Devil Riders 1 Herz im Sturm
andere Frau, die ich heiraten möchte. Wenn eine Zweckehe der Preis für Ihre Sicherheit ist, bezahle ich ihn gern.“
Sie betrachtete ihn nachdenklich. „Und es stört Sie nicht, dass ich Ihnen nicht versprechen werde, Sie zu lieben und Ihnen zu gehorchen? Dass es für mich nur wie ein ... Schachzug ist?“
„Nein, das stört mich nicht“, log er vollkommen überzeugend. Sie zögerte, dann streckte sie die Hand aus. „Dann lassen Sie uns diese Abmachung mit einem Handschlag besiegeln. Wir schließen eine Zweckehe, nur auf dem Papier, und wir werden von Anfang an vollkommen ehrlich zueinander sein.“
„Ganz genau, ehrlich von Anfang an.“ Auch diese Lüge ging ihm glatt über die Lippen. Er hatte keinesfalls die Absicht, diese Ehe nur auf dem Papier zu führen. Fast hatte er ein schlechtes Gewissen, Callie anzulügen, aber er unterdrückte es.
Aus irgendeinem Grund hatte sie Angst davor, sich einem Mann anzuvertrauen. Das war offenbar die Schuld dieses verdammten Prinz Rupert. Sie muss lernen, dass sie bei mir gut aufgehoben ist, dachte Gabriel.
Aber auch er musste etwas dazulernen. Er wollte versuchen, seine manchmal selbstherrliche Art abzulegen - oder Callie wenigstens immer gut zuzuhören. Er würde sie und ihr Kind beschützen. Und er würde sie heiraten.
Bei diesem Gedanken drohten ihn seine Gefühle zu überwältigen. Seine Frau.
Er ergriff ihre ausgestreckte Hand und drückte sie. „Doch das ist nicht die richtige Art und Weise, einen solchen Pakt zu schließen“, sagte er und zog sie in seine Arme. „In der Hinsicht bin ich altmodisch.“
Sie erstarrte und versuchte zurückzuweichen. „Was tun Sie da?“
„Was glauben Sie? Ich besiegele unsere Abmachung mit einem Kuss.“
„Aber wir haben sie bereits mit einem Handschlag besiegelt.“
„Richtig, und jetzt werden wir uns küssen.“ Er wusste, er konnte sich diesen Kuss einfach nehmen, wie alle vorangegangenen auch; bis jetzt hatte er sie immer wieder damit überrascht. Nun wünschte er sich jedoch einen schlichten, ehrlichen Kuss von ihr, einen Kuss, der etwas besiegelte und ein Versprechen darstellte.
„Das ist nicht nötig“, beharrte sie und machte sich steif in seinem Arm.
Er hielt immer noch ihre rechte Hand in seiner Rechten, seine Fingerknöchel streiften ihre Brust. Er glaubte nicht, dass sie das bemerkte.
Er merkte es sehr wohl. Ein Großteil seiner Aufmerksamkeit war auf seine Hand gerichtet, auf das leichte Schaben von Stoff an seiner Haut, auf die warme weiche Brust darunter. Er verlagerte sein Gewicht ein wenig und strich mit dem Handrücken über eine aufgerichtete harte Knospe.
Ein Schauer überlief Callie, und sie sah hinab auf ihrer beider noch immer verschränkten Hände. Endlich fiel es auch ihr auf. Ihre Augen waren ganz dunkel geworden, als sie zu ihm aufsah. „Sie bestehen wirklich auf diesem Kuss, nicht wahr?“ Ihre Brust hob und senkte sich beim Atmen.
„Ja.“ Er spürte jeden Atemzug von ihr an seinem Handrücken, und das machte ihn beinahe wahnsinnig. Er musste sich anstrengen, sein Verlangen zu zügeln.
„Warum? Sie haben doch zugestimmt, dass es nur eine Ehe auf dem Papier sein wird.“
„Nach außen hin muss sie aber echt aussehen“, erinnerte er Callie. „Wenn wir wollen, dass die Leute auf unserer Seite stehen, wenn wir uns gegen Graf Antons Antrag zur Wehr setzen, müssen wir uns ihre Sympathien erwerben.“
Sie runzelte die Stirn und dachte über seine Worte nach.
„Es wird viele Spekulationen über diese plötzliche Heirat geben, und die Leute werden sich mit ihrer Meinung in zwei Lager aufteilen - entweder, ich habe Sie verführt und will nun eine ehrbare Frau aus Ihnen machen, oder wir sind so leidenschaftlich ineinander verliebt, dass wir nicht länger warten können. In beiden Fällen wird man von einer Liebesheirat sprechen, und die Welt vergöttert Liebende.“ Ihre Anspannung ließ spürbar nach, als sie erkannte, dass es richtig war, was er sagte. Er fuhr fort: „Sobald sich jedoch Graf Antons Antrag auf die Herausgabe Ihres Sohns herumspricht - und das wird sich bald herumsprechen -, werden sich die scharfsinnigeren Mitglieder der Gesellschaft fragen, was wirklich hinter dieser plötzlichen Heirat steckt. Also müssen wir sie überzeugen, und zwar alle - ich rede von Tante Maude, meinen Freunden und Bekannten, von allen -, dass wir es ernst meinen und unsere Liebe echt ist. Liebende, die bedroht werden, sind sogar noch romantischer. Graf Anton wird nicht die
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