Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen
heiliger Vater, sie hoffte, dass Juan wusste, wovon er sprach!
Die Schlüssel in der Hand, kam sie bei der Harley an. Ihr Herz klopfte wie verrückt.
Mach schon, mach schon,
trieb sie sich selbst zur Eile an. Es war Jahre her, seit sie zuletzt ein Motorrad gefahren hatte, und das war die kleine Honda ihres Cousins gewesen, die nur halb so viel PS hatte wie Cruz’ Höllenmaschine.
Adrenalin schoss durch ihre Adern. Sie schwang das Bein über den Sattel, startete und gab Gas. Die Harley röhrte, die Reifen quietschten und hinterließen eine Gummispur, als sie nach vorn schoss.
Cruz’ Helm, den er an den Lenker gehängt hatte, flog durch die Luft und prallte auf den Asphalt des Parkplatzes.
»He!«, rief eine männliche Stimme hinter ihr her. Sie blickte über die Schulter und sah Cruz mit weit gespreizten Beinen vor dem Diner stehen, ein großer, breitschultriger Mann mit viel zu viel Sexappeal. Als ihm endlich dämmerte, dass sie dabei war, sich ohne ihn aus dem Staub zu machen, lief er hinter ihr her, wobei er laut ihren Namen brüllte.
Zu spät.
Das Motorrad schoss durch ein Schlagloch und geriet leicht ins Schleudern, doch die Maschine fing sich wieder. Lucia bremste ab, bog auf die Straße und gab Gas.
Halte durch! Du kannst das!,
redete sie sich ein, trotzdem schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel, für den Fall, dass Gott zuhörte.
Das helle Licht des Scheinwerfers durchschnitt die dunkle Nacht, der Wind riss an ihrem Zopf, der hinter ihr herflatterte wie eine Schlange.
Lucia kam an einem Park vorbei und ermahnte sich, die Verkehrsregeln einzuhalten und auf keinen Fall zu schnell zu fahren. Wenn sie erst einmal den Freeway erreicht hatte, konnte sie richtig Gas geben.
Sie bog um eine Ecke, fuhr bei Gelb über eine Ampel und hielt sich dann nach Nordwesten.
Bildete sie es sich nur ein, oder hörte sie ein Zischen, ein fauchendes Gelächter über das Dröhnen der Harley hinweg?
Vor ihrem inneren Auge zogen die Bilder einer sterbenden Nonne auf, die mit blutigem Hals auf einem Bett aus glänzendem Metall lag, Blut tropfte auf ihr fleckiges Nachthemd. Das Gesicht unter dem Nonnenschleier war verschwommen.
»Pssssst!«
»Lass mich in Ruhe!«, schrie sie in den Fahrtwind hinein. Sie sah die Schilder für den Freeway und gab Gas, um New Orleans und Cruz Montoya für immer hinter sich zu lassen.
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Kapitel sechsundvierzig
I ch habe mit meinem Ehemann geschlafen, dachte Valerie. Na und?
Das war doch wohl keine große Sache.
Und warum fühlte es sich dann so an, als wäre Vals Leben aus den Angeln gehoben worden?
Ach du meine Güte, sie klang ja schon so wie eine dieser kitschigen Figuren aus einem Frauenfilm. Hör auf damit, befahl sie sich und drehte sich zu ihm um.
Slade lag auf dem Bauch, die Arme unter seinem zerdrückten Kissen verschränkt, den Kopf in ihre Richtung gedreht. Die Decke hatte sich verwickelt und lag in einem Knäuel auf seinen Pobacken. Er schlief fest und schnarchte leise, sein Gesicht war entspannt. Eine Haarsträhne fiel ihm über die Augen. Sein Anblick rührte ihr Herz, genau wie früher. Sie blickte auf seine breiten Schultern und die kräftigen Muskeln unter der glatten goldenen Haut.
Warum hatte sie sich so lange dagegen gewehrt?
Was war falsch daran, sich in den eigenen Ehemann zu verlieben? Einen Ehemann, dem so großes Unrecht zugefügt worden war?
Mit einem schläfrigen Ächzen drehte er sich auf den Rücken und präsentierte ihr eine prächtige Erektion.
»Na, riskierst du gerade einen Blick?«, fragte er mit vom Schlaf rauher Stimme.
Sie spürte, wie ihr die Röte den Nacken hinaufkroch.
»Ich liebe es, wenn du mich so ansiehst.« Er rollte sich aus dem Bett, trat an ihre Seite und hob sie hoch, splitternackt, wie sie war. Dann drückte er seine Lippen auf ihre.
»Du meine Güte«, flüsterte sie erstickt.
Ohne seinen Mund von ihrem zu nehmen, trug er sie in das kleine Badezimmer, stellte sie auf die Füße und drehte den Wasserhahn in der Dusche auf. Noch bevor der Strahl richtig warm war, schob er sie durch die Kabinentür. Sie stieß einen kleinen Schrei aus. Er lachte und drängte sich neben sie. Seine Hand strich über ihre nasse Haut. Er seifte sie ein, küsste sie, dann hob er sie hoch, mit dem Rücken zur Wand, und drang mit seiner gewaltigen Erektion in sie ein. Das Wasser rauschte über sie hinweg, während er wieder und wieder heftig in sie stieß.
Sie blinzelte sich das Wasser aus den Augen und schnappte nach Luft. Ihre von der Seife
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