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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihres Hauses überquert hatte, was nicht von dieser Welt stammte.
    Sie schauderte. Ihr Blick fiel auf den Schreibtisch, auf dem ihre Notizen und die Kopie von Cammies Tagebuch lagen … »O nein!«
    »Was ist?«
    Doch sie stürzte bereits hin. Telefonrechnungen, Kassenbelege, ungeöffnete Briefe und Reservierungszettel waren zu ordentlichen Stapeln geschichtet. Der Handzettel für die Wohltätigkeitsauktion an diesem Wochenende steckte zwischen den Seiten des Taschenbuchs, das sie gerade las, aber es war nicht zu übersehen, dass etwas fehlte: die Kopie von Cammies Tagebuch.
    Valerie wurde übel, wenn sie daran dachte, was passieren würde, wenn jemand von der Presse die Aufzeichnungen ihrer Schwester in die Finger bekäme und sie in einer der Boulevardzeitungen gedruckt würden:
Bekenntnisse einer ermordeten Nonne,
daneben ein Foto von Cammie in ihrer düsteren Ordenstracht, einen ebenso düsteren wie andächtigen Ausdruck im Gesicht.
    »O mein Gott.« Ihr Blick streifte durchs ganze Zimmer, obwohl sie genau wusste, dass sie die kopierten Blätter auf dem Schreibtisch hatte liegen lassen. Nichts. »Verdammt noch mal«, murmelte sie. Plötzlich fiel ihr ein kleines, schwarzes Gerät auf, das in einer Ecke des Bücherregals stand. Genau dort, wo sie immer ihre Kaffeetasse abstellte. »Was um alles in der Welt ist das denn?«
    Das schmale Elektrogerät stand unauffällig vor einem Foto von Cammie, das während ihres letzten Highschool-Jahrs aufgenommen worden war.
    Valerie verspürte ein Frösteln.
    Slade folgte ihrem Blick. »Was ist das?«, fragte er mit besorgter Stimme, als sie das Ding in die Hand nahm. »Ein Handy?«
    »Hm. Ein BlackBerry.« Obwohl sie wusste, dass sie es lieber nicht tun sollte, schaltete sie es ein. »Es könnte Camille gehört haben.«
    Binnen Sekunden erwachte das kleine Display zum Leben, und ein Bild erschien.
    Eine Aufnahme von Cammie im Todeskampf.
    Valerie stieß einen ungläubigen Schrei aus, und sie ließ das BlackBerry fallen, als hätte sie sich verbrannt. »O Gott, nein«, kreischte sie, als das Handy mit dem Display nach oben auf die Schreibtischplatte knallte. Fassungslos sah Valerie zu, wie ihre Schwester in einem Drei-, Vier-Sekunden-Video um ihr Leben kämpfte – vergeblich.
    Cammie starrte in die Linse der Kamera, die Augen geweitet in nacktem Entsetzen, die Lippen bläulich, die Haut weiß. Sie schnappte nach Luft, unfähig zu sprechen. Dort, wo die Schlinge, die aussah wie ein Rosenkranz mit dunklen Perlen, in ihren Hals schnitt, quoll Blut hervor.
    Vals Knie gaben nach, das Handtuch glitt zu Boden, und sie sackte in sich zusammen und wäre gestürzt, hätte Slade sie nicht aufgefangen. Sein starker Arm umfasste ihre Taille, zog ihren nackten Körper an sich und verhinderte so, dass sie fiel.
    »Es tut mir so leid«, flüsterte er dicht an ihrem Ohr.
    Tränen strömten ihr aus den Augen. »Was für ein Monster tut so etwas?«, stieß sie mit belegter Stimme hervor. Schmerz und Trauer zerrissen ihr das Herz. »Welcher kranke, perverse Scheißkerl tut so etwas?« Sie klammerte sich mit einer Hand an Slade, ballte die andere zur Faust und hämmerte damit gegen seine Schulter. »Es ist einfach nicht fair!«
    »Schsch«, sagte er, aber er wehrte sich nicht gegen ihre Attacke. »Ich weiß.«
    »Es ist so verdammt ungerecht!« Sie presste die Augenlider zusammen und lehnte sich an ihn. Ausnahmsweise konnte sie einmal nicht stark sein, versuchte nicht, gegen den Schmerz anzukämpfen, ließ ihn einfach zu. War das Ganze ihre Schuld? War sie zu hart zu Cammie gewesen?
    »Es tut mir leid«, schluchzte sie leise. »O Cammie, es tut mir so, so leid.« Sie war die Ältere, sie hatte immer geglaubt, ihre kleine Schwester beschützen zu können – und sie hatte versagt. O Gott, und wie sie versagt hatte!
    »Na komm«, sagte Slade und führte sie ins Schlafzimmer. »Wir gehen ein andermal aus.«
    »Soll … soll ich jetzt etwa schlafen?«
    »Ich denke nur, dass du etwas Zeit brauchst, das hier zu verdauen«, entgegnete er.
    Sie wollte ihm widersprechen, wollte etwas tun,
irgendetwas,
aber sie konnte es nicht. Slade, der Mörder, die ganze verfluchte Welt – alles war im Augenblick zu viel für sie.
    Sie ließ sich von ihm in das dunkle Schlafzimmer schieben, leistete keinen Widerstand, als er sie unter die Decke steckte und dann das Zimmer verließ, um ihr ein Glas Wasser zu holen.
    »Das musst du nicht tun«, sagte sie, als er das Glas auf ihren Nachttisch stellte, es sich in dem

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