Des widerspanstigen Zaehmung
Körper durchflutete. Rosafarben und cremefarben. Süß genug, um in einem Biss verspeist und genossen zu werden. Aber er würde sie nicht auf einmal verschlingen, sondern langsam und zärtlich an ihr knabbern ...
Lieber Himmel! Streng rief er sich zur Ordnung. Er wollte wieder eine Frau aus ihr machen, die die Gesellschaft respektierte, nicht ihren Ruf völlig ruinieren.
„Ist es möglich, Sedgecroft", fragte Audrey leise, „dass Sie hinter dem gestrigen Skandal am Altar stecken?"
Er zögerte kurz, einen amüsierten Ausdruck auf seinem Gesicht. Dies war ein entscheidender Moment, eine Prüfung, ob er der Täuschung fähig war. Audrey kannte ihn seit Langem, und er wollte sie nicht belügen. Doch es bestand die große Gefahr, dass alles, was er ihr jetzt und hier anvertraute, schon am Abend in ganz London die Runde gemacht hatte. „Sie wissen, dass Sie mir eine solche Frage eigentlich nicht stellen müssen. Würde ich es zugeben, falls ich darin verwickelt sein sollte?"
„Das ist ein sehr ungewöhnliches Verhalten. Ich glaube, ich habe Grund zur Sorge. Wissen Sie, dass hinter vorgehaltener Hand bereits überall Lady Jane die Sitzengelassene genannt wird?"
Wut stieg in ihm auf. „Das sollte besser niemand in meiner Gegenwart sagen!"
„Es ist das erste Mal, dass ich Sie zusammen mit einer anständigen Frau sehe", fuhr Audrey fort und folgte ihm, als er sich wieder unter die Gäste mischte. „Seien Sie auf der Hut, Sedgecroft."
„Auf der Hut wovor?", erwiderte er mit einem beiläufigen Achselzucken. „Ich bin ein ehrbarer Mann. Kennen Sie irgendeine Frau, die jemals bedauert hat, mit mir befreundet gewesen zu sein?"
Sie griff nach seinem Handgelenk. „Ich bin um Sie besorgt. Ihr Herz lässt sich vielleicht nicht so schnell einfangen, doch wenn es einmal geschehen ist, dann ist es wohl für immer verloren. Ganz gleich, was ihr gestern widerfuhr, sie ist eine Frau, die für die Ehe bestimmt ist."
„Wieder das verfluchte Wort. Ja, ich weiß, sie ist für die Ehe bestimmt." Mit einem Stirnrunzeln bemerkte er, dass sich viele seiner Bekannten um den einen Tisch drängten, um sich Jane vorzustellen. Kleine Jungs, dachte er verächtlich. Sie lechzen praktisch schon nach ihr. Unmutig stellte er fest, dass er Janes Gesicht nicht sehen konnte und daher nicht wusste, wie sie darauf reagierte. Aber würde sie tatsächlich dort sitzen und etwas essen, während die Männer umherstanden und sinnloses Zeugs plapperten? „Hören Sie, wir müssen dieses angenehme Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortführen. Die Wölfe sammeln sich gerade zum Rudel, und sie ist noch nicht in der Lage, sich gegen sie zur Wehr zu setzen."
Audrey folgte seinem Blick, um festzustellen, wovon er da redete. „Ihre besitzergreifende Seite ist wirklich faszinierend. Ich glaube, ich habe sie noch nie bei Ihnen beobachten können. Das heißt nicht ... "
Verärgert drehte er sich zu ihr um. Er hatte versprochen, Jane zu beschützen! „Es ist nicht so, wie Sie denken."
Audrey sah dem breitschultrigen Mann nach, wie er sich mit der üblichen Arroganz eines Boscastle zwischen seine Freunde drängte, um zu Jane zu gelangen. Ihr Herz schlug seltsam aufgeregt, obwohl sie sich schon seit Langem mit einer platonischen Beziehung zu dem faszinierenden Marquess zufrieden gab. „Vielleicht ist es aber auch nicht so, wie Sie denken, mein Lieber", sagte sie wehmütig.
In einer Ecke des Gartens hatte man zahlreiche Tische aufgestellt. Auf den Damasttischdecken standen silberne Wärmepfannen, Karaffen mit Zitronenlimonade, dazu mehrere Kannen, damit man zwischen Kaffee, Tee und heißer Schokolade wählen konnte. Einer von Sedgecrofts Freunden hatte Jane einen Teller mit Erdbeeren und gezuckerten Mandeln gebracht.
Gerade eben nahm sie eine Erdbeere in den Mund, als sie ihn sah, wie er sich einem Schwert gleich durch die Gästeschar schnitt, um zu ihr zu gelangen. Beinah hätte sie sich verschluckt. Die anderen Frauen am Tisch brachen mitten im Satz ab und starrten zu Sedgecroft. Wirklich verwunderlich war das nicht, da seine männliche Vitalität viel zu kraftvoll war, als dass man sie hätte ignorieren können. Welche Frau sollte von einem solch anziehenden Wirbelwind nicht mitgerissen werden? Er wirkte wie ein frischer Windhauch in der abgestandenen Luft der Gesellschaft.
Seine Freunde klatschten ihm auf die Schultern und ließen bedeutungsvolle Blicke zwischen ihm und Jane hin und her wandern, als warteten sie darauf, der Dame vorgestellt zu
Weitere Kostenlose Bücher