Des widerspanstigen Zaehmung
seien eine Femme fatale, der sich kein Mann entziehen kann."
„So? Haben Sie schon mal in Erwägung gezogen, für eines dieser Skandalblätter zu schreiben? Warten Sie, ich habe einen Stein im Schuh."
„Kommen Sie, setzen Sie sich auf diese Bank hier. Ich werde Ihnen helfen. Übrigens glaube ich nicht, dass man uns überhaupt gesehen hat."
Jane nahm auf der Steinbank Platz, und Grayson kniete vor ihr nieder, um ihr den hochhackigen Schuh auszuziehen. Als er mit seinen langen Fingern sanft über ihre Fußsohle strich, seufzte sie leise.
„Wieder besser?"
„Viel besser." Eine verräterische Wärme kroch langsam an ihrem Bein nach oben. „Dürfte ich jetzt meinen Fuß zurückhaben?".
„Ich weiß nicht." Er drehte ihn behutsam erst in die eine, dann in die andere Richtung. „Das ist ein sehr schöner Fuß. Vielleicht sollte ich ihn in meine Sammlung aufnehmen. Es gibt solche Männer, wissen Sie? Nein, wahrscheinlich wissen Sie das nicht. Ich merke, es hat noch niemand zuvor diesen Fuß berührt."
Sie lächelte ihn zaghaft an. „Sind Füße etwa Ihre geheime Leidenschaft, Sedgecroft?"
Mit einem kehligen Lachen richtete er sich auf. „Nein, keineswegs. Ich bevorzuge das Ganze, nicht nur einen Teil."
„Sehr demokratisch von Ihnen."
Er setzte sich zu ihr auf die Bank und sprach mit so tiefer Stimme weiter, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief: „In Ihrem Fall hätte ein Mann zudem Probleme mit der Entscheidung, welcher Teil denn begehrenswerter ist als der Rest."
„Haben Sie mich hergebracht, um mir das zu sagen?"
„Nein." Abrupt wurde er ernst, nahm ihre Hand und strich über ihre Fingerspitzen. „Nicht viele Menschen wissen, dass mein Bruder Heath vor einer Weile für die Krone spioniert hat."
„Mir war es ebenfalls nicht bekannt." Was wollte er ihr nur sagen? Jane saß reglos da und genoss seine Berührung.
„Heath ist ein sehr kluger junger Mann."
Und ein Herzensbrecher, wenn sie den Worten ihrer Schwestern Glauben schenken durfte. „Worauf wollen Sie hinaus?"
„Ich habe ihn auf Nigels Fährte angesetzt", erklärte er ruhig. „Das Ganze habe ich mit Ihrem Vater unter vier Augen besprochen, Jane, und wir waren uns einig, lieber diesen Weg zu gehen, anstatt uns an die Polizei zu wenden."
Ihr Magen verkrampfte sich vor Sorge. „Oh, aber es wäre doch nicht ... "
„Es geschah nicht nur Ihretwegen. Nigels Verhalten hat dem Namen Boscastle einen unwiderruflichen Schaden zugefügt." Er legte seinen Daumen auf ihre Lippen, bevor sie etwas dazu sagen konnte. „Ja, ich weiß, wir anderen sind auch nicht gerade mit gutem Beispiel vorangegangen, aber im Allgemeinen sind wir etwas diskreter und setzen eine Frau nicht einer so öffentlichen Schmach aus."
Als er den Daumen wegnahm, atmete sie aus. „Hat Heath ihn denn gefunden?"
„Das nicht. Aber er konnte herausfinden, dass Nigel gesehen wurde, wie er in Brighton in eine Kutsche einstieg. Wohin die fuhr, wissen wir noch nicht, doch es wird nicht mehr lange dauern, dann haben wir ihn dingfest gemacht." Seine Stimme wurde entschlossener und wütender. „Heath ist äußerst beharrlich."
Brighton. Jane zwang sich, eine ausdruckslose Miene zu wahren. Eine Tante Nigels, die Frau eines Rechtsanwalts im Ruhestand, wohnte dort, und es war durchaus möglich, dass er und Esther noch einen Abstecher dorthin gemacht hatten. Von Brighton aus wäre er dann in das malerische Dörfchen in Hampshire gereist, wo sie sich niederlassen wollten.
Davon wusste Sedgecroft gewiss nichts. Immerhin war er auch nur ein Mensch, kein allwissender Gott. Er würde Nigel nicht in einem Dorf aufspüren können, das so klein war, dass es fast nicht existierte.
Sedgecroft stand auf und straffte die Schultern, was die Nähte seines schwarzen Abendanzugs arg strapazierte. Sein blondes Haar glänzte im Mondschein, als er ihr den nächsten Schlag versetzte: „Sie sollten wissen, dass in Brighton eine Tante von Nigel lebt. Sie ist die Gattin eines pensionierten Anwalts."
Nun erhob Jane sich ebenfalls. Das Blut stieg ihr in den Kopf, als er weiterredete: „Es ist durchaus möglich, dass er dort vorbeigeschaut hat, bevor er sich auf den Weg machte nach ..." Er hielt inne und fasste Jane an den Schultern. „Du meine Güte, Jane! Wollen Sie mir ohnmächtig werden?"
„Ich weiß nicht", erwiderte sie mit schwacher Stimme. Was würde als Nächstes geschehen? Würde er ihr Nigels Kopf auf einem geschmackvollen Silbertablett präsentieren? „Auf den Weg ... wohin?"
„Das
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