Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
523 Fans sein neues Album mit einem «Gefällt-mir-Daumen». Ich ( Hella ) möchte an dieser Stelle erwähnen, dass niemandem Anfang der 70er Jahre diese dünn gewickelten Halstüchlein so gut standen wie ihm. Na ja. Vielleicht noch Michael Holm. Hmm. Oder Jürgen Markus. Tja. Ricky Shayne. Vielleicht noch Gunter Gabriel. Aber hat sich einer von denen so gut gehalten wie er? Nö.
Als wir Howie, wie er nicht nur von seinen zahlreichen Verehrerinnen genannt wird, gegenüberstanden, wäre ein «Hello again» völlig deplatziert gewesen, da wir dem ehemaligen südafrikanischen
Jugendmeister im Kugelstoßen von 1963 an diesem Tag zum ersten Mal begegnet sind. Beeindruckt von seinem Charme und seinem Charisma führten wir folgendes Gespräch mit dem Star aus (Papa, face it!) Südafrika.
HvS: Lieber Herr Carpendale, vielen Dank, dass Sie uns 15 Minuten Ihrer Zeit schenken.
(Wir setzen uns ehrfurchtsvoll mit aufs Sofa und halten das kleine Aufnahmegerät abwechselnd in unseren schwitzigen Händchen. Ich [ Conny ], um die kleine Kassette und frische Batterien reinzuzittern, und ich [ Hella ], um es ihm unter sein bärtiges Kinn zu halten. Im Folgenden muss sich die liebe Lesenation natürlich seinen unnachahmlichen, charmanten Akzent vorstellen …)
HC: Oh. Wir machen doch ein Radiointerview?
Nein, nein. Wir nehmen das Gespräch nur auf. Die tapfere Jutta vom Verlag tippt es dann ab.
Ah. Okay. Ich sagte ja eben schon, ich möchte meine Anekdote nicht unbedingt in einer Familien-Show erzählen, weil ein paar Dinge, die wir gemacht haben, sogar ein bisschen gefährlich und dumm waren. Ich meine, ich war ein bisschen ein Kindskopf, auch wenn mein Image das vielleicht nicht bestätigt. Ich bin derjenige, der beim Golf die anderen meistens durch Witze und durch Unsinn zum Lachen bringt. Ich habe auch mal ein paar groteske Dinge gemacht, es ist schon etliche Jahre her. Ich fuhr mit Detlef … er fährt mich und macht seit 33 Jahren alles Mögliche für mich, wenn ich auf Tournee bin … ich fuhr also mit Detlef durch die Gegend und wollte unbedingt ein Stück Schokolade haben. Er sagte: «Geht jetzt nicht, die ist im Handschuhfach!» Das Handschuhfach war abgeschlossen. Dann habe ich bei laufender Fahrt den Schlüssel von seinem Lenkrad entfernt und habe das Handschuhfach aufgemacht. Er saß da und sagte nur: «Gott sei Dank geht die Straße geradeaus!» Da war auch keiner.
(Wir giggeln.)
Jetzt einige Macken, die ich täglich habe. Ich bin, was Kleidung angeht, ähnlich wie Sie, Hella. Ich ziehe mich nicht unbedingt modisch an, sondern das, was mir gefällt. Deswegen ziehe ich, wenn Sie hier weggehen, meine Bollerhose an und fliege damit nach München, weil enge Jeans, die nerven mich ein bisschen. Sonnenbrillen behalte ich höchstens eine Woche. Die gehen immer verloren, oder ich setze mich drauf. Ich sitze so gerne auf Sonnenbrillen, wenn die in der Nähe sind …
(Lacht.) Darf ich noch was zu der «Schokoladen-Auto-Situation» fragen? Unabhängig davon, dass ich das sehr keck finde, bei laufender Fahrt jemandem den Schlüssel aus dem Zündschloss zu ziehen – würden Sie denn sagen, dass Sie eine besondere Vorliebe für Schokolade haben, dass Sie Ihre Sucht nicht länger zügeln konnten?
So in etwa war das, ja. Ich versuche, es heute zu unterdrücken. Aber was ich damit sagen wollte, war: Ich bin ein Typ, der sich nicht wahnsinnig ernst nimmt. Ich mache gerne, und ich habe sehr, sehr gerne Spaß. Weil ich gerne lache, vor allen Dingen über mich.
CS: War das denn in der Kindheit schon so, dass Sie Zahnpasta auf Türklinken geschmiert haben?
Ich kann mich schon erinnern, dass meine Mutter mich einmal sehr geärgert hat. Ich habe mich dann auf den Boden gelegt, habe ein Messer genommen, habe das an meine Brust gelehnt, mich auf den Boden gelegt und dann Ketchup drübergeschmiert. Nur um ihr zu sagen: «Das kannst du mit mir nicht machen!»
Das ist aber schon für Fortgeschrittene. Haben Sie vor einem Auftritt Rituale?
Mein Ritual ist, so spät wie möglich vom Hotel loszufahren. Wir haben auch schon erlebt, dass mein Detlef in Münster eine falsche Ausfahrt genommen hat. Also waren wir um 8 Uhr statt in der vollen Münsterland-Halle noch irgendwo im Auto. Dann habe ich in der Halle angerufen, habe gesagt: «Schickt die Musiker auf die Bühne. Ich ziehe mich hier im Auto um und komme vom Auto direkt auf die Bühne und singe das erste Lied!» Ich hasse nichts
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