Des widerspanstigen Zaehmung
vorbei."
„Das sind sie nicht."
„Doch, ganz sicher sogar", beharrte er. „Niemand heiratet eine Frau, die meine Geliebte war."
„Ich werde nicht deine Geliebte sein."
„Natürlich wirst du das." Er warf ihr einen wissenden Blick zu. „Erinnerst du dich an letzte Nacht? Ich habe dir den Himmel gezeigt. Eine Frau in deiner Position muss praktisch denken. Du wirst sehen, dies ist die vernünftigste Lösung für dein Dilemma."
Sie trank einen Schluck Sherry, der ihr im Hals brannte, und fühlte sich versucht, ihm die Karaffe auf den Kopf zu schlagen. Hustend brachte sie heraus: „Ich will das nicht!"
„Und was willst du?"
„Ich will, ich glaube, ich will Liebe."
„Liebe?" Er machte eine amüsierte Miene. „Eine Truhe Diamanten kann ich dir geben, ein Landgut, eine Schiffsladung Seide aber Liebe?"
„Du musst es nicht so hinstellen, als sei das etwas Obszönes." Der Sherry bewirkte, dass ihr ein wenig schwindlig wurde. „Manche Menschen verlieben sich, Grayson."
„Wirklich?" Er stand vor ihr und überragte sie um ein deutliches Stück, seine Augen funkelten. „Stimmt, ich hatte ja ganz vergessen, wie sehr du Nigel geliebt hast. Aber ich bin mir sicher, dass deine Gefühle für ihn mit der Zeit nachlassen werden."
Unwillkürlich tat sie einen Schritt nach hinten. „Ich sagte dir gestern Abend, dass ich ihn nicht liebe."
„Dann kannst du deine Zuneigung stattdessen mir schenken, nicht wahr?", gab er prompt zurück.
Jane starrte ihn an, sein spöttischer Tonfall bereitete ihr Übelkeit. „Ich fühle mich mit einem Mal nicht wohl. Würdest du mich bitte nach Hause bringen?"
Seine Augen erinnerten sie an Gewitterwolken, die nahendes Unheil ankündigten. „Selbstverständlich, Jane. Dir zu Diensten zu sein und dich zu beschützen, gehört zu unserer Abmachung."
Heath zog eine Augenbraue hoch, als Grayson ihm später am Tag in seinem Arbeitszimmer alle Einzelheiten berichtete. „ Alles in allem würde ich sagen, dass es bestens gelaufen ist."
„Ich kann nicht fassen, dass du mit ihr bei Madame Devine warst, und das am helllichten Tag. Was ist mit ihrem Ruf?"
Grayson sah ihn lange an und verdrängte ein leises Schuldgefühl, das sich in seinem Hinterkopf zu Wort melden wollte. „Was soll damit sein? Meine ursprüngliche Absicht war es, Jane vor dem Schaden zu bewahren, den Nigel ihr scheinbar eingehandelt hatte. Als sie mit ihm diesen Plan ausheckte, war ihr auch egal, wie er sich auf ihren Ruf auswirkt."
„Aber die Gesellschaft... "
„Mich hat noch nie gekümmert, was die Gesellschaft denkt", unterbrach Grayson ihn. „Außerdem wird es ja ein gutes Ende nehmen. Wenn wir erst einmal verheiratet sind, werden Klatsch und Tratsch verstummen. Es ist schon erstaunlich, wie durch den heiligen Stand der Ehe die Ehre wiederhergestellt wird."
Heath brachte ein grimmiges Lächeln zustande. „Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass dein Plan auf einmal eine andere Richtung einschlägt und eine Heirat plötzlich gar nicht mehr zur Diskussion steht?"
Mit einer beiläufigen Geste wischte der Marquess den Einwand seines Bruders beiseite und sah stattdessen einen Stapel Briefe durch. „Ich habe einen rechtsgültigen Vertrag mit ihrem Vater geschlossen, dass ich sie heiraten werde. Vielleicht wird sie das ärgern, aber letztlich muss sie einsehen, dass ihr gar keine andere Wahl bleibt. Außerdem glaube ich, sie liebt mich."
„Ich hoffe von Herzen, du weißt, was du da tust", meinte Heath seufzend. „Und ich hoffe, es geht nichts schief in deinem Spiel."
„Es wird nichts schief gehen." Grayson sah auf und bemerkte den besorgten Blick seines Bruders. „Wie du selbst gesagt hast, es ist ein Spiel. Ich werde es nicht zu weit treiben, allenfalls noch ein paar Tage. Was soll da schon passieren?"
„Sag ihm, ich bin krank", flüsterte Jane drei Stunden später Simon zu. „Sag ihm, ich habe hohes Fieber. Die Pest, Malaria, Cholera, Pocken."
Besorgt fühlte Simon ihre Stirn. „Das habe ich ihm bereits gesagt, aber er hat Weed losgeschickt, damit der sich beim Arzt der Boscastles einen Ratschlag holt. Er wartet schon den ganzen Abend."
„Den ganzen Abend?" Leichte Panik schlich sich in ihre Stimme. „Grayson ist bereits die ganze Zeit in unserem Haus?"
„Er hat mit Onkel Giles Billard gespielt. Der Mann ist entschlossen, dich zu bekommen." Simon zögerte, da er nicht mehr weiterwusste. „Was hast du getan, Jane? Ich weiß, du steckst in irgendwelchen Schwierigkeiten."
Sie legte die
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