Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
nach einer Woche Arbeit im Grounds auf, Eau de Cologne zu tragen, weil ihm von der Kombination der Aromen übel wurde (obwohl er heute Abend leicht nach
Kuros
roch). Total hinreißend und absolut jemand, mit dem man ausgehen würde.
Jay trug schwarze Dockers (Minerva machte ihm einige Probleme, wenn er im Sommer schwarz tragen wollte) und ein Golfhemd. Minerva hatte ihr
Ausgeh-Kleid
an – ein heißes kleines, rotes Exemplar mit einem Schlitz an der Seite und einem tiefen Rückenausschnitt, alles, um Jay zu gefallen, wie ich wusste. In dem Moment, als ich reinkam und sie sah, drehte ich mich sofort wieder um, und Minerva musste mich am Arm festhalten, damit ich nicht geradewegs wieder rauslief, so als wäre die Tür eine Drehtür.
»Wow, du siehst hübsch aus, Eva!«, rief Norman laut. »Diese Farbe ist perfekt für dich.«
»Hübsch?«, sagte ich. Ich war mir nicht sicher, ob ich
hübsch
sehr überzeugend fand.
»Im Ernst, du siehst wirklich gut aus«, sagte Minerva, die genau in diesem Moment ihr Telefon auf mich richtete und ein Foto schoss.
»Du siehst heiß aus«, sagte ich zu Minerva. »Und ich nicht.«
»Du siehst sexy aus«, sagte Norman.
Sexy. Norman dachte, ich sehe hübsch und sexy aus. War da gerade irgendeine Sonnenfinsternis aufgezogen, oder was?
»Danke, Norman. Du siehst selbst aber auch nicht gerade schlecht aus.«
»Danke. So … sind wir dann fertig zum Gehen?«, fragte Norman. Wir schauten uns alle gegenseitig an und nickten zustimmend.
»Beifahrer!«, rief Jay und Minerva rollte mit den Augen. Norman hatte angeboten, der Fahrer zu sein, also bedankten wir uns alle bei ihm.
Jay und Norman setzten sich nach vorne und hörten sich eine lokale Band an, die Norman von iTunes runtergeladen hatte. Minerva und ich saßen hinten und quatschten wie zwei Teenager.
»So«, sagte sie, während sie sich zu mir hinüberlehnte und ihre Stimme dämpfte. »Ich muss dir was sagen.«
»Was?«, sagte ich.
Sie war aufgedreht und ihre Augen strahlten. »Könnte sein, dass ich schwanger bin.«
Mir blieb der Mund offen stehen und sie legte schnell ihre Hand drauf, damit ich leise war.
»Sag bloß nichts. Keiner weiß was außer dir, Jay und meinem Laborpartner und ich will nicht, dass es sonst irgendjemand erfährt.«
Zum Glück war die Musik, zusammen mit Jays und Normans Unterhaltung, laut genug, dass die beiden sowieso nichts gehört hätten, auch wenn mir nicht die Worte gefehlt hätten.
»Min!«, spuckte ich schließlich heraus. »Bist du sicher?«
Sie kicherte. »Ja, total.«
»Hast du eines dieser Schwangerschaftstests-für-zu-Hause-Dingsbums-Dinger gemacht?«
»Mein Laborpartner an der Schule hat mir einen Test gegeben.«
»Ogottogott. Wow. Min.«
»Ich weiß!«, sagte sie und ließ die Schultern knacken, als würden wir über den Abschlussball reden. »Ist das nicht großartig?«
»Ich wusste nicht, dass du und Jay irgendwas geplant hatten.«
»Oh, das ist total ungeplant. Ich meine, es könnte zu keinem schlechteren Zeitpunkt passieren, ich noch in der Schule und Jay, der seine Studiengebühren abzahlen muss. Aber was macht das? Das ist ein
Baby
, Eva. Minerva und Jay in klein. Ein Baby Brunswick. Kannst du dir vorstellen, wie ich ein Baby mit ins Grounds bringe? Sie wird ihren eigenen Keks der Woche bekommen.«
»Pürierte Biscotti?«
Minerva lachte.
»Und – ist Jay aufgeregt?«, fragte ich.
»Also, er will sich nicht zu große Hoffnungen machen, aber, ja, er wäre nicht traurig, wenn es klappen würde.«
»Wow, eine Mini-Min.«
»O bitte, versprich mir, dass du das nie wieder sagst.«
Wir kicherten beide und ich drückte ganz fest ihren Arm. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist zu früh, um zu gratulieren, oder?«
Minerva knackte wieder mit den Schultern. »Ich hab ein echt gutes Gefühl. Ich werde noch nicht mal was trinken heute Abend, nur für den Fall. Aber sag nichts zu Norman, okay?«
»Versprochen, ich werde niemandem was sagen.«
Sie umarmte mich.
»Hey, kein lesbisches Rumgefummel da hinten – vor allem nicht, wenn ich nicht zuschauen kann«, sagte Norman, der in den Rückspiegel geschaut hatte.
Als wir an der Bar ankamen und wir alle vier hineingingen und uns den Laden genau anschauten, konnte ich nicht anders, als mir voller Hoffnung zu wünschen, dass ich am Ende des Abends jemanden kennengelernt hatte.
»Das hier wird ein Riesenspaß«, sagte Jay.
»Meinst du?«, sagte ich. In dem Moment, als Minerva unauffällig ihren Ehering abstreifte
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