbande

Titel: Des Koenigs Konterbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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bekamen.«
    Bolitho wartete. Hoblyn drängte es offenbar zu sprechen.
    »Es ist eine unlösbare Aufgabe, Bolitho. Unsere Vorgesetzten wettern gegen den Schmuggel, während sie heimlich alles einstecken, was sie an Konterbande kriegen können.
    Ihre Lordschaften verlangen jetzt mehr Leute für die Flotte, die sie bis vor kurzem verrotten ließen – Leute, die sie selbst dem Verhungern auslieferten. Zur Hölle mit ihnen, sage ich!
    Wenn wir erst Krieg haben – und das wird sehr bald sein –, dann garantiere ich Ihnen, daß ich zum alten Eisen geworfen werde, damit irgendein Admiralsvetter auf meinen Platz gesetzt werden kann.« Er wartete, bis sein Weinglas wieder gefüllt war. »Aber ich liebe dieses Land, das seine Kinder so schlecht behandelt. Sie kennen die Franzosen genausogut wie ich – glauben
Sie
etwa, daß die noch aufzuhalten sind?«
    Er lachte heiser. »Aber wenn sie kommen, können wir nur darum beten, daß dieses Mordgesindel auch die Elite der französischen Marine geköpft hat. Andernfalls haben wir keine Chance.«
    Bolitho versuchte sich zu erinnern, wie oft der Diener ihm inzwischen nachgeschenkt hatte. Der Wein und die Wärme im Zimmer machten ihn allmählich benommen. »Ich muß mit Ihnen über die
Loyal Chieftain
sprechen, Sir«, begann er.
    Hoblyns Kopfhaltung wurde noch schiefer. »Über Delaval?
    Ich weiß, was Ihnen zugestoßen ist. Und auch dem Mann, der getötet wurde.« Er beugte sich vor, seine Stimme war nur ein heiseres Knurren. »Während Sie auf See waren, hat jemand seine Kate niedergebrannt. Seine Frau und seine Kinder sind spurlos verschwunden!« Er ließ sich zurückfallen, und Bolitho sah, daß sein Gesicht schweißnaß war.
    »Ermordet?« Nur ein Wort, aber es schien den überhitzten Raum abzukühlen.
    »Das werden wir wahrscheinlich nie erfahren.« Ungeschickt griff Hoblyn nach seinem Weinglas und stieß es dabei um; die Rotweinpfütze auf der Schreibtischplatte sah aus wie Blut.
    Der Kommodore seufzte. »Gott verdamme sie alle.« Sein Blick folgte dem Diener, der den verschütteten Rotwein aufwischte und ihm ein neues Glas hinstellte. »Aber das Leben hat auch seine schönen Seiten …«
    Der Blickwechsel zwischen den beiden war nur kurz, auch blieb das Gesicht des Jünglings völlig unbewegt. Dennoch spürte Bolitho den Kontakt zwischen ihnen fast körperlich.
    Wie beiläufig fragte Hoblyn: »Sie haben
Snapdragon
in die Werft nach Chatham bringen lassen?«
    Bolitho riß sich zusammen. Vielleicht hatte er sich ja auch geirrt. Prüfend sah er noch einmal zu dem Diener hoch, doch dessen Augen waren völlig ausdruckslos. »Jawohl, Sir«, antwortete er. »Ich hielt es für besser, wenn …«
    »Klug gedacht. Später wird man uns keine Werftliegezeiten mehr bewilligen, die hohen Herren erwarten von uns nicht Vorsorge, sondern Resultate. Wir werden ihnen einige servieren.« Zum ersten Mal lächelte er. »Sie dachten wohl, ich würde Ihnen den Kopf abbeißen, was? Mein Gott, Bolitho, Sie sind doch genau das, was ich hier brauche! Ein Waschlappen, der noch nie Pulver gerochen hat, nützt mir gar nichts.«
    Bolitho preßte die Schultern gegen die hohe Rückenlehne.
    Irgend etwas an Hoblyn machte ihn nervös. Aber unter seiner Heftigkeit und seiner Verbitterung steckte ein scharfer, gewitzter Verstand. Wenn er also hier dermaßen lospolterte, konnte er keine Geheimnisse vor seinem Diener haben.
    Aber war dem Jungen zu trauen?
    Hoblyn fuhr fort: »Die großen Indienfahrer sind mit am schlimmsten, sage ich Ihnen. Nach Monaten auf See kommen sie den Kanal herauf und treffen sich unterwegs mit den Schmugglern. Wußten Sie das?«
    Bolitho schüttelte den Kopf. »Zu welchem Zweck?«
    »John Companys Kapitäne wirtschaften gern in die eigene Tasche – als ob sie nicht schon genug verdienen würden!
    Sie verkaufen Tee und Seide an die Schmuggler und ersparen sich so die Einfuhrabgaben. Die Zöllner wissen das, aber bei den wenigen Kuttern, die sie für ihre Patrouillenfahrten haben, können sie nicht viel dagegen tun.« Sein gelassener Blick ruhte auf Bolitho. »Bei Wein und Brandy ist es anders.
    Die werden in kleinen Mengen geschmuggelt, während Tee zwar leicht, aber platzraubend ist.« Er betupfte sich die Nase mit einem weißen Tuch. »Gar nicht so einfach, wie?«
    Bolitho schwieg und ließ sich überraschen.
    Er mußte nicht lange warten. »Man hat mir eine Information zugespielt.« Hoblyn sah die Skepsis in Bolithos grauen Augen und ergänzte zornig: »Aus zuverlässiger Quelle, nicht

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