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Des Todes Dunkler Bruder

Des Todes Dunkler Bruder

Titel: Des Todes Dunkler Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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keine Zeit mit der Frage, wie die Kreuzfahrtnutten-Barbie in mein Auto gelangt war. Es war eine deutliche Botschaft – oder ein Anhaltspunkt. Aber Anhaltspunkte wiesen normalerweise auf etwas hin, und dieser schien in die falsche Richtung zu weisen. Debbie hatte er eindeutig – aber Cunard? Wie passte das zu dem engen kalten Mordraum? Ich konnte keine Verbindung erkennen. Aber in Miami gab es nur einen einzigen Ort, der dazu passte.
    Ich fuhr die Douglas hoch und dann rechts durch Coconut Grove. Ich musste langsam fahren, um mich durch die Horden glücklicher Schwachköpfe zu zwängen, die zwischen den Geschäften und Cafés herumspazierten.
    Sie alle schienen zu viel Geld und viel zu viel Zeit und zu wenig Grips zu besitzen, und ich brauchte wesentlich länger, als ich sollte, um sie hinter mir zu lassen. Aber es fiel mir schwer, mich deswegen übermäßig aufzuregen, da ich eigentlich gar nicht wusste, wohin ich fuhr.
    Irgendwohin, den Bayfront Drive entlang, hinüber nach Brickie und nach Downtown-Miami. Ich erblickte keine riesigen Neonschilder, die bedeckt waren mit blitzenden Pfeilen und ermutigenden Worten wie »Zur Präparation hier entlang!« Aber ich fuhr weiter, erreichte die American Airlines Arena und direkt dahinter den MacArthur Causeway. Bei der Arena gelang mir ein kurzer Blick auf die gigantische Silhouette eines Kreuzfahrtschiffs im Government Cut, nicht von der Cunard Line natürlich, aber ich spähte ängstlich nach irgendeinem Schild. Es schien offensichtlich, dass ich nicht direkt auf ein Kreuzfahrtschiff geleitet werden würde; zu überfüllt, zu viele schnüffelnde Angestellte. Aber irgendwo in der Nähe, mit irgendeinem Bezug – und was genau sollte das sein? Keine Ahnung. Ich starrte konzentriert genug auf das Schiff, um das Kajütdeck zu schmelzen, aber keine Deborah sprang aus ihrem Versteck und tänzelte die Gangway hinab.
    Ich sah mich weiter um. Seitlich ragten die Schiffsladekräne wie Star-Wars- Kulissen in den Himmel. Schon kurz dahinter waren in den Schatten unter den Kränen die Lagercontainer kaum zu erkennen, große unordentliche Stapel, über den Boden verteilt, als hätte ein gigantisches und gelangweiltes Kind seine Kiste mit Bauklötzen ausgekippt. Einige Container besaßen eine Kühlung.
    Und hinter den Containern … Einen Moment mal, mein Junge.
    Wer flüsterte mir zu, murmelte sanfte Worte ins Ohr des einsamen, im Dunklen dümpelnden Dexter? Wer saß jetzt hinter mir, wessen trockenes Kichern erfüllte den Rücksitz? Und warum? Welche Botschaft rasselte in meinem hirnlosen, widerhallenden Schädel? Lagercontainer. Einige von ihnen besaßen eine Kühlung. Aber warum Lagercontainer? Welchen vernünftigen Grund hatte mein Interesse an kalten, engen Räumen? O ja, natürlich. Wenn Sie es so sehen. Konnte dies die Stelle sein, die zukünftige Behausung des Dexter-Heimat-museums? Mit authentischen, lebensechten Ausstellungen, einschließlich einer seltenen Live-Performance von Dexters einziger Schwester? Ich riss das Steuer hart herum und schnitt einen BMW mit äußerst lauter Hupe. Ich hob den Mittelfinger, fuhr dieses eine Mal wie der Miami-Eingeborene, der ich war, und schoss auf den Causeway. Das Kreuzfahrtschiff lag links, das Containerareal rechts, umgeben von einem Maschendrahtzaun mit Stacheldrahtkrone. Ich fuhr auf der Zugangsstraße einmal herum, wobei ich mit einer anschwellenden Woge der Gewissheit und dem immer lauter werdenden Chor rang, der klang, als sänge der Dunkle Passagier College-Kampflieder. Die Straße endete in einer Sackgasse an einem Wächterhäuschen, weit vor den Containern. Dort befand sich ein Tor, an dem mehrere uniformierte Gentlemen herumlungerten, und ohne die Beantwortung einiger peinlicher Fragen führte kein Weg hindurch. Ja, Officer, ich möchte gern hinein und mich ein wenig umschauen. Sehen Sie, ich dachte mir, dies wäre eine gute Stelle für einen Freund von mir, um meine Schwester aufzuschlitzen.
    Ich fuhr durch eine Reihe oranger Kegel in der Mitte der Straße zehn Meter vor dem Tor, wendete und fuhr den Weg zurück, den ich gekommen war. Jetzt dräute das Kreuzfahrtschiff zur Rechten. Ich bog links ab, bevor ich wieder zurück auf die Brücke zum Festland kam und fuhr in ein großes Gebiet mit Terminals an einem Ende und einem Maschendrahtzaun am anderen. Der Zaun war fröhlich mit Schildern dekoriert, die jedem, der in dem Gebiet herumstreunte, schwerste Strafen androhten, gezeichnet vom Zoll der Vereinigten Staaten.
    Der Zaun

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