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Desperation

Desperation

Titel: Desperation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Figur mit ihr veranstalten, und sie würden
sie beim Vögeln mitten unter den Skorpionen zwischen sich
in den Mund nehmen, und was danach auch passierte, würde
keine Rolle spielen.
Weil sie in einem durchaus realen Sinne gar nicht mehr da
sein würden.
3
    Johnny kam auf den Bürgersteig heraus und gab die Flasche
Jim Beam an Billingsley weiter, der sie mit dem fassungslosen Blick eines Mannes ansah, dem man gerade gesagt
hat, daß er in der Powerball-Lotterie gewonnen hat. »Hier,
Tom«, sagte er. »Nehmen Sie einen Schluck - aber nur einen,
wohlgemerkt - und geben Sie die Flasche weiter. Für mich
nichts, ich habe den Eid geschworen.« Er sah auf die andere Straßenseite und rechnete damit, noch mehr Kojoten
zu sehen, aber es waren immer noch nur die fünf. Ich nehme den fünften, dachte Johnny und sah dem alten Tierarzt zu,
wie er den Verschluß von der Whiskeyflasche abschraubte. Dem würdest du zustimmen, oder nicht, Tom? Na klar, würdest du
das.
»Was ist los mit Ihnen?« fragte ihn Mary. »Verdammte
Kacke, was ist bloß los mit Ihnen?«
»Nichts«, sagte Johnny. »Nun, meine Nase ist gebrochen,
aber ich nehme nicht an, daß Sie das gemeint haben, oder?.«
Billingsley kippte die Flasche mit einer knappen, zackigen
Bewegung des Handgelenks, die so geübt aussah wie die
Technik, mit der eine erfahrene Krankenschwester eine Spritze
setzt, dann hustete er. Tränen traten ihm in die Augen. Er hielt
den Hals der Flasche wieder an die Lippen, aber Johnny entriß sie ihm. »Nein, mein Alter, mehr nicht.«
Er gab die Flasche Ralph, der sie ansah und rasch einen
Schluck trank. Dann bot Ralph sie Mary an.
»Nein.«
»Los doch«, sagte Ralph. Seine Stimme klang leise, fast unterwürfig. »Sie trinken besser einen Schluck.«
Mary sah Johnny mit haßerfüllten, verwirrten Augen an
und nippte kurz an der Flasche. Sie hustete, hielt die Flasche
von sich weg und sah sie an, als enthielte sie Gift. Ralph nahm
sie wieder, entwand die Verschlußkappe Billingsleys linker
Hand und schraubte sie wieder auf. Derweil machte Johnny
die Flasche Aspirin auf, schüttelte ein halbes Dutzend Tabletten heraus, ließ sie einen Moment auf der Handfläche hüpfen
und warf sie sich dann in den Mund.
»Kommen Sie, Doc«, sagte er zu Billingsley. »Gehen Sie
voran.«
Sie gingen die Straße hinunter. Die Kojoten auf der anderen
Seite standen auf und hielten mit ihnen Schritt. Das gefiel
Johnny nicht besonders, aber was sollten sie dagegen tun?
Versuchen, sie abzuschießen? Ziemlich laut. Wenigstens war
von dem Cop keine Spur zu sehen. Und wenn sie ihn sahen,
bevor sie es zum Kino geschafft hatten, konnten sie sich immer noch in eines der anderen Häuser verziehen. Hauptsache
ein sicherer Hafen im Sturm.
Er schluckte, verzog das Gesicht, als das halb aufgelöste
Aspirin brennend seine Kehle hinabfloß, und versuchte, die
Flasche in seine Brusttasche zu stecken. Sie stieß gegen das
Handy. Er nahm es heraus, steckte statt dessen die Tasche mit
den Tabletten hinein, wollte das Handy in die Hosentasche
schieben, überlegte sich aber, daß es nicht schaden könnte, es
noch mal zu versuchen. Er zog die Antenne heraus und
klappte den Hörer auf. Immer noch keine Empfangsbalken.
Zero.
»Glauben Sie wirklich, daß es Ihr Freund war?« fragte David.
»Ich glaube ja.«
David streckte die Hand aus. »Kann ich es versuchen?«
Etwas war in seiner Stimme. Sein Vater hörte es auch.
Johnny merkte es an dem Blick, mit dem der Mann ihn betrachtete.
»David? Junge? Stimmt was ni-«
»Könnte ich es bitte versuchen?«
»Klar, wenn du willst.« Er hielt dem Jungen das nutzlose
Telefon hin, und als David es nahm, sah Johnny drei Empfangsbalken neben dem S aufleuchten. Nicht einen oder zwei,
sondern drei.
»Verdammte Scheiße!« stieß er hervor und schnappte sich
das Telefon wieder. David, der die Tastenfunktionen studiert
hatte, sah ihn einen Moment zu spät die Hand ausstrecken,
um ihn daran zu hindern.
In dem Augenblick, als das Funktelefon sich wieder in
Johnnys Hand befand, verschwanden die Balken, zurück
blieb nur das S.
    Sie waren überhaupt nicht da, das weißt du genau, oder nicht?
Du hast sie dir nur eingebildet. Du
»Geben Sie her!« schrie David. Johnny war verblüfft von der
Wut in seiner Stimme. Das Telefon wurde ihm aus der Hand
gerissen, aber er hatte noch Zeit, zu sehen, wie die drei Empfangsbalken wieder erschienen; sie leuchteten golden in der
Dunkelheit.
»Das ist so verdammt blöd«, sagte Mary, die zuerst über ihre
Schulter sah und dann zu den

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