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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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gefiel es ihm viel besser, Jane zum Lachen zu bringen. Er mochte es, sie ein wenig zu provozieren, aber nur ein klein wenig, bis sich in ihren grünen Augen ein Funkeln regte. Es war sicherlich nicht die feine Art, nur konnte er einfach nicht widerstehen. Auf eine sehr verwirrende Art fühlte er sich zu ihr hingezogen.
    Jane suchte die Menge der elegant gekleideten Gäste nach ihren Schwestern ab, als Grayson plötzlich ihren Arm nahm und sie zu sieh umdrehte.
    „Halten Sie Ausschau nach Nigel?", fragte er.
    „Nach oh, nein," Ihre Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an.
    „Keine Sorge, ich bin mir sicher, er wird sich früher oder später uns beiden stellen müssen. Ich werde es als persönliche Befriedigung empfinden, meinen Cousin wiederzusehen."
    Ihr Blick verfinsterte sich, als sie in seiner Miene die gnadenlose Entschlossenheit las, die ihn antrieb. Sie konnte nur beten, dass sie sich nicht in nächster Zeit vor Grayson würde rechtfertigen müssen. „Da bin ich mir nicht so sicher", murmelte sie.
    „Es sei denn, er ist tot", fügte er an. Es klang, als würde er einen Wunsch aussprechen.
    „Ich will hoffen, er ist nicht tot."
    „Ah." Seine leise Stimme hatte etwas Ablehnendes. „Sie lieben ihn, so unglaublich mir dieser Gedanke auch erscheint."
    In gewisser Weise liebte sie Nigel wirklich, aber auf die gleiche Art, wie sie Simon oder Onkel Giles liebte oder die Hunde ihrer Familie. „Ich kenne Nigel seit einer Ewigkeit.
    Angeblich hat er mir vier Tage nach meiner Geburt einen Frosch in meine Wiege gelegt. Als Kinder waren wir unzertrennlich."
    „Haben Sie irgendeine Idee, wohin er gegangen sein könnte?"
    „Nun, er erwähnte ein paar Mal Schottland." Grayson musste nicht wissen, dass Nigel Schottland als den Platz auf Erden erwähnt hatte, an dem er noch nicht mal begraben sein wollte. Für Nigel würde es genügen, wenn er den Rest seines Lebens in einem bequemen Sessel vor einem Kaminfeuer verbringen konnte. Jane hasste es, nicht die Wahrheit sagen zu können.
    „Schottland?" Der Marquess runzelte die Stirn. „Eigenartig, aber ich werde Heath davon in Kenntnis setzen."
    „Wieso?", fragte sie, während ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief.
    „Weil Heath die Spürnase eines Wolfs besitzt, meine Liebe. Er war für seine Arbeit im Geheimdienst bestens geeignet."
    Wölfe Geheimdienst die hypnotisierende Sinnlichkeit in Sedgecrofts Blick ... Das alles genügte, um auch eine Willensstärke Frau dazu zu veranlassen, sich zu setzen, da ihre Knie weich wurden. Mit Schrecken erkannte Jane, wie sie sich mit jedem Schritt tiefer in ihrem Netz aus Lügen verstrickte, wie ihr gesunder Menschenverstand erstickt wurde, wie sich ein Ausweg aus ihrer Situation immer schwieriger gestaltete.
    Der Ball war ein rauschendes Fest. Der Zeremonienmeister überreichte jeder anwesenden Dame eine rote Rose. Italienische Musiker gaben während des Essens ein Konzert, und anschließend konnte man in einem von drei Kartenzimmern dem Glücksspiel nachgehen. Trotz der stimmungsvollen Atmosphäre konnte sich Jane einfach nicht entspannen. Ebenso wenig konnte sie darüber hinweggehen, dass ihr von allen Seiten neugierige Blicke zugeworfen wurden.
    Niemals zuvor hatte die Gesellschaft in diesem Maß von ihr Notiz genommen. Tatsache war allerdings auch, dass sie nur deshalb für diejenigen interessant war, die für ihr Leben gern Gerüchte verbreiteten, weil sie von Sedgecroft begleitet wurde. Nicht, dass sie überhaupt keine Freunde gehabt hätte, ganz im Gegenteil. Doch ohne Sedgecroft wäre der Skandal wegen der Hochzeit bald vergessen gewesen, und sie hätte noch vor dem Ende der Saison wieder ihre Ruhe gehabt.
    Doch den Marquess übersah niemand.
    Für Jane war es schier unmöglich, auch nur für einen Augenblick seine Gegenwart zu vergessen. Dass er sich ständig in ihrer Nähe aufhielt, machte das Ganze nur noch schlimmer. Es kam ihr vor, als würde sie von einem großen goldenen Löwen begleitet, der sich von einer Sekunde auf die andere als reißende Bestie entpuppen könnte. Wer wusste schon, was wirklich in seinem Kopf vorging? Diese blauen Augen verrieten nichts, und Jane wurde das Gefühl nicht los, teuer für ihr Täuschungsmanöver bezahlen zu müssen.
    Zweimal tanzte er mit ihr, dann führte er sie durch die großen Flügeltüren hinaus in den Garten, wo eine Gruppe jüngerer Gäste spontan eine Runde Blinde Kuh spielte.
    „Was wird das?", fragte sie belustigt, während sie ihn davon abzuhalten versuchte,

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