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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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Dame, das ist wirklich tapfer von Ihnen, dass Sie nach dem gestrigen Vorfall schon wieder ausgehen. Und Sie, Sedgecroft, haben nicht eine Sekunde verstreichen lassen, um auf die Pirsch zu gehen, nicht wahr?"
    Auf die Pirsch zu gehen? Jane fühlte sich auf eine amüsante Weise vor den Kopf gestoßen. Offenbar galt sie nun als einfache Jagdbeute.
    „Genau genommen", wandte Jane ein, als offensichtlich wurde, dass er sich nicht mit der Absicht trug, diese Sicht der Dinge richtig zu stellen, „ist Lord Sedgecroft nur ... "
    „Nur ein Mann, der verhext worden ist", sagte er leise und klang dabei so höflich und so von sich eingenommen wie jeder beliebige Jäger. Oh, dieser begabte Schurke! Seine hervorragende Darbietung bescherte ihr eine Gänsehaut, obwohl sie doch genau wusste, dass sie ihm nicht glauben musste.
    Mit dem Ellbogen stieß Jane ihn in die Seite. „Um ehrlich zu sein, unsere Beziehung ist gar nicht so skandalös, wie es vielleicht scheint. Nigel und Grayson sind ..."
    „Rivalen", fiel er ihr ins Wort und drückte ihre schmale Hand so fest, dass sie ihm einen zornigen Blick zuwarf. „Des einen Verlust, des anderen Gewinn, nicht wahr? Insgeheim habe ich Jane schon seit Langem aus der Ferne bewundert, und ich wollte nicht, dass irgendein anderer sich die Gelegenheit zunutze macht."
    Audrey nippte an ihrem Champagner und sah von der klassisch schönen jungen Frau zu dem sündhaft attraktiven Schuft, der - wie ihr auffiel - Janes Hand auf eine äußerst besitzergreifende Weise festhielt. „Wie Sie meinen, Sedgecroft, aber", ihre Miene hellte sich auf, „das heißt, ich kann Sie beide gemeinsam zu einem Abendessen in meinen Salon einladen."
    „Das wäre sehr nett", erwiderte er, während Jane überlegte, was ihre Eltern wohl von dieser Entwicklung halten würden. Selbst ihre weltoffene Mutter war sicherlich nicht damit einverstanden, dass ihre Tochter der Halbwelt einen Besuch abstattete. Oder vielleicht doch? Dieser Plan hatte sich in eine gänzlich unvorhersehbare Richtung entwickelt, Jane begann allmählich zu glauben, sie sei vom Regen in die Traufe geraten - eine Entwicklung, gegen die Sedgecroft ganz eindeutig nichts einzuwenden hatte.
    „Ich glaube, ich habe dort am Tisch eine alte Freundin gesehen", sagte Jane, die sich aus seinem Griff lösen wollte. „Würden Sie beide mich für einen Moment entschuldigen?"
    Grayson hob ihre Hand und küsste sie auf den Stoff ihres Handschuhs, der ihre Finger umhüllte, dann flüsterte er verliebt: „Aber nur für einen ganz kurzen Moment, ja?"
    Es war geschauspielert. Ihr Verstand sagte ihr das, dennoch konnte sie sich kaum dem verführerischen Versprechen in seiner dunklen Stimme entziehen. „Ja", erwiderte sie, beunruhigt über die Erkenntnis, dass er sich seiner verwirrenden Wirkung auf sie sehr wohl bewusst war. „Ich gehe auch nur hinüber zu den Tischen."
    Langsam zog er sie an den Fingerspitzen zu sich, ihre Knie berührten sich. Ein sündiges Flattern regte sich tief in ihrem Inneren. Für wen hielt er sich eigentlich?
    „Kommen Sie schnell zurück." Fast gebieterisch sah er sie an.
    Dann endlich ließ er sie los. Sie stieß den Atem aus, den sie gebannt angehalten hatte, und wandte sich ab, um in der Menge unterzutauchen.
    Nachdenklich sah Grayson ihr nach. Nur beiläufig war er sich der Tatsache bewusst, dass er von der anderen Frau an seiner Seite aufmerksam beobachtet wurde. Den verliebten Verehrer zu spielen, fiel ihm viel leichter, als er erwartet hatte. Allein Janes Nähe ließ ihn Verlangen nach zügellosem Sex verspüren. Zugleich wurde er daran erinnert, dass er schon länger keine Geliebte mehr gehabt hatte, als ihm lieb war.
    Vielleicht war es ihre Unnahbarkeit, die ihn so herausforderte, doch er vermutete mehr dahinter. Sie war intelligent, praktisch veranlagt, ihm bei einer Unterhaltung ebenbürtig. Ihre sorgfältig gewahrte Würde amüsierte ihn, und er war überzeugt, dass es Seiten an ihr gab, die sie noch nie vor jemandem zu enthüllen gewagt hatte. Vermutlich hätte es ihm gefallen, diese Seiten zu erkunden, doch seine Aufgabe bestand darin, sie möglichst reibungslos in die Gesellschaft zurückzuführen.
    Sein Blick folgte jeder Bewegung ihres Körpers, während sie hastig über den Rasen entkam. Auch wenn sie Schritte machte wie ein Soldat, konnte das nicht über den Schwung ihres wundervoll gerundeten Pos unter dem rosafarbenen Gazekleid hinwegtäuschen. Rosafarben wie ihr ganzer Leib, dachte er, während Erregung seinen

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