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Deserteure (Orion 04)

Deserteure (Orion 04)

Titel: Deserteure (Orion 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Routinedurchsagen.«
    Cliff nickte.
    Er wußte noch nicht, ob er das Schweigen von beiden Relaisstationen zu den merkwürdigen Dingen addieren sollte oder nicht.
    »Allerdings ...«, begann McLane. Was er sagte, war die Wahrheit, und sie schmeckte bitter.
    »Solange uns nichts passiert, wobei wir genügend Zeugen haben – Sie sind damit gemeint, Professor, und Tamara Jagellovsk! –, gilt Alonzo Pietro als Deserteur und Verräter. Das will mir einfach nicht in den Kopf. Ich werde versuchen, das Gegenteil zu beweisen.«
    Atan Shubashi hörte es und blieb im Lift stehen.
    »Da bin ich aber gespannt, Chef«, meinte er mehr als nur skeptisch, »wie du das anstellen willst!«

 
7
     
    »Können wir starten?« fragte Cliff erwartungsvoll.
    Hasso bejahte von dem Schirm des Videophons herunter; er befand sich schon im Maschinenraum.
    »Noch nicht«, sagte Atan hastig. »Ich bin gleich soweit!«
    Sherkoff stand links hinter McLane, der gerade die Gurte befestigte.
    Er blickte hinauf und betrachtete das Gesicht von Hasso Sigbjörnson.
    »Fehlt Ihnen wirklich nichts?« fragte er besorgt. Seine Stimme war ungewohnt bestimmt.
    Hasso machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand.
    »Fangen Sie jetzt nicht auch noch an, Professor«, sagte er ärgerlich. »Ihr geht mir langsam auf die Nerven.«
    Sherkoff schüttelte mißbilligend den Kopf.
    »Ich bin dazu da, um Sie alle ärztlich zu betreuen. Es ist meine Pflicht.«
    »Ja, ja«, erwiderte Hasso, »ich weiß.«
    Sherkoff legte Cliff eine Hand auf die Schulter und bedeutete dem Commander, mit den Startvorbereitungen noch zu warten.
    »Sie haben die ganze Zeit über hier oben Wache gehalten?« fragte er und meinte Hasso.
    »Ja!« erwiderte Sigbjörnson verwundert. »Was denn sonst?«
    »Sie haben unausgesetzt den Komputer beobachtet?« bohrte Sherkoff weiter.
    »Ja.«
    »Ist Ihnen etwas aufgefallen?« fragte der Professor.
    »Was sollte mir aufgefallen sein?« fragte Hasso zurück.
    Sherkoff zuckte die Achseln.
    »Sie könnten kurz heraufkommen«, bat er, »um mir zu erklären, wie solch ein Digitalrechner funktioniert.«
    Sigbjörnson wehrte ab.
    »Ich kann Ihnen doch jetzt nicht einen langen Vortrag über die Einzelheiten der Datenverarbeitung halten! Was denken Sie!«
    McLane löste die Gurte und stand auf. Ihm war etwas eingefallen.
    »Warum denn nicht, Sigbjörnson«, schränkte Professor Sherkoff ein. »Es würde mich sehr interessieren.«
    Hasso schüttelte den Kopf und blickte auf McLane.
    »Was meinst du, Cliff – sollten wir jetzt nicht starten?«
    »Warten wir noch ein paar Sekunden«, sagte Cliff. Dann ging er hinüber zum Eingabeelement und riß den Streifen ab, der den von Hasso programmierten Kurs enthielt; eine Anzahl verschlüsselter Koordinaten. Cliff las die Koordinaten ab und blieb stehen, als sei er gegen eine Glaswand gestoßen.
    »Das ist doch ...«, murmelte er.
    »Hasso!«
    »Cliff?« fragte der Ingenieur.
    »Kommst du bitte für einige Sekunden nach oben? Ich habe etwas mit dir zu besprechen.«
    Hasso nickte resignierend und schaltete das Videophon aus.
    Cliff wirbelte herum, stürzte zum Pult und griff nach dem Mikrophon. Seine Stimme war schneidend, als er nach einer genau bemessenen Frist von fünf Sekunden sprach; diese Zeit brauchte Hasso, um den Maschinenraum zu verlassen.
    »Was ist los, Commander?« fragte Sherkoff. Cliff beachtete ihn nicht.
    »Commander McLane an Besatzung von ORION VIII:
    Sämtliche Komplexe elektronisch verriegeln. Antriebsenergie blockieren! Völlige Isolierung und Funksperre – die gesamte Besatzung unverzüglich in die Kommandokanzel!
    Sicherheitsalarm!«
    Seine Stimme schrie aus den Lautsprechern, die in fast sämtlichen Räumen des Raumschiffes angebracht waren. McLane wischte den Schweiß von der Stirn und hörte die Geräusche, die von einer Anzahl Notschaltungen verursacht wurden. Schotten schlugen krachend zu, Schächte schlossen sich, und die Besatzungsmitglieder stürzten in die Kommandokanzel.
    Tamara Jagellovsk ... Atan Shubashi ... Mario de Monti und Helga Legrelle.
    Sherkoff stand verwundert inmitten des Trubels und blickte verwirrt von einem Gesicht zum anderen.
    Als letzter kam Hasso Sigbjörnson.
    Plötzlich begriff Sherkoff. Die Assoziation Komputer–Hasso–Koordinaten war geschlossen.
    »Also hat doch jemand versucht, uns zu beeinflussen!« stellte er trocken fest.
    »Ja«, sagte McLane hart. »Indessen scheint das kein Fall für einen Arzt zu sein!«
    »Sondern?« fragte Sherkoff verblüfft.
    »Für

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