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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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anderem zu verlieren, als in meiner eigenen.

18
    Zwei Lieben
    DER
LIEBE DEINES LEBENS
-Eintrag rief in den nächsten achtundvierzig Stunden eine Menge Kommentare hervor, manche erschreckend scharf und schmerzhaft zynisch (
Das Leben ist zum Kotzen und dann stirbst du. Alleine.
), während andere vor Kitsch trieften (
Ich weiß einfach, dass er bereits da ist, so nah, dass ich ihn fast berühren kann!
). Außerdem, so schien es, brachte er in jedem den Geschichtenerzähler zum Vorschein, egal ob im Cyberspace oder im Grounds.
    »Mein Opa erzählte«, fing Jan an, die Originale und die meisten der Stammgäste in Hörweite, »dass er in der Minute, in der er meine Oma sah, wusste, dass sie das Mädchen war, das er heiraten würde. Es war die Geschichte, die er am liebsten erzählte, und ich erinnere mich ganz genau an sie, weil er sie zu jeder Gelegenheit, die sich ihm bot, erzählte, selbst als sein Verstand sich langsam verabschiedete. Es war im Sommer des Jahres achtundvierzig, sehr heiß und sie waren beim Festival zum vierten Juli in seiner Stadt.«
    »Damals ging es noch nicht um Barbecues oder Schnäppchenjagd beim Einkaufen«, bemerkte Schwester Beulah.
    »Da hast du ganz recht«, sagte Jan. »Er lief in der Parade mit einigen seiner Kriegskameraden und trug immer noch seine Uniform. Sie war Krankenschwester und verkaufte Blaubeerkuchen, um Geld für die Veteran’s Administration zu sammeln, als er sie sah. Er tippte seinen Freund an und zeigte zu ihr rüber.
Da
, sagteer.
Das ist sie. Das ist das Mädchen, das ich heiraten werde.
Sein Freund sagte, dass Opa sich glücklich schätzen könnte, wenn sie ihn überhaupt nur anschauen würde, also ging er direkt zu ihr hin und sagte Hallo.«
    »Und hat sie?«, fragte Spencer, während Dean uninteressiert aussah, er hatte zweifellos genug von der Geschichte. »Ihn angeschaut, meine ich.«
    Jan nickte stolz. »Sie lächelte«, sagte sie und machte eine kurze Pause. »Also mein Opa war ja schlau. Er lebte auf einer Farm in New England und sie war aus dem Süden. Und er wusste, dass er, wenn er sie erobern wollte, sie dazu bringen musste, ihn noch vor dem Winter zu heiraten, denn niemand aus dem Süden, der bei klarem Verstand ist, würde freiwillig auf einer Yankee-Farm leben, wenn er erst mal gesehen hatte, was Winter wirklich bedeuten konnte.«
    Die aus dem Süden lachten.
    »Und das tat er: Er traf sich mit ihr den ganzen Sommer über und bevor sie wieder wegmusste, fragte er sie, ob sie ihn heiraten würde. Sie kam zurück und sie heirateten in diesem Herbst und jeden Winter danach verfluchte sie ihn dafür, dass er sie zum Narren gehalten hatte. Er sagte dann, dass er ein Narr aus lauter Liebe war, und sie sagte dann immer – jedes Mal –, dass er
ihr
Narr sei und dass sie ihn nicht anders haben wollen würde.«
    »Das ist die süßeste Geschichte überhaupt«, sagte Tracy und drückte Spencers Hand.
    »Ist es auch, oder?«, sagte Jan. »Sie zeigt dir einfach, Eva, dass die wahre Liebe da draußen ist; und wenn du sie findest, dann hält sie für immer. Sogar über den Winter.«
    Ich konnte nichts sagen, so sehr war meine Kehle zugeschnürt. Ich nickte und verließ schnell die Gruppe, um Norman bei der Schlange von Gästen zu helfen, die auf einmal wie aus dem Nichts heraus aufgetaucht war.

    »Hey, Eva, hier ist ein Brief für dich gekommen. Kein Absender«, sagte Norman, als ich am nächsten Tag zu meiner Nachmittagsschicht kam. Er holte ihn unter der Geldschublade der Kasse hervor, hielt ihn sich vors Gesicht und schnüffelte daran. »Ich rieche kein Old Spice. Hast du einen heimlichen Bewunderer, von dem du uns nichts erzählt hast?«
    Ich schnappte mir den beigen Pergamentumschlag und untersuchte Vorder- und Rückseite. Er war in Wrightsville Beach abgestempelt, aber ich erkannte die kursive Handschrift nicht, fast schon Kalligraphie, mit der ganz elegant und offiziell mein Name und die Adresse des Grounds geschrieben waren. Ich konnte nicht widerstehen und hielt ihn mir auch vors Gesicht und schnupperte daran, nach irgendwelchen Anzeichen von Geruch suchend, die mir einen Hinweis hätten geben können, entdeckte aber nichts.
Ein weiteres Mitglied des Klubs?,
fragte ich mich, während ich mir meine Schürze vom Haken nahm. Mein Gefühl sagte mir, ich solle mir den Umschlag lieber für zu Hause aufheben, anstatt ihn hier zu öffnen, weil er meine ganze Aufmerksamkeit verdiente.
    Und so machte ich es auch. Geduscht und gepudert, ins Bett eingekuschelt,

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