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Destiny (Beachrats: Teil 7)

Destiny (Beachrats: Teil 7)

Titel: Destiny (Beachrats: Teil 7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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konnte.
    »Warum wolltest du, dass ich das lese?«, fragte er mich.
    Seine Stimme klang ernst.
    »Weil ich finde, dass es cool ist«, sagte ich. »Du und ich reden die ganze Zeit darüber, wie cool es wäre, Brüder zu sein. Und diese Jungs in dem Blog sind Brüder, auch wenn sie nicht miteinander verwandt sind.«
    »Du weißt es, oder?«, fragte er.
    »Ich weiß was?«, fragte ich.
    »Du willst wirklich, dass ich es sage?«
    »Dass du was sagst?«, fragte ich. »Eric, das ist verrückt, Mann. Wovon zum Teufel redest du?«
    »Dass ich schwul bin, Trey«, sagte er leise. »Es ist wahr. Und was noch schlimmer ist: ich bin in dich verliebt.«
    Ich versuche mir immer wieder vorzustellen, wie mein Gesichtsausdruck in diesem Moment ausgesehen haben muss. Es war mehr, als ich jemals zu träumen gewagt hatte. Ich brauchte einen Augenblick, bis ich etwas sagen konnte.
    »Ich bin es auch, Eric«, gestand ich ihm. »Und ich bin seit Jahren in dich verliebt. Was denkst du, warum ich jedes Jahr den Sommer hier verbringen wollte? Nur, damit ich mit dir zusammen sein konnte. Wenn ich am Ende des Sommers wieder nach Hause fahren musste, hat es mir jedes Mal das Herz gebrochen.«
    »Mir ging es genauso«, sagte er. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich so kurz davor war, es dir zu sagen.«
    Er hielt seinen Daumen und Zeigefinger ein paar Millimeter auseinander.
    »Wenn ich es dir gesagt hätte und du hättest dann nicht mehr mein Freund sein wollen, hätte mich das zerstört«, fuhr er fort.
    »Weiß es deine Mom?«, fragte ich.
    »Niemand außer dir weiß es«, antwortete er. »Sie vermutet es vielleicht, aber wir haben nie darüber gesprochen. Was ist mit dir?«
    »Ja, sie wissen es«, sagte ich. »Ich habe es Grandpa letzten Sommer gesagt und er war großartig. Ich habe es meinen Eltern gesagt, nachdem ich wieder zuhause war und mein Dad ist an die Decke gegangen. Meine Mom war okay, aber er hat Dinge zu mir gesagt, die ich niemals vergessen werde. Das ist der Grund dafür, warum ich jetzt bei Grandpa wohne.«
    »Hat er dich rausgeworfen?«
    »Nicht offiziell, aber die Luft war so dick, dass niemand auch nur einen Moment lang seinen Frieden hatte. Grandpa hat vorgeschlagen, dass ich herkomme und hier zur Schule gehe. Das hielt jeder für eine gute Idee. Und so, wie es jetzt aussieht, war es die beste Idee aller Zeiten.«
    Ich grinste ihn an.
    »Gott, ich fühle mich gerade so gut, Trey. Darf ich dich umarmen?«
    Ich sagte nichts, sondern ging einfach ein paar Schritte auf ihn zu. Wir umarmten uns so fest wie niemals zuvor. Wir hielten uns eine Zeit lang fest und dann machte ich den nächsten Schritt und küsste ihn zum ersten Mal.
    In den nächsten Wochen wuchs unsere Liebe füreinander noch mehr und wir begannen, miteinander zu experimentieren. Grandpa war auch dieses Mal wirklich großartig. Sein Verständnis für uns ging sogar so weit, dass er mir ein neues, größeres Bett kaufte.

Eric und ich waren Sophomores und wir gehörten beide zum Football-Team. Niemand in der Schule hatte den Verdacht, dass wir schwul waren und wir gaben uns große Mühe, es auch dabei zu belassen. Wir achteten zum Beispiel darauf, dass uns niemand dabei erwischte, wie wir uns verliebt ansahen. Es gab allerdings einen Freshman an der Schule, der alles änderte.
    Er war wirklich süß, aber alles andere als eine Sportskanone. Wir sahen immer wieder, wie er von anderen Schülern drangsaliert, herumgeschubst und beleidigt wurde.
    »Wir müssen etwas unternehmen«, sagte Eric eines Tages.
    »Was?«, fragte ich überrascht.
    »Wir könnten ihm einen Brief schreiben, in dem wir ihm sagen, dass er nicht der einzige schwule Junge auf dem Campus ist«, schlug er vor. »Wir müssten nicht mit unseren Namen unterschreiben, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie allein er sich fühlt.«
    »Wie würden wir ihm den Brief geben?«, fragte ich.
    »Wir könnten ihn vor Schulschluss in sein Schließfach stecken. Durch die Löcher auf der Vorderseite. Ich finde wirklich, dass wir das machen sollten, Trey.«
    Wir verbrachten den Nachmittag damit, darüber nachzudenken, was wir ihm schreiben sollten und wir sprachen auch mit Grandpa darüber. Auch er hielt es für eine gute Idee. Also steckten wir Aaron den Brief in einer kleinen Pause in sein Schließfach, sodass er ihn direkt nach Schulschluss dort finden würde. Wir wussten, dass er mit dem Bus fuhr und wir schrieben auf den Umschlag, dass er den Brief nicht im Bus lesen, sondern damit warten sollte, bis er

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