Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen
glitschigen Brüste drückten sich gegen seinen Oberkörper.
»Oh … oh … Slade!«, keuchte sie, als die erste Welle des Orgasmus über sie hereinbrach. Ihr Körper verkrampfte sich, dann löste er sich in heftigen Schaudern. Sie klammerte sich an ihn, schlang die Arme um seinen Nacken und umschloss mit den Beinen seine Hüften. Wieder stieß er in sie, sein Atem schnell und keuchend wie der ihre. Sie hatte das Gefühl, innerlich zu zerfließen, und grub ihre Finger tief in seine Schultern.
Rein und raus.
Rein und raus.
Bis sie die Augen schloss und einen tiefkehligen Laut ausstieß, den sie gar nicht als ihre eigene Stimme erkannte.
»Ja«, stöhnte er, dann erschauderte er und warf den Kopf zurück, während er sich in sie ergoss.
Das Wasser rauschte weiter über sie hinweg, Sekunde um Sekunde, und langsam beruhigte sich ihr heftiger Atem. Ihre Gesichter waren auf gleicher Höhe. Val blickte Slade tief in die rauchgrauen Augen, beobachtete die Tröpfchen, die aus seinem Haar auf seine Nasenspitze perlten.
»Du bist unglaublich«, sagte er, und sie lachte.
»Nun, du hast die ganze Arbeit gemacht.«
»Es war mir ein Vergnügen, Madam.«
»Ich hab dir doch gesagt, dass dieser ›Bescheidener Junge vom Lande‹-Charme bei mir nicht zieht.«
Er lachte, hielt sie noch immer, war noch in ihr. »Nicht? Nun, dann wüsste ich gern mal, wie es ist, wenn bei dir etwas zieht. Vermutlich würde ich einen Herzinfarkt bekommen!«
»Hoffentlich nicht. Denk doch nur an all den Spaß, den wir verpassen würden!« Sie gab ihm einen geräuschvollen Kuss auf den Mund, dann befreite sie sich, stieg aus der Duschkabine und schnappte sich ein Handtuch.
»He!« Er fasste sie am Arm. »Wegen letzter Nacht –«
»Das war verdammt gut, stimmt’s?«, neckte sie ihn.
Er lächelte nicht. »Ja, das war es. Aber vorher. Du hattest einen Alptraum …«
»Denselben, den ich schon seit Ewigkeiten habe. Ich hatte ihn schon als Kind, dann war er lange Zeit so gut wie verschwunden, aber jetzt träume ich ihn wieder.«
»Seit wann?«, fragte er, und sie musste nicht lange über eine Antwort nachdenken.
»Seit ich wieder in New Orleans bin«, gab sie zu.
»Möchtest du darüber reden?«
»Nein.« Da war sie sich ganz sicher. Das würde ihr nur den Seelenfrieden rauben. »Vielleicht später.«
»Im Ernst?«
»Ja.« Sie sah ihm direkt in die Augen. Auch Slade war aus der engen Duschkabine getreten, doch noch immer hingen Wassertröpfchen in seinen Wimpern. »Wenn der richtige Zeitpunkt dafür ist.« Und damit schob sie alle Gedanken an den nächtlichen Traum beiseite.
Als sie sich abgetrocknet und ihren Bademantel übergezogen hatte, ging sie in die Küche, machte Kaffee und ließ Bo hinaus in den warmen, sonnigen Louisiana-Morgen. Im Haupthaus waren die Lichter an, die Vögel sangen bereits ihre Lieder.
Slade, der nur seine tiefsitzende Jeans trug, kam in die Küche geschlendert. »Heute könnte dein Glückstag werden«, sagte er augenzwinkernd.
»Ich dachte, das wäre er bereits.«
»Nun, das ist noch zu toppen. Ich könnte dich zum Frühstück einladen. Wie wär’s mit Beignets am Fluss? Ich würde dir sogar solch einen angesagten Kaffee spendieren – du weißt schon, das Zeug, auf das die Leute im Nordwesten so scharf sind.«
»Einen Latte Macchiato?«
»Wie immer er heißt.«
»Gern, aber erst muss ich hier meinen Pflichten nachkommen. Ich muss Freya helfen, und dann –«
Ihr Handy klingelte. Die Nummer auf dem Display war ihr unbekannt, aber sie ging trotzdem dran. »Hallo?«, fragte sie. Draußen winselte Bo und wollte hereingelassen werden. Die Kaffeemaschine gab gluckernde Geräusche von sich.
Nichts.
»Hallo?«
Ihr Herz setzte für einen Schlag aus.
»Ist da jemand?«
»Du bist die Nächssssste«, zischte die Stimme. »Und es gibt keinen Ausssssweg.«
Als die Sonne am Himmel emporkletterte und die ersten gräulichen Lichtstrahlen durch die Straßen und Gassen von New Orleans schickte, fand Montoya seinen Bruder draußen auf der Hintertreppe sitzend vor, Hershey zu seinen Füßen. Neben ihm lag ein zerbeulter Motorradhelm, eine Zigarette brannte zwischen seinen Fingern, ohne dass er daran zog.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, roch Cruz wie eine Brauerei.
Sein Motorrad war offensichtlich fort, vermutlich hatte er es bei einem nächtlichen Pokerspiel verloren.
»Ärger?«, erkundigte sich Montoya. Hershey rappelte sich hoch und drückte sich an sein Bein, um gestreichelt zu
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