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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Militärflugzeug sind die beiden vor einem ›versehentlichen‹ Abschuß durch sowjetische Jäger sicher. Jetzt haben Sie den Sieg praktisch in der Tasche, Swoboda; setzen Sie ihn nicht wegen einer Bagatelle aufs Spiel. Nehmen Sie das Angebot an.«
    Swoboda starrte den Norweger aus geröteten Augen an, als hätte er Mühe zu begreifen. Der Schlafmangel hatte sein Gehirn müde gemacht.
    »Sie haben recht«, sagte er. »Ich habe den Vorschlag bereits akzeptiert.«
    »Dann ist alles so gut wie überstanden.« Larsen rang sich ein Lächeln ab. »Das muß gefeiert werden.«
    Er hatte zwei Tassen Kaffee vor sich stehen, die er eingeschenkt hatte, während er auf Swobodas Rückkehr wartete. Er schob eine Tasse über den breiten Tisch, und der Ukrainer streckte die Hand danach aus. Das war der erste Fehler, der ihm im Verlauf seiner hervorragend geplanten Aktion unterlief …
    Thor Larsen stürzte sich mit aller Kraft seiner in den vergangenen 50 Stunden aufgestauten Wut über den Tisch auf den Ukrainer.
    Swoboda wich erschrocken zurück, griff nach seiner Pistole, bekam sie zu fassen und wollte schießen. In diesem Augenblick traf eine eisenharte Faust seine linke Schläfe, warf ihn vom Stuhl und ließ ihn rückwärts zu Boden fallen.
    Wäre er weniger trainiert gewesen, wäre er bewußtlos liegengeblieben. Aber er hatte eine ausgezeichnete Kondition und war jünger als der Kapitän. Bei seinem Sturz fiel ihm die Pistole aus der Hand und rutschte über den Fußboden davon. Swoboda rappelte sich hoch, um den Norweger abzuwehren, der sich auf ihn warf, und die beiden gingen zwischen Teilen eines zertrümmerten Stuhls und den Scherben zweier Kaffeetassen erneut zu Boden.
    Larsen verließ sich auf sein Gewicht und seine Kraft, gegen die sich der Ukrainer mit seiner jugendlichen Gewandtheit wehrte. Er entschlüpfte den Pranken des Norwegers, kam auf die Beine und wollte zur Tür. Er hatte sie fast schon erreicht und griff nach der Klinke, als Larsen sich gegen seine Knie warf und ihm die Beine unter dem Körper wegzog.
    Als die beiden Männer wieder hochkamen, standen sie dicht voreinander. Larsen versperrte Swoboda den Weg zur Tür. Der Ukrainer holte zu einem Tritt aus. Sein Fuß traf Larsens Unterleib, und der große Mann krümmte sich zusammen. Aber er erholte sich rasch und stürzte sich noch einmal auf den Mann, der gedroht hatte, sein Schiff zu versenken.
    Swoboda wußte, daß die Kabine so gut wie schalldicht war, und so versuchte er gar nicht erst, Hilfe herbeizurufen. Er kämpfte schweigend, rang, biß, kratzte und trat, und die beiden Männer wälzten sich zwischen den Trümmern der Einrichtung über den Teppichboden. Irgendwo in all dem Durcheinander lag die Pistole, mit der sich der Zweikampf hätte entscheiden lassen können, und an Swobodas Gürtel hing immer noch der Oszillator, auf dessen roten Knopf nur einer mit dem Finger zu drücken brauchte, um alles ein für allemal zu beenden.
    Nach zwei Minuten war der Kampf zu Ende. Thor Larsen bekam eine Hand frei, packte den sich verzweifelt wehrenden Ukrainer an den Haaren und schlug seinen Kopf gegen ein Tischbein. Swobodas Körper wurde eine halbe Sekunde lang ganz steif; dann sank er schlaff zurück. Aus einer kleinen Platzwunde unter dem Haar sickerte ein dünner Blutfaden über die Stirn.
    Thor Larsen keuchte vor Anstrengung. Er kam mühsam auf die Beine und starrte seinen bewußtlosen Gegner an. Vorsichtig machte er den Oszillator vom Gürtel des Ukrainers los, nahm ihn in die linke Hand und trat damit an eines der Fenster an der Steuerbordseite seiner Kabine. Es war das einzige Fenster, das sich öffnen ließ. Larsen machte sich daran, die Flügelmuttern am Rahmen mit der rechten Hand aufzuschrauben. Die erste hatte er bereits gelöst, und er begann mit der zweiten. In einigen Sekunden würde der Oszillator in hohem Bogen aus dem Fenster fliegen und in der Nordsee versinken.
    Auf dem Fußboden hinter ihm tastete eine Hand auf dem Teppichboden nach der Pistole. Larsen hatte die zweite Flügelmutter gelöst und öffnete eben das Fenster nach innen, als Swoboda sich mit dem linken Arm mühsam hochstützte, die Pistole hob und schoß.
    Der Knall des Schusses in dem geschlossenen Raum war ohrenbetäubend. Thor Larsen taumelte rückwärts, lehnte an der Wand neben dem offenen Fenster und starrte zuerst seine linke Hand und dann Swoboda an. Der Ukrainer saß noch immer auf dem Boden und erwiderte Larsens Blick in ungläubigem Staunen.
    Das Geschoß hatte die linke

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