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Deutsche Geschichte

Deutsche Geschichte

Titel: Deutsche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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zu tiefgreifender Umgestaltung von oben durch einen Herrscher wie Friedrich den Großen
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Flötenkonzert in Sanssouci, 1852 entstandenes Gemälde von Adolph Menzel (1815-1905). Selbst als Herrscher fand Friedrich II. noch Muße zum Musizieren
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    (c) Interfoto, München: S.

Die Kaiserin
Maria Theresia, Macht, Ohnmacht und Größe (1740–1780)
    Macht trotz großer und durch große Kinderschar: Mit 19 Jahren wollte Maria Theresia (1717-1780), Tochter Kaiser Karls VI. den preußischen Kronprinzen heiraten. Zu ihrem Glück wandte sie sich aber 1736 Herzog Franz von Lothringen zu, der eher für das erhoffte Familienglück geschaffen war, zudem – auch dank der Hilfe Friedrichs II. – 1745 Kaiser wurde und ihr so den Nenntitel „Kaiserin“ verschaffte. Mit 16 Kindern war die Ehe gesegnet, als Franz 1765 starb. Nachfolger als Kaiser wurde der älteste Sohn Joseph II., den die Witwe zum Mitregenten in den habsburgischen Erblanden erhob.
Dem Throne Ehre gemacht
    Friedrich hingegen war nicht ihr Mann geworden, sondern ihr „schlimmer Mann“ wie sie später über ihren preußischen Widersacher seufzte, der ihr den glänzendsten Stein der habsburgischen Krone raubte: die reiche Provinz Schlesien. Doch gerade dieser bewunderte Dauerfeind setzte bei ihr die Kräfte frei, das Haus Österreich aus der schwersten Krise seiner Geschichte zu führen. Maria Theresia behauptete sich trotz des besagten Verlustes im Österreichischen Erbfolgekrieg, der ausbrach, weil die Männer auf Europas Thronen glaubten, eine schwache Frau leicht überspielen zu können. Sie hatten sich verrechnet, und selbst Friedrich der Große sagte beim Tod seiner Erzgegnerin bewundernd: „Sie hat ihrem Thron Ehre gemacht und ihrem ganzen Geschlechte.“
Innere Reform
    Damit anerkannte er auch die Leistung, die ihn um ein Haar hätte scheitern lassen: Die „Koalition der Unterröcke“, wie er sarkastisch das Bündnis nannte, das Maria Theresia 1757 zur Rückgewinnung Schlesiens geschmiedet hatte: Doch selbst mit Zarin Elisabeth und Madame Pompadour, Mätresse des französischen Königs Ludwig XV., reichte es letztlich nicht gegen Friedrich. Im Frieden von Hubertusburg 1763 wurde Schlesien endgültig preußisch. Die beiden Rivalen wandten sich jetzt Aufgaben der inneren Reformen zu. Friedrich Graf Haugwitz (1702-1765) stand Maria Theresia dabei zur Seite. Sie setzte einen zentralen Beamtenstaat durch, schuf ein neues Strafgesetzbuch, sorgte für die Milderung der Leibeigenschaft der Bauern und förderte den Volksschulunterrichts in Österreich.
    Familiär traf sie bald nach Kriegsende durch den Tod ihres Mannes ein schwerer Schlag. Sie versteinerte fast in Trauer. Nur die große Schar ihrer Kinder und ihre Verantwortung für sie hielt sie aufrecht. Sie kümmerte sich vor allem um vorteilhafte Verheiratungen, die sie zur „Schwiegermutter Europas“ machten.
    Pragmatische Sanktion
    1711 wurde der habsburgische Erzherzog Karl als der sechste seines Namens deutscher Kaiser (regierte bis 1740). Karl aber war noch kinderlos, und die Gefahr bestand, dass ihm Nachkommenschaft, wenigstens männliche, versagt blieb. Am 19. April 1713 schuf der Kaiser daraufhin für seine Erblande die Möglichkeit der weiblichen Thronfolge durch eine Pragmatische Sanktion, eine Art habsburgisches Hausgesetz, das zudem die Unteilbarkeit des Hausbesitzes bestimmte. Er sollte „auf Ihres männlichen Stammes Abgang, so Gott gnädiglich abwenden wolle, auf die ehelichen hinterlassenen Töchter ohnzerteilt kommen“. Freilich brauchte Karl für die Sanktion die Zustimmung der Fürsten, die er nach und nach auch gewann. Die anderen europäischen Mächte jedoch nutzten die dynastische Not der Habsburger immer wieder zur Präsentierung eigener – männlicher – Ansprüche auf vakant werdende habsburgische Throne. Der österreichische Erbfolgekrieg entstand daraus, denn Karl bekam zwar noch Nachwuchs, aber „nur“ weiblichen: Maria Theresia (s.o.)
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Die kaiserliche Familie auf der Schönbrunner Schlossterrasse, um 1755 geschaffenes Gemälde von Martin van Meytens (1695–1770
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    (c) dpa/Picture-Alliance, Frankfurt: S.

Weimarer Klassik
Goethe, Schiller und der Musenhof in Weimar (Ende 18./Anfang 19. Jh.)
    Rückgriff auf die Antike, das klassische Altertum, prägte schon die Kulturepoche der Renaissance. Nach dem Pathos des Barock und der Verspieltheit des Rokoko setzte erneut eine Flucht in die große Tradition ein, ausgelöst und in eine bestimmte Richtung gelenkt durch die Schrift

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