Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)
spielen, es mit ihm aufzunehmen. Er hat den gesamten Orden der Neun Ecken hinter sich. Wenn Sie sich mit einem Mitglied anlegen, bekommen Sie es mit allen zu tun. «
52
Jennys Vierzimmerwohnung in einem Mews-Haus lag in einer Nebenstraße der King’s Road in Chelsea. Vor dem Haus standen zwei Autos, Jennys Audi und ein weißer VW -Golf, der, wie Nightingale wusste, ihrer Freundin Barbara gehörte. Er parkte seinen MGB hinter dem VW und klingelte an Jennys Tür. Dann trat er zurück, damit sie ihn auf dem Video-Monitor erkennen konnte.
» Jack? « Ihre Stimme kam blechern aus dem Lautsprecher.
Er hielt die Flasche Sekt hoch, die er in der Hand trug. » Ich komme mit Geschenken « , sagte er.
» Jack, es ist beinahe elf. «
» Die Nacht ist noch jung « , erwiderte er.
» Aber du bist nicht mehr frisch « , gab sie zurück. » Hast du getrunken? «
Er schwenkte die Flasche. » Deswegen habe ich ja das hier mitgebracht. «
» Barbara ist da « , sagte sie.
» Du hast doch wohl drei Gläser, oder? «
Der Lautsprecher verstummte, und gleich darauf hörte er klackende Schritte auf einem Holzboden. Die Tür ging auf. Jenny trug eine weite Trainingshose und ein Adidas-Top und hatte das Haar mit einem silberfarbenen Gummi zurückgebunden. » Wir sind gerade vom Fitnessstudio zurück « , sagte sie.
» So spät am Abend? «
» Da ist es am besten: Keine aufdringlichen Männerblicke. « Sie trat zur Seite, um ihn einzulassen, und schloss dann die Tür. » Wir sind in der Küche « , sagte sie.
Barbara saß mit einem Glas Orangensaft vor sich an der Frühstückstheke. Wie Jenny trug sie eine Trainingshose und ein Sport-Top. Er zwinkerte ihr zu und hielt die Flasche hoch. » Ich kann dir einen Sekt Orange daraus machen, Barbara « , sagte er.
» Das ist Musik in meinen Ohren « , antwortete sie.
Jenny holte ein Glas aus dem Schrank und stellte es auf die Frühstückstheke. Sie schenkte Orangensaft ein, während Nightingale den Verschluss der Sektflasche knallen ließ.
» Wenn das nicht dekadent ist « , sagte Barbara, als Nightingale Sekt in die drei Gläser gab.
Nightingale setzte sich auf einen Hocker und hob sein Glas. » Auf den Sport « , sagte er.
Sie stießen miteinander an und tranken. » Treiben Sie Sport, Jack? « , fragte Barbara.
» Das war Ironie « , erläuterte Jenny.
» Ich bin kein großer Fan von Fitnessstudios « , räumte Nightingale ein. » Die erinnern mich immer an Hamsterräder. «
» Sport ist gesund « , erwiderte Barbara. » Gut fürs Herz, für die Gelenke und fürs allgemeine Wohlbefinden. «
» Und wie kommen wir jetzt zu dem Vergnügen, Jack? « , fragte Jenny. Sie blickte zu Barbara hinüber. » Ich gehe jede Wette mit dir ein, dass er etwas will. «
Nightingale zog die Augenbrauen hoch. » Wie kommst du denn auf den Gedanken, dass ich etwas will? « , fragte er. » Woher weißt du, dass ich nicht einfach nur der Geselligkeit halber vorbeikomme? «
» Weil Bayswater auf der anderen Seite Londons liegt, weil du normalerweise keinen Sekt trinkst und weil es elf Uhr abends ist. Was ist los? «
Nightingale stellte sein Glas hin und hob die Hände. » Erst musst du mir versprechen, dass du mir nicht den Kopf abreißt. «
Jennys Züge wurden hart. » Was ist los? «
» Soll ich gehen? « , fragte Barbara.
» Vielleicht ist es besser, wenn du bleibst « , antwortete Nightingale. » Du kannst den Schiedsrichter machen. «
» Jack, was ist los? « , fragte Jenny noch einmal.
» Ich habe heute Abend mit Joshua Wainwright telefoniert. « Er sah Barbara an. » Das ist der Amerikaner, der die Bücher in Gosling Manor kaufen wollte. Die Bücher im Keller. «
» Jenny hat erzählt, dass sie gestohlen worden sind « , sagte Barbara.
» Genau « , antwortete Nightingale. » Jemand ist eingebrochen und hat alle mitgenommen. Bis aufs letzte Buch. Die Sache ist aber jetzt die: Kaum jemand hat von diesen Büchern und dem Keller gewusst. « Er runzelte die Stirn. » Du hast sie doch gegenüber niemandem erwähnt, oder? «
» Ich wusste nicht, dass sie geheim waren « , antwortete Barbara. » Aber nein, ich habe niemandem davon erzählt. «
» Bist du dir sicher? «
» Jack! « , protestierte Jenny. » Sie hat deine Frage beantwortet. Du brauchst sie nicht gleich ins Kreuzverhör zu nehmen. «
» Tut mir leid, Kid « , antwortete Nightingale. » Ich dachte ja nur, dass man manchmal etwas sagt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Einfach so im Gespräch. Und Barbara hat recht: Es war ja
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