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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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er gefesselt von ihrer Schönheit, die noch dadurch unterstrichen wurde, dass sie sich ihrer gar nicht bewusst war. Anders als ihre auffällige, extravagante, aufreizende jüngere Schwester, war Valerie Renard mit einer dezenteren, klassischen Schönheit und einer Sinnlichkeit gesegnet, die ihn stets fasziniert hatten.
    »Was, wenn sie auch in ihrem Tagebuch gelogen hätte?«, fragte er und lehnte sich auf dem Küchenstuhl zurück. Das Holz knarzte, als er nach seinem Bier griff. »Was, wenn sie behauptet hätte, ich hätte ihr nachgestellt und sie wäre einfach nicht in der Lage gewesen, nein zu sagen? Hättest du ihr geglaubt? Mich verurteilt?«
    Val gab keine Antwort.
    »Sie hat offenbar immer noch die Oberhand, Valerie«, bemerkte er, und der stumme Zorn, von dem er meinte, er hätte ihn verdrängt, stieg wieder in ihm auf.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Dass du mir hättest vertrauen sollen. Du hättest wissen müssen, dass ich die Wahrheit sage, aber du hast ihr geglaubt, und jetzt glaubst du ihr wieder. Sie schreibt, dass ihre Anschuldigungen falsch waren, und das ist für dich die Wahrheit.«
    »Ich dachte, du würdest dich freuen, dass ich jetzt Bescheid weiß. Du müsstest doch eigentlich begeistert sein.«
    Slade ließ ihren Blick nicht los und bemerkte das Feuer in ihren haselnussbraunen Augen. Fühlte, wie er schwach wurde, spürte, wie seine Entschlossenheit, diese Sache nach seinen Vorstellungen zu klären und nicht nach denen einer toten Frau, einen Riss bekam.
    »Diese Seiten«, sagte er und deutete auf eine ganz besonders anschauliche Stelle. »Sie könnten reine Phantasie sein.«
    »Willst du tatsächlich behaupten, dass sie in ihrem Tagebuch lügt?«
    »Ich behaupte, dass das durchaus möglich ist. Mehr nicht. Nimm nicht immer alles für bare Münze.«
    Er presste die Kiefer so fest aufeinander, dass sie schmerzten. »Du musst mir vertrauen, Val. Vertrau mir einfach. Schließlich habe ich mich bewiesen. Ich habe dich niemals belogen. Niemals.«
    Valerie schluckte. Der Ausdruck in ihren Augen wurde unsicher, dann wandte sie sich ab. Am liebsten wäre er aufgesprungen, die paar Schritte, die sie voneinander trennten, zu ihr gelaufen und hätte sie in seine Arme geschlossen.
    »Na schön … du hast recht. Sie könnte sich das alles nur ausgedacht haben. Vielleicht ist dieses Tagebuch nichts als ein Produkt ihrer Phantasie.« Val zog die Augenbrauen zusammen und biss sich auf die Lippen. »Aber das glaube ich nicht.« Sie schüttelte den Kopf, dann überlegte sie laut: »Zunächst einmal erwähnt sie sämtliche Liebhaber. Den ersten hatte sie … wo?« Val stellte voller Abscheu ihr Weinglas ab. »Auf der Highschool? Wer könnte das wohl gewesen sein?«
    Er zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.«
    »Sportlich. Aus einer großen hispanoamerikanischen Familie.«
    »Da würden viele in Frage kommen.«
    »Reuben Montoya«, sagte Valerie, und als sie den Zweifel in Slades Augen bemerkte, bekräftigte sie: »Das weiß ich.«
    »Du hast gesagt, sie wären miteinander ausgegangen.«
    »Sie haben eine ganze Menge mehr miteinander gemacht!« Sie tippte mit dem Finger auf die kopierten Seiten. »Laut diesen Blättern war er ihr Erster, und zwar noch auf der Highschool. Es folgten eine ganze Reihe von Freunden, ein oder zwei One-Night-Stands, alle ohne Namen. Dann wirst du erwähnt und schließlich ein Priester. Wer das ist, wissen wir.«
    »Frank O’Toole.«
    »Scheißkerl«, sagte sie, schoss von ihrem Stuhl hoch und hinüber in die Küche, wo sie mit einer schnellen, zornigen Bewegung den Rest ihres Pinots ins Spülbecken schüttete. Bo, der ewige Verräter, folgte ihr schwanzwedelnd. »Montoya sollte in dem Fall nicht ermitteln. Er ist persönlich involviert. Und Frank O’Toole sollte hinter Gittern sitzen.«
    »Bist du sicher, dass er sie umgebracht hat?«
    »Ja! O Gott, nein, nicht wirklich.« Sie schüttelte den Kopf, das Licht über der Spüle warf einen roten Schimmer auf ihr Haar. Wie oft war er aus ihrem gemeinsamen Schlafzimmer gegangen und hatte gesehen, wie das Licht des Sommers, das durch die Jalousien fiel, rötliche Strähnen wie Flammen in ihrem vom Schlaf zerzausten Haar hatte lodern lassen? Wie oft hatte sie verschlafen die Augen geöffnet und ihn dabei ertappt, wie er sie anstarrte? Dann hatte sie den Mund langsam zu einem Lächeln verzogen – eine offene Einladung, der er nie hatte widerstehen können. Er spürte ein Zucken im Schritt und dachte schnell an etwas anderes.
    Jetzt war

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