Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
will nur sicherstellen, dass jeder überprüft wird, der mit den Fällen in Verbindung gestanden hat. Ist es das, was Ihnen Sorgen macht, Sara? Ich kann Ihnen versichern, dass niemand John verdächtigt. Er hat mit den Morden nichts zu tun.«
    »Er hat gelogen«, erwiderte Sara tonlos. »John hat Spinellis Detective gesagt, dass er in den fraglichen Nächten bei mir im Bett lag. Aber das stimmt nicht. Er war bei einer anderen Frau. Er glaubt, ich würde schlafen und nichts merken, aber ich weiß es jedes Mal.«
    Kristen setzte sich zurück und atmete tief durch. John stand auf Spinellis Scharfschützenliste. Das wusste sie. Aber als sie den Namen gelesen hatte, war sie sich sicher gewesen, dass ihr Chef über jeden Verdacht erhaben war. Kein einziges Mal war ihr in den Sinn gekommen, dass John Alden etwas mit Mord zu tun haben könnte. John sorgte stets dafür, dass alles seine Richtigkeit hatte. Dass alle Bestimmungen eingehalten wurden, dass jeder Angeklagte nach dem Gesetz verurteilt wurde; er war fair und gerecht. Er war ein hervorragender Staatsanwalt.
    Aber anscheinend ein mieser Ehemann.
    »Oh, Sara.« Zu ihrem Entsetzen füllten sich Saras Augen mit Tränen. »Ich wünschte, ich wüsste, was ich sagen soll.«
    Sara suchte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch. »Er hat tatsächlich von mir erwartet, dass ich für ihn lüge.«
    »Und? Haben Sie?«
    »Nein.« Saras Augen blitzten durch die Tränen. »Nun, nicht wirklich. Ich habe Detective Murphy gesagt, dass er in dieser Nacht nicht ins Bett gekommen ist, aber ich wüsste nicht sicher, wo er gewesen ist.«
    »Aber Sie wissen es doch?«, fragte Kristen behutsam.
    Sara schlug den Kragen ihres Mantels hoch und sammelte sich. »Er redet im Schlaf, Kristen. Er erzählt alles Mögliche. Manchmal Dinge, von denen ich nichts wissen dürfte, aber ich habe ihn niemals ins Messer laufen lassen oder ihm gegenüber auch nur angedeutet, dass ich etwas wüsste.«
    Kristens Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, was Sara ihr da sagte. »Er redet über die Fälle? Verschlusssachen?«
    »Unter anderem.«
    »Und hat er den Namen der anderen Frau ebenfalls genannt?«
    »Oh, ja. Haben Sie sich gewundert, woher Zoe Richardson von den Briefen an Sie wusste, Kristen? Dass die Briefe mit ›ergebener Diener‹ unterschrieben worden waren?« Kristens Kinnlade fiel herab. »Er hat das im Schlaf vor sich hin gemurmelt«, fuhr Sara leise fort. »Kurz nachdem alles angefangen hat. So erfuhr ich davon. Und Zoe Richardson ebenfalls.«
    Kristen schluckte, als sie die Informationen miteinander verband. Das Bild, das daraus entstand, war zu hässlich, um es als wahr zu akzeptieren. »Sie wollen sagen, dass er eine Affäre mit Zoe Richardson hat? John? John Alden? Mein Chef?«
    »Ihr Chef. Mein Mann. Richardson ist nicht die Erste, Kristen, aber diesmal ist es anders. Sie sind in Gefahr, und zwar nur deshalb, weil diese Frau dafür gesorgt hat, dass Ihr Gesicht im Fernsehen und in jeder Zeitung zu sehen ist und mit dem Killer in Verbindung gebracht wird. Ich weiß von Freitag und Sonntagnacht. Sie sind zweimal überfallen worden.«
    Kristen presste sich die Fingerspitzen auf die Lippen. Ihre Gedanken überschlugen sich. »Ich …« Sie sah Sara in die Augen. »Warum haben Sie ihn nicht früher auf seine Affären angesprochen?«
    Sara zuckte halbherzig die Schultern. »Ich … ich war zutiefst gekränkt. Gedemütigt. Also tat ich, als würde ich nichts merken.«
    »Bis jetzt.« Kristen schloss die Augen.
    »Ich werde nicht für ihn lügen, Kristen. Und er muss für das, was er Ihnen angetan hat, bezahlen. Erinnern Sie sich an den Abend, an dem Sie die Kisten in Ihrem Kofferraum gefunden haben? Sie haben versucht, ihn anzurufen. Dreimal.«
    »Er hatte das Telefon nicht an.«
    »Weil er bei ihr war. Mitten in der Nacht kam er nach Hause, ganz leise. Hat geduscht, dachte, ich würde tief und fest schlafen. Ich habe sein Handy eingeschaltet und die Nachrichten abgehört. Schließlich habe ich sie gelöscht, damit er nichts merkte.«
    »Und er war wütend auf die Telefongesellschaft, weil denen die Nachrichten verloren gegangen waren«, erinnerte Kristen sich, noch immer kaum in der Lage, das alles zu glauben. »Und zuerst war er wütend auf mich, weil ich ihn angeblich nicht angerufen hatte.«
    Sara stand auf und verließ die Nische. »Tja, vielleicht wird er auch ganz bald ›überfälligen Urlaub‹ nehmen.«
    Kristen sah ihr nach, bis sie Owen’s verlassen hatte, seufzte und holte ihr

Weitere Kostenlose Bücher