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Desperation

Desperation

Titel: Desperation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Fehlgeburt. Seitdem war eine Menge passiert.
Erst in jüngster Zeit war eine ganze Menge passiert. Überwiegend Schlechtes. Aber was?
Nevada ist voll von eindringlichen Menschen.
Wer hatte das gesagt? Marielle? In ihrem Kopf hörte es sich
jedenfalls ganz nach Marielle an.
Spielt keine Rolle, ob das wahr ist. Aber es ist wahr, oder nicht? Sie wußte es nicht. Wollte es nicht wissen. Hauptsächlich
wollte sie in die Dunkelheit zurückkehren, aus der ein Teil
von ihr zu erwachen versuchte. Denn es warteten Stimmen (eine Bande von Tunichtguten)
und Geräusche
(ritsch-ritsch-ritsch)
an die sie nicht denken wollte. Es wäre besser, einfach nur
hier zu liegen und
Etwas huschte über ihr Gesicht. Es fühlte sich leicht und
haarig an. Mary richtete sich auf und strich mit beiden Händen über ihre Wangen. Gewaltige Schmerzen schössen durch
ihren Kopf, grelle Pünktchen tanzten im Einklang mit ihrem
plötzlich beschleunigten Herzschlag vor ihren Augen, und sie
erlebte eine gleichermaßen grelle und deutliche Erinnerung,
um die selbst Johnny Marinville sie beneidet hätte.
Ich habe mir den verletzten Arm gestoßen, als ich noch eine Kiste
oben draufgestellt habe, um hochzuklettern.
Halten Sie durch, Sie sind in Null Komma nichts hier drinnen. Und dann war sie gepackt worden. Von Ellen. Nein, von
dem Ding
(Tak)
das Ellens Körper trug nie ein Kleidungsstück. Dieses Ding
hatte ihr einen Schlag verpaßt, und dann, bumm-bumm, waren die Lichter ausgegangen.
In einem durchaus realer Sinne waren sie immer noch aus.
Sie mußte mehrmals die Lider bewegen, um sich zu vergewissern, daß sie die Augen wirklich offen hatte.
Oh, die sind schon offen. Vielleicht ist es nur dunkel hier … aber
vielleicht bist du auch blind, ist das nicht eine reizende Vorstellung,
Mare? Vielleicht hat sie dich so fest geschlagen, daß du bl Irgendwas war auf ihrem Handrücken. Es lief bis zur
Mitte und blieb dann stehen, pulsierte anscheinend auf ihrer
Haut. Mary preßte die Zunge an den Gaumen, gab einen
Laut des Ekels von sich und schüttelte die Hand wie verrückt in der Luft, als wollte sie einen lästigen Menschen fortwinken. Das Pochen verschwand; das Ding auf ihrem Handrücken war weg. Mary stand auf, was einen neuerlichen
Paukenschlag von Schmerzen in ihrem Kopf auslöste, den
sie kaum zur Kenntnis nahm. Es waren irgendwelche Viecher hier drinnen, und sie hatte keine Zeit für alberne Kopfschmerzen.
Sie drehte sich langsam herum und atmete? das eklig-süßliche Aroma ein, das so sehr dem Gestank glich, der sie und Peter nach der Rückkehr von ihrem Kurzurlaub in Spanien erwartet hatte. Petes Eltern hatten ihnen den Urlaub im Jahr
nach ihrer Hochzeit zu Weihnachten geschenkt, und es war
herrlich gewesen … bis sie wieder zu Hause angekommen
waren, Koffer in der Hand, und der Gestank sie wie ein Faustschlag traf. Sie hatten alles verloren: zwei Hühnchen, die
Koteletts und Bratenstücke, die sie in der guten Metzgerei in
Brooklyn gekauft hatte, die Hirschsteaks, die Peters Freund
Don ihnen geschenkt hatte, die Behälter mit Erdbeeren, die sie
im vergangenen Sommer im Mohonk Mountain House mitgenommen hatten. Dieser Geruch … so ähnlich …
Etwas, das so groß wie eine Walnuß zu sein schien, fiel ihr
ins Haar.
Sie schrie und schlug zuerst mit der flachen Hand darauf
ein. Das nützte nichts, daher fuhr sie sich mit den Fingern
durchs Haar und packte das Ding, was es auch sein mochte.
Es wand sich und zerplatzte zwischen ihren Fingern. Dickliche Flüssigkeit ergoß sich auf ihre Handfläche. Sie klaubte
den borstigen, schlaffen Körper aus ihrem Haar und schüttelte ihn von der Handfläche. Sie hörte, wie das Ding auf den
Tisch prallte … pflatsch. Ihre Handfläche fühlte sich heiß an
und juckte, als hätte sie in Brennesseln gegriffen. Sie wischte
sie an der Jeans ab.
Bitte, lieber Gott, laß mich nicht die nächste sein, dachte sie. Was
auch passiert, laß mich nicht wie den Cop enden. Oder wie Ellen. Sie widerstand dem Impuls, einfach in die Schwärze zu fliehen, die sie umgab. Wenn sie das tat, schlug sie sich vielleicht
an einem grotesken Bergbaugerät den Schädel ein, schlitzte
sich daran den Bauch auf oder pfählte sich damit wie eine
Nebenfigur in einem Horrorfilm. Aber nicht einmal das war
das Schlimmste. Das Schlimmste war, es könnte etwas anderes als die kleinen krabbelnden Wesen hier bei ihr sein. Etwas,
das nur darauf wartete, daß sie in Panik geriet und losrannte.
Das mit ausgebreiteten Armen wartete.
Nun hatte sie den

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