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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ausschnitt ihres Kleides, doch auf dem Kleid selbst waren noch keine Blutstropfen zu sehen.
    Nachdem das Video zu Ende war, konnte er einen Augenblick nicht sprechen, vermochte kaum zu denken. Das Ticken einer in der Nähe stehenden Uhr schien durch sein Gehirn zu hallen.
    Er dachte an Grace Blanc, die halb bekleidet auf ihrem Bett gelegen hatte, den Hals voller Schnittwunden und blutig von der Schlinge. Er blickte Bentz an, dem die Farbe aus dem Gesicht gewichen war.
    »Sie sagten, es gäbe auch noch eine Audio-Botschaft.«
    »Ja«, sagte der Ehemann mit besorgt gefurchten Augenbrauen.
    Valerie drückte eine Taste, und sofort ertönte eine zischende Stimme. »Du bist die Nächssssste auf der Lissssste.« Die Worte klangen schleppend. Es folgte eine Pause, dann der Rest der Nachricht: »Es gibt keinen Ausssssweg.«
    Die Stimme war offensichtlich verstellt und wirkte nicht nur bedrohlich, sondern selbstzufrieden, überheblich. »Ich vermute, Sie haben keine Ahnung, wer dahinterstecken könnte?«
    »Nein.« Valerie schüttelte den Kopf.
    »Wieso könnte er Sie im Visier haben? Sie sind keine Nonne«, überlegte Montoya laut.
    »Ich wünschte, ich hätte eine Ahnung, aber vielleicht hat es etwas mit Camilles Tagebuch zu tun. Der Eindringling hat es an sich genommen. Womöglich steht etwas Belastendes darin, etwas, das ihn mit ihr in Verbindung bringt.«
    »Das kann schon sein«, sagte Bentz und machte sich Notizen. »Aber ich stimme meinem Partner zu: Er hat Sie im Visier.«
    Montoya nickte. »Wir werden jemanden abkommandieren, der Ihr Haus überwacht.«
    Valerie nickte ebenfalls.
    »Außerdem möchten wir Camilles persönliche Habseligkeiten durchsehen. Sind Sie damit einverstanden, dass wir die Sachen mitnehmen?«
    »Okay«, stimmte sie zu.
    »Und ich würde gern einen Blick auf diesen Dachboden werfen«, schaltete sich Bentz ein. »Mir ein eigenes Bild machen, nur für den Fall, dass sie etwas dagelassen hat, was nicht in den Kartons verpackt war.«
    »Ich bringe Sie hin«, sagte Slade und nahm eine Taschenlampe aus einer Schublade.
    Für einen Mann, der nach New Orleans gekommen war, um seine Ehe zu flicken, schien er sich sehr gut in dem Haus auszukennen. Montoya hatte den Eindruck, dass die Feindseligkeit zwischen den beiden, die er bei seinen ersten Befragungen hier und im Anschluss an den Besuch in der Leichenhalle im Krankenhaus gespürt hatte, verflogen war.
    »Möchten Sie noch etwas hinzufügen?«, hakte er nach. »Haben Sie sonst noch etwas Ungewöhnliches bemerkt?«
    Er war nicht überrascht, als Valerie abermals nickte. »Ja. Ich habe heute Nachmittag zwei Anrufe bekommen. Aber der Anrufer hat aufgelegt. Keine Anruferkennung.«
    »Wir brauchen Ihr Handy.«
    »Aber –«, begann sie, doch dann sagte sie nur: »Sicher.«
    »Und das da müssen wir auch mitnehmen.« Er deutete auf das BlackBerry, aber Valerie nickte bereits und sah Montoya direkt in die Augen. »Sie kannten meine Schwester, Detective«, sagte sie. Ihr Kinn zitterte trotz ihres festen Blicks. »Schnappen Sie den Kerl, der ihr das angetan hat, und machen Sie ihn fertig.«
    »Versprochen«, erwiderte Montoya, doch er wusste, dass er etwas versprach, was sich vielleicht als unmöglich herausstellen würde. Er fing sich einen warnenden Blick von Bentz ein, doch er ignorierte ihn und verstaute das BlackBerry in seiner Tasche. Dann ging er zur Hintertür und trat hinaus in die Dunkelheit.
    Die beiden Detectives marschierten hinüber zum Haupthaus, wobei sie gleichzeitig das Gelände checkten, und sprachen mit Freya Martin, Valeries Geschäftspartnerin. Anschließend befragten sie die um diese Uhrzeit schon ziemlich müden Gäste: ein Ehepaar in den Siebzigern aus Maine und drei Frauen Ende vierzig aus Oregon. Die alte Dame behauptete, nichts gehört zu haben außer dem Schnarchen ihres eingedösten Gatten, und auch die Oregon-Ladys, die »Urlaub von ihren Ehemännern und Lebensgefährten machten«, hatten nichts bemerkt. Freya hatte den Hund bellen hören, aber sonst war ihr nichts aufgefallen. Keine Schritte, kein aufheulender Motor, kein Schrei … Keiner hatte aus dem Fenster geschaut und eine finstere Gestalt über den Rasen eilen sehen.
    Alles in allem ein Reinfall, dachte Montoya, während er mit Bentz zum Crown Vic zurückkehrte. Sein Versprechen, den Mörder von Camille Renard festzunageln, hallte in seinem Kopf wider. Genau in diesem Augenblick erklang in der Ferne ein unheimliches Geläut – die Mitternachtsglocken schlugen dröhnend

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