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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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niemand Besonderen in den letzten fünf Jahren, aber seit kurzem verbringt sie ziemlich viel Zeit mit Detective Reagan.«
    Jacobs Miene verfinsterte sich. »Wenn Reagan ein Auge auf sie hält, wird es schwer sein, sie noch einmal zu erwischen. Reagan ist kein Dummkopf.«
    »Weswegen ich nicht wollte, dass sie in ihrem Haus überfallen wird«, erwiderte Drake verärgert.
    Das Wissen, dass Drake Recht hatte, steigerte seine Frustration nur noch. »Also – was gedenkst du zu unternehmen? Ich will diesen Rächer haben.« Er ballte die Fäuste. »Ich will diesen Mann, der meinen Sohn erschlagen hat, und Mayhew weiß, wer es ist. Dessen bin ich mir sicher.«
    »Ich mir aber nicht, Jacob. Ich glaube, dass er bereits im Gefängnis wäre, wenn sie es wüsste.«
    »Ich will nicht, dass er ins Gefängnis geht. Ich will ihn hier.« Jacob drückte den Finger auf seinen Schreibtisch.
    Drake zog eine Braue hoch. »Sie verbringt übrigens viel Zeit mit Reagan
und
seiner Familie.«
    Jacob entspannte sich. Familien waren in
jeder
Verhandlung ein guter Ansatz. »Gut. Ich will eine Antwort. Und mir ist egal, wer sie mir liefert.«

Dienstag, 24. Februar, 19.00 Uhr
    Abe fuhr in die Einfahrt zum Haus seiner Eltern und stellte den Motor ab. Seine Hände zitterten immer noch in einer Mischung aus Zorn und Furcht. Er warf einen Blick hinüber zu Kristen, die friedlich auf dem Beifahrersitz schlief. Sie war eingenickt, sobald sie vom Revier losgefahren waren. Ihr war das Klingeln seines Handys entgangen und auch sein unterdrücktes Fluchen, nachdem Aidan mit ihm gesprochen hatte. Dann hatte sie das melodische Klingeln ihres eigenen Handys verpasst. Und natürlich auch die Flüche, die er diesmal von sich gegeben hatte, als die spöttische Stimme der Person, die ihren Namen nicht nennen wollte, aufgelegt hatte.
    Sein Blick glitt über die Autos, die vor dem Haus seiner Eltern parkten. Alle waren sie da: Sean und Ruth und Aidan und Annie. Er und Kristen waren die Letzten.
    Sie würde sich die Schuld geben. Das war falsch, aber sie würde es dennoch tun. Und nun konnte er es nicht länger hinausschieben. Er schüttelte sie an der Schulter. »Kristen, wach auf.«
    Sie wandte sich ihm zu, schmiegte sich in seinen Arm und murmelte etwas Unverständliches. Dann legte sie ihr Gesicht in seine Hand, und die Geste zeugte von so viel Vertrauen, dass es ihm wehtat. Wenn das alles vorbei war, würde er sie weit weg von hier bringen, irgendwohin, wo es nur sie beide gab, wo sie sich endlich entspannen konnte, wo sie endlich diese verdammten Haarnadeln herausnehmen konnte. Irgendwohin, wo er sie zärtlich in die Arme nehmen und ihr helfen konnte, ihre eigene Sexualität zu entdecken. Und wo er ihr endlich zeigen durfte, dass sie ihn nie, nie, nie enttäuschen konnte. Niemals.
    »Kristen, Liebes, bitte wach auf.«
    Er sah zu, wie ihre Lider flatterten. Langsam kam sie zu Bewusstsein, blickte verwirrt durch die Windschutzscheibe und setzte sich abrupt auf, als sie merkte, wo sie waren. »Du hast gesagt, dass du mich nach Hause bringst.«
    Er legte ihr die Hand in den Nacken und drückte leicht. »Das mache ich auch. Aber zuerst muss ich kurz hier vorbei.« Er zögerte, und sie richtete sich gerade auf.
    »Was ist los?« Sie betrachtete sein Gesicht im Halbdunkel des Geländewagens, dann sank sie zurück, und ihre Miene wirkte so deprimiert, dass er allein dafür schon Conti und den ergebenen Diener in die Finger bekommen wollte. Sie würden bezahlen – beide. »Wer ist es?«
    »Mein Vater«, sagte er brüchig, und sie schloss die Augen. »Er sagt, mit ihm sei alles in Ordnung, aber was das angeht, darf man ihn nicht beim Wort nehmen. Aidan meint, er sieht ziemlich lädiert aus, aber …«
    »Lass mich raten«, sagte sie voller Bitterkeit. »Wer immer das getan hat, wollte wissen, wer ›er‹ ist.«
    Er würde sie nicht anlügen. »Ja.«
    Müde rieb sie sich die Stirn. »Ich habe dir ja gesagt, dass ich mich besser von deiner Familie fern halten sollte. Ich sollte auch jetzt nicht hier sein. Geh rein und sieh nach deinem Vater. Ich nehme ein Taxi. Truman müsste heute die Nachtschicht haben. Mir passiert schon nichts.«
    Mir passiert schon nichts.
Die Worte hallten in seinem Kopf wider, und irgendwas in seinem Inneren zerriss. Er fuhr herum und brachte sein wütendes Gesicht ganz nah an ihr erstauntes. Eine Sekunde lang starrten sie einander an, dann küsste er sie mit einer Wildheit, die er sofort bereute. Er war wütend, aber nicht auf sie. Sie war

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