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Dessen, S

Dessen, S

Titel: Dessen, S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Because of you
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kannte, andere nicht.Bis plötzlich Bewegung in die Gruppe kam, alle näher zusammenrückten – und ich wusste: Eli war da.
    Er trug den roten Ball unterm Arm und das blaue Kapuzenshirt, das er auch in der Nacht angehabt hatte, als wir uns kennenlernten. Seine Haare, die er nicht zusammengebunden hatte, wehten ihm in die Augen. Während er sich näherte, ließ er den Ball ein einziges Mal aufprallen. Sein Blick glitt über die Leute, die ihm erwartungsvoll entgegensahen. Als er sich umdrehte, um Richtung Boutique zu schauen, trat ich hastig vom Schaufenster zurück.
    Nach kurzer Diskussion wurden die Mannschaften eingeteilt und eine Entscheidung getroffen, die – so hatte es jedenfalls den Anschein – bedeutete, dass Adam bei irgendetwas den Kürzeren gezogen hatte. Denn die anderen johlten und zeigten schadenfroh mit dem Finger auf ihn. Dann strömte die ganze Meute an den Strand: Eine Gruppe versammelte sich bei den Dünen, die anderen verteilte sich. Alle stellten sich auf ihre Positionen, Adam fast direkt in der Brandung. Er bückte sich, krempelte die Hosenbeine auf. Eli, der immer noch den Ball in der Hand hielt, ging in die Mitte. Als er das Spiel mit einem gezielten Kick eröffnete, wandte ich mich um und kehrte ins Büro zurück.
    Eine Stunde später verließ ich die Boutique durch die Hintertür, lief ziellos durch die Straßen, bis ich bei der Tankstelle rauskam. Eigentlich hatte ich vorgehabt, nach Hause zu gehen – vielleicht würde Heidi sich ja freuen, wenn ich ihr Gesellschaft leistete. Doch plötzlich fiel mir auf, dass ich meine Schritte unwillkürlich wieder zurPromenade lenkte. Ich setzte mich vor dem
Last Chance
, das selbst jetzt noch rappelvoll war, auf eine Bank, um das Match aus der Ferne zu verfolgen. Gerade war Leah an der Reihe. Sie kickte den Ball weit, weit hinaus ins Meer, sodass ein Typ, den ich nicht kannte, in die Wellen hechten musste, um ihn sich zu angeln.
    »Auden?«
    Ich fuhr zusammen, wandte mich langsam um, machte mich innerlich auf jede Eventualität gefasst. Es war Eli absolut zuzutrauen, sich klammheimlich anzuschleichen, vor allem, wenn ich mein Bestes gegeben hatte, mich in Luft aufzulösen. Doch wer vor mir stand, war der letzte Mensch auf der Welt, den ich jetzt und hier erwartet hätte: mein Beinahe-Abschlussballbegleiter, Jason Talbot. Er trug Khakihosen, ein gebügeltes Hemd, hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und lächelte mich erfreut an.
    »Hi«, sagte ich. »Was machst du denn hier?«
    Er wies mit dem Kopf auf das Restaurant hinter uns. »Zu Abend essen. Wobei ich die letzte Viertelstunde eigentlich nur ununterbrochen aus dem Fenster gestarrt und mich gefragt habe, ob du’s tatsächlich bist. Ich war mir einfach nicht sicher. Denn soweit ich mich erinnere, habe ich deinen Namen auf der Liste der Seminarteilnehmer nicht gesehen, trotzdem wäre   …«
    »Seminar?«
    »Das SiFa C-Seminar , das heute angefangen hat. Bist du nicht deswegen hier?«
    »Äh, nein. Mein Vater wohnt inzwischen in Colby.«
    »Ach so.«
    Von der Promenade drangen laute Stimmen zu uns. Wir schauten gemeinsam hinüber: Maggie flitzte übermütig von einem Anschlagpunkt zum nächsten, während Adam ins Wasser watete. »Wow«, meinte Jason. »Kickball. Hab ich seit der dritten Klasse nicht mehr gesehen.«
    »Was bedeutet noch mal SiFaC?«, fragte ich.
    »Studenten in Führungspositionen auf dem Campus«, antwortete er. »Ist eine Art akademische Grundausbildung. Einen Monat lang werden für Studienanfänger aus dem ganzen Land Vorlesungen, Kurse, Symposien organisiert, in denen es darum geht, den Teilnehmern Methoden an die Hand zu geben, wie sie von Anfang an an ihrer Universität Einfluss ausüben können, um ihre Umgebung ihren Zielen entsprechend zu gestalten.«
    »Wow«, sagte ich. In unserem Rücken war wieder Jubel und Applaus zu hören, doch dieses Mal drehte ich mich nicht um. »Klingt spannend.«
    »Wird es bestimmt auch. Ich habe schon mindestens zwanzig Leute aus Harvard getroffen, die sich auf ihrem Campus engagieren«, sagte er. »Du solltest wirklich vorbeischauen. Ich kann mich zwar erinnern, dass du dich schon an der Highschool nicht besonders für Schülermitverwaltung und Ähnliches interessiert hast. Aber auch für dich bietet diese Veranstaltungsreihe auf jeden Fall Supermöglichkeiten, Leute kennenzulernen. Gerade von der
Defriese
sind jede Menge Kommilitonen da. Und man kann sich auch nachträglich noch anmelden.«
    »Ich weiß nicht«, meinte ich. »Hab

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