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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Herauszufinden, dass Geoffrey Kaplan der Mann gewesen war, der Kristen vergewaltigt hatte, war eine Sache von einer Stunde gewesen. Von Chicago nach Kansas zu kommen hatte unglücklicherweise vierzehn Stunden gedauert. Er hatte ein paar Stunden geschlafen, während Kaplan in der Stadt seinen bürgermeisterlichen Pflichten nachkam.
    Nun wartete er darauf, dass der Mann zu seinem hübschen, einsam stehenden Haus auf dem großen Grundstück zurückkehrte. Eine alte Scheune bot seinem Lieferwagen Deckung. Kaplans gutgläubige Frau ließ die Garagentür tagsüber sperrangelweit offen, sodass er hatte hineinschlüpfen und sich verstecken können. Oben lärmten mindestens zwei Fernseher, und seine Waffe hatte einen Schalldämpfer. Es würde nichts zu hören sein.
    Er spürte, wie seine Brust eng wurde, als der Mistkerl in die Garage fuhr. In wenigen Sekunden würde er den Mann sehen, der ein junges Mädchen vergewaltigt und sie im Staub eines Jahrmarkts liegen gelassen hatte. Die Scheinwerfer gingen aus, und es wurde finster. Die Tür öffnete sich, und die schwache Autobeleuchtung beschien Kaplan, als er endlich ausstieg. Und sein erster Gedanke beim Anblick des Mannes war der, dass Kristen Recht gehabt hatte: Kaplan war ein ganz gewöhnlich aussehender Mensch. Durchschnittliche Größe, durchschnittlicher Körperbau, leichter Bauchansatz. Er verlor Haare. Zu viel.
    Er wartete, bis Kaplan seine Aktentasche vom Rücksitz genommen hatte, dann kam er aus seinem Versteck hervor und richtete den Revolver auf Kaplan. In der anderen Hand hielt er Kaplans Wagenheber. Lautlos näherte er sich.
    »Aufrichten, Mr. Kaplan. Hände in die Luft.«
    Kaplan erstarrte, richtete sich dann langsam auf und hob die Hände. »Wer sind Sie?«
    »Drehen Sie sich um. Langsam.«
    Kaplan gehorchte, und er konnte die Angst in den Augen des Mannes sogar in dem schwachen Licht der Autoinnenbeleuchtung erkennen. Angst war gut. Entsetzen besser.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, zischte Kaplan. Sein Blick sah die Waffe in seiner Hand, flog dann zur Decke, zur Wohnung, wo Mrs. Kaplan gerade umherging.
    Einen Augenblick schwankte er in seinem Entschluss, doch dann war er sich wieder sicher. Witwe zu sein war einfach besser als die Frau eines Ungeheuers.
    »Kristen Mayhew«, sagte er und wartete.
    »Was?« Kaplan schüttelte verwirrt, panisch den Kopf. »Wer ist Kristen Mayhew?«
    Er erinnerte sich nicht einmal. Wieder einer, der einer wunderschönen jungen Frau die Unschuld gestohlen hatte und nicht einmal mehr wusste, wie sie hieß. »Denken Sie nach, Mr. Kaplan. College. Sommer. Jahrmarkt.«
    Er beobachtete, wie Kaplan verzweifelt versuchte, die Informationen zu verarbeiten. »Kristen May –« Sein Kopf hob sich ganz leicht. »Oh, klar, ich weiß wieder. Irgend so ein Mädchen, mit dem ich auf dem College zusammen war. Na und?«
    Irgend so ein Mädchen? Na und?
»Sie haben sie vergewaltigt.«
    Kaplan riss die Augen auf, dann verengte er sie. »Ach, hat sie das gesagt? Die kleine Schlampe.«
    Der Wagenheber kam durch die Dunkelheit gesaust und traf Kaplan direkt unter der Schläfe. Kaplan sank stöhnend auf die Knie.
    »Passen Sie auf, was Sie sagen, Mr. Kaplan.«
    Kaplan hielt sich den Kopf, und im schwachen Licht sah er das Blut zwischen seinen Finger hervorquellen. »Ich habe niemanden vergewaltigt. Das schwöre ich. Sie will mir bloß die Karriere ruinieren, das ist alles.«
    Das ist alles. »Und warum sollte sie so was tun?«, fragte er gepresst.
    Kaplan sah wütend auf. »Weil ich in den Umfragen vorne stehe, deshalb. Jedes dumme Flittchen, mit dem ich je gevögelt habe, kriecht plötzlich aus dem Unterholz.«
    Dummes Flittchen. Kristens Gesicht kristallisierte sich vor seinem inneren Auge, alles wurde rot, und der Wagenheber sauste nieder und nieder und nieder.
    »Daddy?«
    Er hielt inne, die Waffe über seinem Kopf. Seine Sicht klärte sich langsam. Dann hörte er wieder die kleine Stimme. »Daddy? Hinter der Scheune steht ein großes Auto.«
    Panisch sprang er auf die Füße, Waffe und Wagenheber in den Händen.
    Und sah über das Auto hinweg in die entsetzten Augen eines Kindes.
    Er blickte an sich herab. Er war voller Blut. Das Blut ihres Vaters. Er war mit dem Blut ihres Vaters besudelt, und sie hatte ihn gesehen.
    Sie hatte ihn gesehen.
Sie würde weglaufen. Alles erzählen. Sie würden ihn kriegen.
    Das geht nicht. Ich bin noch nicht fertig. Leah.
    Langsam hob er den Revolver.

Freitag, 27. Februar, 22.00 Uhr
    A be lag auf ihrem Bett und

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