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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Kutter seines Vaters tanzte ein kleines Ruderboot auf den Wellen, und die Besatzung stapelte Fischkisten um. Mit großen Augen sah der Junge, wie ein blasser, erschöpfter junger Mann unter den Kisten im Laderaum hervorkam und mit Hilfe der Männer in das Ruderboot kletterte. Kurze Zeit später verschwand es in der Dunkelheit in Richtung auf die andere Flotte: Ein Mitglied der Widerstandsbewegung war nach England unterwegs, um dort als Funker ausgebildet zu werden. Thor mußte seinem Vater versprechen, niemals ein Wort über das Gesehene zu verlieren. Eine Woche später peitschten am Abend Gewehrschüsse durch Alesund, und seine Mutter forderte ihn auf, besonders brav zu beten, weil der Lehrer tot sei.
    Als Jugendlicher, der schneller aus den Kleidungsstücken herauswuchs, als seine Mutter sie nähen konnte, interessierte Thor sich ebenfalls für Funkgeräte und baute sich in zweijähriger Arbeit ein eigenes Kurzwellengerät. Sein Vater starrte es staunend an; es überstieg sein Fassungsvermögen. Thor war 16   Jahre alt, als er 1951am zweiten Weihnachtsfeiertag den SOS-Ruf eines mitten im Atlantik in Seenot geratenen Schiffs auffing. Die Ladung der Flying Enterprise war verrutscht, und der Frachter hatte bei stürmischer See schwere Schlagseite.
    Die ganze Welt, allen voran ein junger Norweger, verfolgte 16   Tage lang mit angehaltenem Atem, wie Kurt Carlsen, amerikanischer Kapitän dänischer Abstammung, sich weigerte, sein sinkendes Schiff zu verlassen, und es mühsam durch Stürme hindurch nach Osten in Richtung Südengland steuerte. Thor hatte stundenlang mit aufgesetztem Kopfhörer in seiner Dachkammer gesessen, durchs Giebelfenster auf die aufgewühlte See vor der Fjordmündung gestarrt und versucht, dem alten Frachter durch bloße Willensanstrengung in den Hafen zu helfen. Am 10.   Januar 1952 sank die Flying Enterprise schließlich doch noch – nur 57 Seemeilen vor Falmouth.
    Thor Larsen hörte, wie sie sank, empfing die Meldungen der Hochseeschlepper, von denen sie eskortiert worden war, und atmete erleichtert auf, als ihr unerschütterlicher Kapitän gerettet wurde. Der Junge nahm seinen Kopfhörer ab, legte ihn weg und ging zu seinen Eltern hinunter, die beim Essen saßen.
    »Ich weiß jetzt, was ich werden will«, teilte er ihnen mit. »Ich werde Kapitän.«
    Einen Monat später trat er in die Handelsmarine ein.
    Das Flugzeug landete und rollte vor dem freundlichen kleinen Empfangsgebäude mit dem Teich neben dem Parkplatz aus. Thors Frau Lisa holte ihren Mann ab; mit ihr im Wagen saßen seine sechzehnjährige Tochter Kristina und Kurt, sein vierzehnjähriger Sohn. Während der kurzen Fahrt über die Insel zur Fähre, hinüber nach Alesund und zu ihrem Bungalow in dem ruhigen Vorort Bogneset schwatzten sie wie die Stare.
    Es war schön, wieder daheim zu sein. Er wollte mit Kurt im Borgundfjord angeln, wie sein Vater früher mit ihm zum Angeln hinausgefahren war; sie würden während dieser letzten Sommertage Picknick machen, entweder an Bord ihres kleinen Kabinenkreuzers oder auf einer der runden grünen Inseln im Sund. Larsen hatte drei Wochen Urlaub; dann mußte er nach Japan fliegen, um im Februar das Kommando über das größte Schiff der Welt zu übernehmen. Er hatte die Holzhütte in Buholmen weit hinter sich gelassen, aber Alesund blieb seine Heimatstadt; und für diesen Nachkommen der Wikinger gab es auf der ganzen Welt keinen Ort, der damit zu vergleichen war.
    Am Abend des 23.   September startete eine Grumman Gulfstream in den Farben eines bekannten amerikanischen Konzerns von der Andrews Air Force Base und nahm mit Zusatztanks Kurs nach Osten, wo jenseits des Atlantiks der irische Flughafen Shannon lag. In den Unterlagen der irischen Flugsicherung wurde dieser Flug als privater Charterflug bezeichnet. Als die Maschine in Shannon landete, wurde sie im Dunkeln auf einen abgelegenen Teil des Vorfeldes gelotst und dort von fünf schwarzen Limousinen mit geschlossenen Vorhängen umringt.
    Außenminister David Lawrence und seine sechs Mitarbeiter wurden von dem amerikanischen Botschafter und dem Botschaftskanzler begrüßt. Dann verließen die fünf Limousinen das eingezäunte Flughafengelände durch eine Nebenausfahrt. Sie rollten durch das schlafende Land nach Osten in Richtung County Meath.
    In der gleichen Nacht tankte eine zweistrahlige Tupolev Tu 134 der Aeroflot auf dem Ostberliner Flughafen Schönefeld, bevor sie nach Westen über die Bundesrepublik Deutschland und die Niederlande in

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