Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deutsche Geschichte

Deutsche Geschichte

Titel: Deutsche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
Vom Netzwerk:
Badeort Vichy.
    Luftschlacht um England
    Nach der Weigerung Londons, den „sinnlos gewordenen Kampf“ (Hitler) nach dem deutschen Triumph im Westen aufzugeben, plante Hitler eine Invasion Englands (Unternehmen „Seelöwe“), die nur unter einem sicheren Luftschirm durchführbar war. Daher begann am 13.8.1940 der Angriff der Luftwaffe auf die britischen Fliegerbasen. Es gelang jedoch nicht, die britische Jagdabwehr niederzukämpfen, die mit der Radarfrühwarnkette an der Südküste über ein modernes Abwehrmittel verfügte und zudem „Heimvorteil“ hatte: Ausgestiegene Besatzungen konnten mit neuen Maschinen mehrmals aufsteigen, während mit den deutschen Flugzeugen zumeist auch die Flieger verloren waren. Als die Verluste unerträglich anstiegen, ging die Luftwaffe seit Anfang September 1940 zu Nachtangriffen auf London über. So erholte sich die Royal Air Force (RAF), während die erhoffte Zermürbung der Zivilbevölkerung ausblieb. Selbst so verheerende Angriffe wie der auf Coventry am 14./15.11.1940 stählten eher den Widerstandswillen der Briten. Die Krise auf dem Balkan und der Russlandfeldzug zwangen schließlich zum Abbruch der Luftschlacht, die 40 000 Zivilisten das Leben gekostet hatte (bis 31.5.1941)
.

Hitler in Paris vor dem Eiffelturm; später besuchte er noch das Grab des von ihm bewunderten Napoleon im Invalidendom. Der Diktator stand auf dem Gipfel seiner Popularität
.
    (c) Interfoto, München: S.

„Barbarossa“ vor Moskau gestoppt
Der Anfang vom Ende im Osten (1941)
    Nachdem England nicht zu bezwingen war, sollte der Feldzug gegen Russland die Kriegsentscheidung bringen und Hitlers Lebensraum-Vision verwirklichen. Hitler deklarierte daher das dazu entworfene Unternehmen „Barbarossa“ als „Krieg zweier Weltanschauungen“, in dem Ritterlichkeit und traditionelle soldatische Ehrbegriffe nur Hemmnisse seien. Ziel der Eroberung sollte die Dezimierung der slawischen Bevölkerung und eine „rücksichtslose Germanisierung“ sein. Über den Pakt mit Stalin setzte sich Hitler bedenkenlos hinweg. Nach Abschluss des Balkanfeldzuges (Mai 1941), der Hitlers Zeitplan für 1941 durcheinandergebracht hatte, wandte er sich nach Osten mit der erklärten Absicht, „Sowjetrussland in einem schnellen Feldzug niederzuwerfen“, ehe die UdSSR ihre riesigen Reserven mobilisieren konnte.
Drei Stoßrichtungen
    Zum Angriff ohne Kriegserklärung traten am 22.6.1941 Dreiviertel des deutschen Feldheeres (3 Millionen Mann mit 3580 Panzern und Sturmgeschützen) in drei Heeresgruppen mit insgesamt 152 Divisionen an: Nord mit Stoßrichtung baltische Länder und Leningrad, Mitte in Richtung Minsk–Smolensk–Moskau und Süd in Richtung Kiew–Dnjepr–Bogen. Der deutsche Angriff traf auf 5 sowjetische Heeresgruppen, formiert in 15 Armeen mit 149 Divisionen. Die deutsche Luftwaffe bot mit den Luftflotten 1, 2, 4 und 5 insgesamt 1945 Bomber, Stukas, Zerstörer und Jäger auf, die Sowjetunion verfügte in den westlichen Militärbezirken über 8000 Maschinen, deren Gros beim Angriff bereits am Boden zerstört wurde.
Katastrophe der Wehrmacht vor Moskau
    Der Sommerfeldzug kam weiträumig voran: Baltikum, Weißrussland, Ukraine. In der Kesselschlacht von Bialystok und Minsk (bis 9.7.) gingen 324 000 sowjetische Soldaten in Gefangenschaft, bei Smolensk (bis 5.8.) weitere 310 000, bei Kiew (bis 26.9.) 655 000 und in der Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk (bis 15.10.) 673 000. Die Erfolge verleiteten Hitler früh zur Annahme, der Russlandfeldzug sei bereits gewonnen. Vorsorge für einen Winterfeldzug unterblieb. Am 2.10. trat die Heeresgruppe Mitte zum Angriff auf Moskau an; die sowjetische Regierung setzte sich am 16.10. aus der Stadt nach Osten ab. Dann aber brachte eine Schlammperiode mit folgendem Kälteeinbruch (bis unter minus 30 Grad) den Vormarsch zum Stehen. Sowjetische Gegenoffensiven mit frischen Kräften aus Sibirien setzten ein und zwangen die Deutschen zur Aufgabe weiter Gebiete.
    Waffen-SS
    In den Polenfeldzug zogen Einheiten der SS (Verfügungstruppe, Totenkopfverbände und Polizeikräfte) verteilt auf die Angriffsarmeen. Erst danach fasste man sie zu einer als Waffen-SS bezeichneten Truppe zusammen. Ihre Verbände unterstanden dem Feldheer, während die SS-Führung nur disziplinarisch zuständig war. Ihre Stärke nahm rasant zu. Hatte die SS Anfang 1939 nur insgesamt 20 000 Mann unter Waffen, so verfügte sie gegen Kriegsende über 600 000 Mann in 38 Divisionen. Diese Entwicklung war nur möglich durch

Weitere Kostenlose Bücher