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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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und in ihrer Clutch verschwinden ließ, verspürte ich den Drang, ihn ihr aus der Hand zu reißen, an den eigenen Finger zu stecken und nie wieder abzunehmen.

10
    Das soziologische Experiment
    Der gerade eben so begonnene Morgen nach dem Speeddating
    Okay, so ist es also gelaufen.
    Jay, Minerva, Norman und ich kamen, kurz bevor es losging, in dem Club an. Zehn Typen insgesamt, an jedem Tisch einer.
    Die Regeln: Jeder bekommt eine Nummer. Frauen fangen an einem Tisch an und man hat acht Minuten, um sich zu unterhalten oder was auch immer. Wenn die acht Minuten herum sind, klingelt es und man geht weiter. Keine Chance, das Gespräch zu beenden oder eine Visitenkarte zu bekommen, nichts. Man muss mitten im Satz aufhören und weitergehen.
    Typ 1 verläuft ungefähr so:
    Er : Hey, schöne Frau. (Keine Verarschung.)
    Ich : Hi, ich bin Eva.
    (Ich strecke meine Hand aus und er küsst sie. Iiiih.)
    Er : Ay-va, sagst du?
    Ich : Ja.
    Er : Ich heiße Peter.
    Ich : Hi, Peter.
    (Hier denke ich, dass gegenseitiges Sich-Vorstellen tatsächlich eine Menge Zeit raubt, wenn man nur acht Minuten hat. Er trägt ein Button-down-Hemd aus Viskose mit einer Harley Davidson drauf, nur so nebenbei.)
    Er : Warum Speeddating?
    Ich : Ich mache ein Experiment. Und du?
    Er : (lacht) Ein Experiment? Was bist du, so eine Art Hexendoktor?
    Ich : Nur neugierig auf das soziale Verhalten bei Verabredungen, nehme ich an.
    Er : Also, ich bin auf der Suche nach Mrs Right. Das wärst nicht du, oder?
    Ich : Ämmmm …
    (Ich frage mich, wie viele Sekunden man braucht, um Ämmmm zu sagen.)
    Immer noch ich : Wahrscheinlich nicht. Aber danke der Nachfrage.
    Er : Du bist jedenfalls hübsch, trotz allem.
    Ich : Danke. Nettes Hemd.
    Er : (guckt an seiner Brust hinunter und zieht sein Hemd glatt, um es zu zeigen) Du magst Harleys?
    Ich : Ich hab immer so getan, als würde ich eine fahren, als ich zehn war und ein Fahrrad mit Chopper-Lenkern und Bananensitz hatte.
    Er : (lacht wieder) Hübsch und lustig. Ganz sicher nicht meine Traumfrau?
    KLINGELINGELING
    (Tatsächlich war unser Gespräch länger als das, aber warum sollte ich euch das antun?)
    Typ 2: Gut aussehend. Tatsächlich. Ich glaube aber, er nimmt Botox.
    Er : Hi.
    (Streckt die Hand aus.)
    Immer noch er : Ich heiße John.
    (Nehme ich hier die Apostel durch?)
    Ich : John? Ich bin Eva.
    Er : Das ist ein hübscher Name.
    Ich : Danke.
    Er : Erzähl mir was über dich in acht Minuten oder weniger.
    Ich : Ich nenne ein eigenes Geschäft mein Eigen.
    (O Gott, dieses eigen und Eigen sieht einfach schrecklich aus auf dem Bildschirm. Hat sich dort gar nicht so einfallslos angehört …)
    Er: (Augen weiten sich) Wow! In welcher Art Geschäft bist du denn?
    Ich : Ich habe einen Coffeeshop in der Nähe der Uni.
    Er : Wart mal kurz … redest du über das Grounds?
    Ich : Ja.
    Er : Oh, verdammte Scheiße! Da war ich schon!
    (Wow. Zu viel Aufgeregtheit hier …)
    Ich : Cool. Hat’s dir gefallen?
    Er : Also, schien mir ein Haufen Bücherwürmer da drin zu sein, aber der Kaffee war ziemlich gut.
    KLINGELINGELING
    Typ 3: Pummelig. Kahle Stellen. Sieht aus, als lebte er mit seiner Mutter zusammen. Armer Kerl. Ist es nicht schrecklich, in Stereotypen zu denken? Lasst einfach die Klingel klingeln und uns weitergehen.
    Typ 4: Namen vergessen. Irgendwas mit Q, glaube ich.
    Er : Welches Geschäft besitzt du?
    Ich : Coffeeshop.
    Er : Na ja, das ist ja kein so hochfliegendes Unternehmen, oder?
    Ich : Was meinst du damit?
    Er : Was holst du denn da jährlich raus?
    Ich : Frag meinen Buchhalter, du Schwachkopf. (Okay, den zweiten Teil habe ich nur gedacht.)
    Er : Du weißt noch nicht mal, wie viel Umsatz dein Geschäft macht?
    Ich : Ich weiß ganz genau, was mein Geschäft einbringt, ich glaube nur nicht, dass das irgendwie dein Geschäft ist. (Schwachkopf)
    Er : Ich meine nur, wenn man richtiges Geld machen will, dann macht man das nicht mit Lebensmitteln oder im Einzelhandel.
    Ich : Erzähl das mal Howard Schultz.
    Er : Wem?
    Ich : Dem Starbucks-Typen.
    (Er ist nicht beeindruckt. Ich jedenfalls wäre beeindruckt. Immerhin, wie viele Leute wissen, dass der Typ, der Starbucks gegründet hat, Howard Schultz ist? Wie beeindruckt muss ich immer noch sein, dass ich mich sogar jetzt noch daran erinnere, wo ich ein bisschen beschwipst bin?)
    Er : Und wie lange bist du in dem Business?
    Ich : Ein paar Jahre. Davor war ich Professorin an der Uni.
    Er : Für was?
    Ich : Kreatives Schreiben.
    Er : Du bist ’ne Liberale,

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