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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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Wahrheit sagen konnte, und ich merkte, dass ich immer froh war, wenn ich ihn sah; allein zu wissen, dass ich ihm hätte sagen
können
, dass ich mich mies fühlte, genügte, damit es mir gleich ein bisschen besser ging. Es gibt immer noch Tage, an denen er eine Augenbraue hochzieht, wenn ich ihm etwas zu enthusiastisch
Großartig, danke
antworte. Oder an denen ich aus der Küche komme, von oben bis unten voll mit Mehl und all den Zeichen eines Kampfes, den ich gegen die Mixmaschine verloren hatte, und es immer noch schaffte, zu sagen, alles wäre
in Ordnung
.

    »Es tut mir leid«, sagte er, zurück in der Gegenwart. »Ich wollte nicht lauschen, aber sie hat recht.«
    Ich fühlte mich nicht angegriffen. Tatsächlich verspürte ich in diesem Moment den Impuls, Kenny zu umarmen und nie mehr loszulassen. Etwas an diesem Gedanken erschreckte mich und ich versuchte, ihn abzuschütteln. Trotzdem konnte ich der Wahrheit in seinen Augen nicht entkommen.
    »Ich weiß. Und sie weiß, dass ich es weiß.«
    Mit diesen Worten ging ich zurück hinter die Theke und in die Küche.

9
    Möglichkeiten
    »DAS THEMA DES Tages ist Speeddating«, kündigte ich an einem ungewöhnlich milden Montagnachmittag im Café an, in dem vor allem die Originale und die Stammgäste saßen.
    Die Idee hatte mich beschäftigt, seit ich Lovematch.com aufgegeben hatte. Schon immer wollte ich Speeddating ausprobieren; ich verband es mit dem Spiel Twister oder der Reise nach Jerusalem, mit dem Unterschied, dass sich der Gewinner hierbei in ungefähr zwei Jahren ein Geschirrdesign aussuchen und einen teuren Saal mieten darf.
    »Was ist damit?«, fragte Jan.
    »Hat das schon mal jemand gemacht?«, fragte ich.
    »Ich!«, sagte Tracy.
    »Ich auch«, fügte Jan hinzu.
    »Im Ernst?«, fragte Dean. »Wann?«
    »Vor Jahren, während meiner Möchtegern-
Sex and the City-
Phase«, erwiderte sie sowohl zu Dean als auch zu uns.
    »Und, was denkst du darüber?«
    »Es macht mehr Spaß, wenn du ein paar Cosmopolitans intus hast«, sagte Jan.
    »Ich hab es nur einmal gemacht.«
    Alle Köpfe drehten sich nach dem großen, gebräunten, sonnengebleichten, blonden – mit Docker-Shorts und Poloshirt –,zwanzig-irgendwas-jährigen Fremden an der Theke um, von dem diese Äußerung kam. Ich nahm an, dass er ein Windsurfer war, der den Sommer in der Stadt verbrachte.
    »Und?«, fragte ich und gab ihm einen Erdbeer-Smoothie im Tausch mit seinem Zwanzigdollarschein.
    »Hat Spaß gemacht, aber ich mochte die Frauen nicht, die ich da getroffen habe«, sagte er, nahm sein Wechselgeld und stopfte es in seine Vordertasche.
    »Was für Frauen?«, fragte Norman und klang ausgesprochen neugierig.
    »Oberflächlich«, sagte der Typ. »Flach. Fragten mich immer nur, wie viel Geld ich verdiene oder was ich beruflich mache, aber nicht auf diese Small-Talk-Art. Einfach nur, um sie durcheinanderzubringen, erzählte ich, dass ich bei der Müllabfuhr sei.«
    Ein paar von den Originalen lachten.
    »Danach ging ich über zu:
Ich bin CEO meiner eigenen Müllabfuhrfirma
. Gibt dem Müllmann-Dasein eine neue Bedeutung.«
    Mehr Gelächter.
    »Damit wussten die nichts anzufangen«, sagte er.
    »Wo hast du das gemacht?«, fragte Norman.
    »Vor ein paar Jahren, als ich in Boston lebte. Deine Freundin hat recht, wenn sie sagt, es macht mehr Spaß, wenn du dir vorher ein paar Drinks reinziehst.«
    Witzig, ich hatte den New-England-Akzent erst bemerkt, als er Boston erwähnte. Er hielt seinen Smoothie hoch, als wollte er uns allen zuprosten, und während er rausging, dankten wir ihm für seinen Input und wünschten ihm einen schönen Tag.
    »Du denkst also über Speeddating nach, Eva?«, fragte Spencer, dessen Südstaatenakzent nach dem Smoothie trinkenden Speed-dating-Typ aus Boston noch deutlicher herauskam.
    »Ich denke drüber nach, ja.«
    »Wie kommt’s? Ich meine, was ist mit deinem geliebten Singleleben geschehen?«, fragte Spencer.
    »Glaub mir, wenn sie erst mal Speeddating probiert hat, wird sie es umso mehr lieben«, sagte Jan.
    »Und – hast du jemanden abgeschleppt in dieser Nacht?«, fragte Dean Jan.
    »Dean!«, sagte sie außer sich. »Es reicht langsam.« Er verzog das Gesicht und nippte an seinem Eis-Latte.
    »Es sieht so aus, als ob du das eine sagst und das andere machst«, bemerkte Spencer in meine Richtung, ohne Jans und Deans kleine Zankerei zu beachten.
    »Wer sagt denn, dass man sich nicht verabreden darf, wenn man Single ist?«, sagte ich. »Und außerdem bin ich doch nur

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